Die ganze Welt der Exporte – die internationalen Bestseller auf einem Blick [Infografik]

Der Welthandel. Unendliche Weiten. Nun gut, ganz so überhöhen wollen wir die Thematik nicht. Fakt ist aber, dass der internationale Export ein überaus komplexes und nicht immer einfach zu entwirrendes Themengeflecht ist. Umso schöner, wenn man mit einer leicht zu überblickenden Infografik einen Einblick in das Thema bekommt. Nach Kontinent und Land aufgeschlüsselt, wird hier dargestellt, welche Region mit welchen Exportgütern das meiste Geld verdient. Je nach geografischer Lage sind das entweder Rohstoffe, Lebensmittel oder fertig produzierte Güter wie Fahrzeuge und Schmuck. Oder…Drogen. Was jedes einzelne Land so im Speziellen um die Welt verschifft, erfahrt ihr in unserer Grafik…

Die ganze Welt der Exporte – die internationalen Bestseller auf einem Blick [Infografik]

Die Deutschen bauen Autos. Weiß ja jeder. BMW, Audi, Mercedes, Porsche und und und. Dass Autos entsprechend auch der Exportschlager sind, liegt also nahe. Schaut man über die deutschen Grenzen hinweg, zeigt sich erstmal…ja, was denn? Ein ziemlich homogenes Bild. Zentral- und Westeuropa haben sich primär auf Fahrzeuge, Transportgerätschaften und Industriemaschinen spezialisiert. Ob Polen, Italien, Frankreich oder Spanien. Schaut man weiter nach Osten, finden sich mit der Ukraine und Russland zwei der weltweit größten Mineralölexporteure (das ist sicherlich Allgemeinwissen). Im Nahen und mittleren Osten dasselbe Bild. Mineralöl und Erdgas sind hier die alles bestimmenden Exportgüter. Nicht umsonst ist dieser Streifen so umkämpft. Denn wer das öl kontrolliert, hat einen Großteil des Welthandels in der Hand und schafft so lukrative Abhängigkeiten. Von Kasachstan im Norden über Usbekistan, den Iran, Irak bis hinunter nach Saudi-Arabien regiert das schwarze Gold. Wie sich die Exporte dort über die kommenden Jahrzehnte ob des verschwindenden Öls entwickeln werden, ist auf jeden Fall spannend. Einzig am Rand der Region, in den zumindest flächenmä ßig kleineren Ländern entlang den Küsten, bietet sich etwas Abwechslung. Erdbeeren aus Gaza, Zitrusfrüchte aus Zypern oder Opium aus Afghanistan. Ja, der Handel mit Rauschmitteln ist schließlich auch ein durchaus einträgliches Gewerbe.

Gegen alle Klischees

Umso erstaunlicher, dass die allgemein als Drogenstaaten verschrienen Länder Südamerikas – Kolumbien, Bolivien, Peru – mit ganz anderen Waren vorne liegen. Namentlich Erdöl (Kolumbien, Ecuador), Kupfer (Peru und Chile) und Erdgas (Bolivien). Wer hätte das gewusst? Auch der Kaffee, den man aus dieser Region primär erwarten würde, liegt nicht auf Platz 1. Wenn wir kurz noch auf dem südamerikanischen Subkontinent verweilen wollen, sehen wir auch, dass Brasilien nicht etwa mit hervorragenden Kickern auf Rang 1 seiner Exporte aufwartet, sondern mit Hebe- und Transporteinrichtungen. Wer sich darunter etwas Konkretes vorstellen kann, wird jetzt sicher verwundert dreinblicken.

Das sind echte Bananenrepubliken

Nun fragt man sich, sicher auch zurecht, wie es denn nun mit Lebensmitteln aussieht. Wo kommen die her? Denn neben Elektrogeräten, Maschinen, KFZ und Rohstoffen aller Art werden doch auch Nahrungsmittel für den Weltmarkt produziert. Auffällig ist hier, dass vorrangig kleinere Staaten, beispielsweise mittelamerikanische Länder wie Guatemala oder Costa Rica an erster Stelle Naturprodukte wie Bananen, Kaffee, Zucker oder Nüsse exportieren. Ansonsten sind Lebensmittelexporte eher spärlich gesät. Im Chart leuchten lediglich noch Griechenland, Portugal, Island, Lettland, Moldawien, Argentinien, Uruguay und der Westen Afrikas hellgrün auf.

Woher kommt unser Luxus?

Woher wir unsere Smartphones, Tablets, Monitore und Fernseher haben, dürfte jedem klar sein. Aus Asien. Genau gesagt aus China, Vietnam, Südkorea, Thailand, Kambodscha und Malaysia. Keine Überraschung also. Weitaus überraschender ist hingegen, dass Indien ein großer Edelsteinlieferant ist. Ein Gebiet, welches sonst überwiegend von zentralafrikanischen Staaten bedient wird. Generell ist der Blick in Richtung des afrikanischen Kontinents interessant. Denn kaum ein anderer Kontinent versorgt den Rest der Welt mit so vielen Bodenschätzen. Metalle, Edelmetalle, Edelsteine und Öl, aber auch Getreide, Baumwolle und Lebensmittel. Was man hier vergebens sucht, sind eigens gefertigte Waren, Maschinen, Autos oder Elektrogeräte. Deutlicher Beleg für den Raubbau seitens der westlichen Welt auf afrikanischem Boden bei gleichzeitig unentwickelter Infrastruktur. Um hier aber nicht auf einer solch bedrückenden Note stehen zu bleiben, weisen wir doch noch auf einen eher skurrilen Fakt hin. Denn im Südwesten Afrikas, in Swaziland, sind der absolute Exportschlager tatsächlich Softdrinkkonzentrate. Sicherlich ein Produkt, über das sich bisher nur die Wenigsten Gedanken gemacht haben. Bildungsauftrag also wieder mal erfüllt.

Da fehlt doch noch jemand

Und die US of A? Womit versorgt eine der größten und mächtigsten Volkswirtschaften den Rest des Globus? Immerhin sind die Vereinigten Staaten das Land mit den zweithöchsten Exporteinkünften im globalen Vergleich (Stand 2015). Mit Kapitalgütern. Darunter versteht man Güter, die zur Herstellung von Konsumgütern zwingend notwendig sind. Sprich Fahrzeugeinzelteile, Transistoren für Elektrogeräte und und und. Klingt erst einmal unspektakulär, tatsächlich hat man mit solchen Waren aber nahezu überall einen Fuß in der Tür. Umso mehr, wenn man sich anschaut, dass sonst kein Land der Welt derart groß im Verschiffen solcher Güter ist. Dabei verfügen die USA durchaus über genügend Rohstoffe wie Öl oder Getreide. Diese werden aber zu allererst für die heimische Bevölkerung und Wirtschaft genutzt.

 

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