Die chinesische Super League gibt mehr Geld aus als die Premiere League

Die Wirtschaft in China hat in jüngster Vergangenheit zwar einen leichten Dämpfer erhalten, doch weiterhin ist viel Geld für Investitionen und Akquisitionen vorhanden, das auch ausgegeben wird. In diesem Jahr soll die gesamte Wirtschaft um etwa 6,5 Prozent wachsen. Im vergangenen Jahr waren es noch 6,7 Prozent, was schon den tiefsten Wert seit 26 Jahren darstellte. Doch das momentane Wachstum wird in Wirtschaftskreisen nun als robust und nachhaltig bezeichnet, also auch in der Zukunft haltbar.

 

Wachstum wirkt sich auch auf Fußball aus

Nicht nur in den Bereichen Technologie und Wohnungsbau investieren staatliche und private Investoren ihr Geld, das unter anderem durch den staatseigenen Fonds mit einem Umfang von stolzen 750 Mrd. US-Dollar bereitgestellt wird. Auch das Fußballgeschäft macht große Schritte und kann sich im internationalen Vergleich mehr als sehen lassen. Das Transferfenster, das sich Ende Februar 2017 schloss, wurde aus chinesischer Sicht merklich dafür genutzt, neue, talentierte und weltweit bekannte Profis zu verpflichten. Innerhalb dieser Transferperiode findet sich Deutschland auf dem vierten Platz wieder, wenn es um die aufgewendeten monetären Mittel geht (52 Mio. Euro). Den dritten Platz sichert sich die Serie A, die höchste Klasse in Italien mit 87 Mio. Euro. Davor findet sich die im internationalen Vergleich sehr starke englische Premier League, deren Vereine insgesamt 253 Mio. Euro für Neuverpflichtungen ausgab. All diese Investitionen verblassen jedoch im Hinblick auf die finanziellen Bemühungen, die das Reich der Mitte tätigte. Sage und Schreibe 336 Mio. Euro machten die chinesischen Vereine der dortigen Spitzenliga Super League für neue Spieler locker. Damit überholt die Profiliga Chinas alle anderen, durchaus bekannteren Ligen der Welt und setzt den starken Aufwärtstrend fort, der seit etwa 2011 besteht. Damals wurden lediglich 20 Mio. Euro investiert, 2013 waren es schon 40 Mio. Euro und 2015 wurde erstmals mit 116 Mio. Euro die dreistellige Millionenmarke geknackt, wie Statistiken zeigen.
Anweisungen von oben

Dass die Ausgaben so rasant zunehmen, geschieht jedoch nicht rein zufällig. Selbst Staatspräsident Xi Jinping erwähnt die Super League in einem Staatsplan und spricht davon, höchstpersönlich aus China eine erfolgreiche Fußballnation zu machen. Dies führt mittlerweile soweit, dass sich auch der Chinesische Fußballverband zu Wort meldet und neue Regelungen erlässt. Diesen zufolge sind die Vereine dazu angehalten, nur noch drei statt bislang vier Spieler anderer Nationen auflaufen zu lassen. Damit soll versucht werden, die in unvorstellbare Gefilde vorgestoßenen Summen zu kontrollieren und zugleich die eigene Fußballjugend zu fördern.

Ob dies den Trend der vermehrten Investitionen abschwächen kann, wird sich wohl erst in den nächsten Transferperioden und Spielzeiten herausstellen.

Schreibe einen Kommentar