Mitarbeiter reagieren anders auf abgelehnte Gehaltserhöhungen als Chefs glauben

bac99c3301708ebeaa2542ec_1920-300x267Gehaltsverhandlung: Bürofachkräfte nutzen Verhandlungsspielraum zu wenig aus

Wien, 5. Juli 2016 – Eine abgelehnte Gehaltserhöhung ist seltener der Grund für einen Arbeitgeberwechsel als Vorgesetzte glauben. Jeder vierte Finance Manager in Österreich rechnet mit einer Kündigung, wenn er den Gehaltswunsch des Mitarbeiters abweist. Tatsächlich ist eine abgelehnte Gehaltserhöhung nur für 15 % der befragten Angestellten der Auslöser, um sich nach einem neuen Job umzuschauen. Das zeigen die Studienergebnisse des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half.

Mitarbeiter sind viel geduldiger, als Chefs annehmen: Die Mehrheit (45 %) der 5.000 befragten Angestellten in Europa wartet auf das nächste Mitarbeitergespräch, um die Lohnforderung zu wiederholen, wenn die Bitte um ein höheres Gehalt abgelehnt wird. Diese Reaktion erwartet nur jeder fünfte Chef (20 %).

Die meisten Vorgesetzten (38 %) gehen davon aus, dass der Mitarbeiter dann nach anderen Leistungen wie etwa flexiblen Arbeitszeiten oder anderen Zuschüssen fragt. In Wirklichkeit fordert weniger als jeder dritte Angestellte (27 %) alternative Angebote.

Mitarbeiter beschweren sich viel seltener als Führungskräfte vermuten

Mehr als jeder zehnte Chef (13 %) glaubt auch, der Mitarbeiter würde sich im Büro oder zu Hause über die Absage zur Gehaltserhöhung beschweren. Dem stimmen allerdings nur 3 % der befragten Arbeitnehmer zu.

„Wir stellen in unserer Beratungspraxis immer wieder fest, dass zwischen der Führungsebene und den Mitarbeitern Kommunikationslücken bestehen. Das wirkt sich, wie die Arbeitsmarktstudie zeigt, auch auf die Gehaltsdiskussionen aus. Arbeitnehmer nutzen ihren Verhandlungsspielraum dabei nicht optimal aus“, erklärt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half. „Die gute Nachricht ist: Mitarbeiter dürfen sich trauen, ihre Wünsche vorzubringen und sollten sich von Einwänden des Chefs nicht einschüchtern lassen. Sie müssen allerdings gut vorbereitet in die Gehaltsverhandlung gehen, klar ihre Wünsche äußern und offen für alternative Angebote ihres Vorgesetzten sein.“

Robert Half hat gefragt: „Wie reagieren Mitarbeiter, wenn Sie deren Bitte um eine Gehaltserhöhung ablehnen / Wie reagieren Sie, wenn Ihr Chef Ihre Bitte um eine Gehaltserhöhung ablehnt?“

Befragte CFOs Büroangestellte
Auf das nächste Mitarbeitergespräch warten, um erneut um eine Gehaltserhöhung zu bitten 20 % 45 %
Um etwas anderes bitten (mehr Zusatzleistungen, Fortbildungen, andere Aufgaben im Unternehmen mit höherem Gehalt) 38 % 27 %
Einen neuen Job suchen 26 % 15 %
Bei Freunden, Kollegen und/oder dem Partner beschweren 13 % 3 %
Sonstiges/ Keine Reaktion 3 % 9 %

Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016 und Jobstudie 2015, Befragte: 100 CFOs in Österreich  und 5.000 Büroangestellte in Europa
 

3      Verhandlungstipps für das Gehaltsgespräch: So entkräften Sie Einwände

Beliebter Einwand Nr. 1: „Ich möchte, aber ich kann leider nicht“

Führungskraft: „Das kann ich nicht entscheiden. Ich würde Ihnen ja gern ein höheres Gehalt geben, aber das entscheidet die Geschäftsführung. Und die sieht das wahrscheinlich anders.“

Professionelle Antwort: „Als meine direkte Führungskraft können Sie doch meine Leistung im Unternehmen am besten beurteilen. Welche Erhöhung schätzen Sie denn persönlich als angemessen ein?“

Beliebter Einwand Nr. 2: „Jährliche Erhöhung ist zu häufig“

Führungskraft: „Wie, Sie wollen schon wieder mehr Geld? Ich habe Ihnen doch erst im letzten Jahr eine Gehaltserhöhung gegeben!“

Professionelle Antwort: „Das stimmt, aber wir hatten im letzten Jahr meine damaligen Erfolge und Leistungen für das Unternehmen honoriert und keinen Stufenplan für die kommenden Jahre beschlossen. Seitdem hat sich mein Aufgabengebiet allerdings deutlich vergrössert (Alternativen: Ich habe meine Qualifikationen erweitert/wichtige Kunden hinzugewonnen/einige beachtliche Erfolge erzielt.) Ich bin der Ansicht, dass dies eine weitere Erhöhung rechtfertigt.“

Beliebter Einwand Nr. 3: „Schlechter Zeitpunkt“

Führungskraft: „Das passt derzeit sehr schlecht. Lassen Sie uns im neuen Jahr noch einmal darüber sprechen.“

Professionelle Antwort: „Mein Anliegen erfordert aber einen früheren Termin, da ich jetzt Leistungen/Erfolge vorweisen kann, die eine Anpassung rechtfertigen. Wenn es Ihnen heute gar nicht passt, dann können wir gern einen Alternativtermin in den nächsten vier Wochen vereinbaren.“

Unter diesem Link finden Sie weitere Vorschläge, wie Sie auf die häufigsten Einwände richtig reagieren

 

Über die Arbeitsmarkt- und Jobstudie:

Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in sechzehn Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Japan, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Schanghai, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate. Die Befragung wurde im Dezember 2015/Januar 2016 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut weltweit unter 2.135 CFOs, davon 100 in Österreich, durchgeführt.

Die von Robert Half entwickelte Jobstudie wurde im September 2015 von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Market Probe bei 7.500 Bürofachangestellten in Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Niederlande und Singapur durchgeführt (davon 5.000 aus europäischen Ländern).

Weitere Ergebnisse der Studie senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Für Pressegespräche steht Ihnen Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half, gerne zur Verfügung. Zur Terminvereinbarung kontaktieren Sie bitte Alenka Mladina, Tel. +49 (0)89 5454 260 18 oder alenka.mladina@roberthalf.de oder Gabriela Mair, Tel. +43 (0)1 408 57 94 oder g.mair@procomm.biz.

Die Pressemitteilung können Sie unter http://www.roberthalf.at abrufen. Dort finden Sie auch Informationen zu früheren Studien.

Hinweis für die Redaktion:

Robert Half ist ein weltweit tätiger, spezialisierter Personaldienstleister für Fach- und Führungskräfte im Finanz- und Rechnungswesen, IT sowie Assistenz- und kaufmännische Berufe. http://www.roberthalf.at/ueber-uns

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