In den USA braut sich eine neue Finanzkrise zusammen

In den USA explodieren aktuell die Kreditsummen – ganz ähnlich wie vor der Finanzkrise 2008. Wieder einmal sind Banken erstaunlich freimütig dabei, auch finanzschwachen Schuldnern Kredite zu geben. Die Lage ist derart bedrohlich, dass sogar die WELT bereits vor einem neuen Ausbruch der Finanzkrise warnt.

Welt: „Neue Finanzkrise? In den USA platzen reihenweise Kredite“

Zur Erinnerung: 2007 konnten in den USA unzählige Hausbesitzer ihre Kredite nicht mehr abbezahlen. Die Immobilienblase platzte und riss mehrere Banken mit in den Abgrund, darunter Lehman Brothers und die deutsche IKB Bank.

Man könnte meinen, die Verantwortlichen haben aus dieser Katastrophe etwas gelernt. Doch stattdessen wiederholt sich in den USA wieder genau das gleiche Spiel. Genau wie 2008 müssen amerikanische Banken immer mehr Kredite abschreiben, da die Schuldner schlichtweg zahlungsunfähig sind.

Ausfallrate amerikanischer Kredite schießt in den Himmel

Laut der Ratingagentur Fitch ist die Zahl der toxischen Kredite inzwischen auf 3,29 Prozent angestiegen. Betroffen sind sämtliche Großbanken wie JP Morgan, Wells Fargo, Citigroup und sogar die Bank of America. Die Bank Capital One hat sogar eine Ausfallquote von über 5 Prozent. Auch Branchen-Insider schlagen bereits Alarm. So zum Beispiel Charles Peabody von der Investmentfirma Compass Point:

„Wir haben einen Wendepunkt erreicht. Von nun an kann es nur schlechter werden.“

Und genau wie im Vorfeld der Finanzkrise von 2008 steigt auch das Kreditvolumen in den USA rapide an. Das liegt vor allem daran, dass Kreditkartenfirmen ihre Standards seit 2014 immer mehr gelockert haben. Seitdem kommen auch solche Schuldner ganz leicht an Kredite, bei denen das Ausfallrisiko besonders hoch liegt.

US-Zinswende könnte einen neuen Crash auslösen

Dass die Kreditsumme in den USA während der letzten Jahre explodiert ist, liegt an den niedrigen Zinsen. Die US-Notenbank hielt genau deshalb die Zinsen jahrelang niedrig, um damit die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln. Doch jetzt hat die FED eine vorsichtige Zinswende vollzogen, das Kaufprogramm für Staatsanleihen zurückgefahren und langsam die Zinsen wieder erhöht. Seit Ende 2015 wurde der Leitzins vier Mal um jeweils 0,25 Prozent angehoben. Die Märkte rechnen außerdem mit weiteren Erhöhungen Ende 2017 und im nächsten Jahr.

Diese Zinserhöhung ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann die Notenbank damit die übertrieben leichte Kreditvergabe eindämmen. Andererseits schießen durch höhere Zinsen auch die Kreditkosten in die Höhe – und damit steigt das Ausfallrisiko weiter an. Das kann blitzschnell zu einem Dominoeffekt führen und die Finanzmärkte ins Chaos stürzen.

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