Preishammer in der Privaten Krankenversicherung: So kontern Sie die Beitragserhöhung aus

patient-arzt-fotalia"Mehr Beitrag als Budget"

Jahr für Jahr steigen die Beiträge zur Privaten Krankenversicherung. Für viele Kunden ist irgendwann eine Grenze erreicht: Der Beitrag übersteigt ihre finanziellen Mittel. Wir zeigen Ihnen heute wie JEDER Versicherte Prämien sparen kann und welche Möglichkeiten im Notfall bleiben.

Die privaten Krankenversicherer verschicken zurzeit die Beitragserhöhungen für das Jahr 2015. Viele ältere Kunden geraten dadurch an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten. Und auch die, die die zusätzliche Belastung schultern können, würden den Mehrbetrag ohne damit verbundene Mehrleistung gern vermeiden.

Und das können sie auch. 

Niedriger Spardruck: Risikozuschläge streichen lassen

Sie hatten Rückenprobleme oder Heuschnupfen, als sie in die private Krankenversicherung gewechselt sind? Dann zahlen Sie vermutlich seit Jahren einen Risikozuschlag. Dieser kann 20 Prozent des Beitrags ausmachen, berichtet das Finanzportal „Finanztip“. Sind Sie inzwischen beschwerdefrei oder haben eine Hyposensibilisierung gemacht? Dann könnte der Grund für den Risikozuschlag entfallen. Ergebnis: Der Beitrag sinkt und der Versicherer garantiert weiterhin alle Leistungen.

Probleme können in solchen Fällen die Arztrechnungen der vergangenen Jahre machen: Javier Garcia, Versicherungsmakler aus Bad Oeynhausen, berichtet, dass manche Ärzte noch jahrelang Diagnosen auf Rechnungen dokumentieren, deren Behandlung gar nicht abgerechnet wird. Wer aber laut Arztrechnung immer noch wegen Heuschnupfen behandelt wird, kann nicht plötzlich den Risikozuschlag streichen wollen.

Auch Leistungsausschlüsse im Vertrag kann der Kunde überprüfen lassen. Stellt der Versicherer sich quer, obwohl die Beschwerden tatsächlich passé sind, kann ein Versicherungsberater helfen, den Wunsch durchzubringen.

 

Mittlerer Spardruck: Tarif wechseln

PKV-Kunden dürfen innerhalb ihrer Gesellschaft in jeden bestehenden Tarif wechseln. Ausnahmen gelten für den Wechsel von Uni-Sex- in Bi-Sex-Tarife, ansonsten stehen den Versicherten alle Tarife ihrer Gesellschaft frei – meist ohne erneute Risikoprüfung. Oft gibt es günstigere Tarife mit gleichem oder vergleichbarem Leistungsumfang.

Doch das Tarifdickicht der Versicherer ist undurchsichtig und die Assekuranzen selbst haben wenig Interesse daran, ihre gut zahlenden Kunden in günstigere Tarife umzuberaten. Abhilfe schaffte bisher meist nur ein externer Versicherungsberater.

Dennoch besteht auch beim Wechsel in vermeintlich günstigere Tarife ein Risiko: „Es kann Ihnen keiner sagen, dass der neue Tarif in zwei, drei Jahren nicht genauso teuer ist, wie der Alte“, warnt Versicherungsberater Garcia. Das ist  vor allem dann ärgerlich, wenn der Kunde Leistungseinbußen hingenommen hat. „Wer die Wahl hat, sollte sich nicht zu weit von seinen bisherigen Leistungen entfernen“, rät Garcia. Wer etwa voreilig auf Leistungen wie Psychotherapie oder Massagen verzichte, zahle im Krankheitsfall schnell drauf.

Zusatz-Tipp: Wer gesund ist, kann beim Tarifwechsel einer Gesundheitsprüfung zustimmen, um einen besseren Tarif günstiger zu bekommen. Wer hingegen bei seinen Leistung bleibt, muss laut den neuen Leitlinien der Branche keine erneute Gesundheitsprüfung ablegen.

Hoher Spardruck: Leistungen ausschließen

Wer hohe Beiträge einsparen will, weil am Risikoausschluss nicht zu rütteln ist und er sich seine PKV sonst nicht mehr leisten kann, muss verzichten – und Leistungen kürzen. Das empfiehlt auch Versicherungsexperte Grieble: „Wenn ich am Beitrag sparen will, sollte ich überlegen, ob ich Leistungen wie ein Einzelzimmer überhaupt brauche.“ Trotzdem sollte die folgenden Tipps nur befolgen, wer seinen Beitrag tatsächlich nicht mehr zahlen kann. Alle anderen machen mit Leistungskürzungen meistens ein schlechtes Geschäft.

Arztwahl einschränken

Oft wird ein Tarif deutlich günstiger, wenn der Versicherte dem Primärarztprinzip zustimmt. Das bedeutet, dass er bei allen Erkrankungen immer zuerst zum Hausarzt geht und dieser ihn im Zweifel an Spezialisten überweist. Damit geben Privatpatienten eine wichtigen Vorteil ihrer Versicherung aus der Hand. Deshalb sollten sie, nach Meinung von Verbraucherschützer Grieble, so lang es geht auf diese Kürzung verzichten.

Unser Fazit: Bevor Sie handeln sollten Sie sich ausführlich und kompetent beraten lassen. Weitere Informationen sowie einen gratis Ratgeber zur Vermeidung der häufigsten Fehler beim PKV-Wechsel finden Sie HIER

 

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