Zinsanhebung in den USA: Handelt die Fed zu schnell oder gar falsch?

Der aktuelle Neuwirth Finance Zins-Kommentar

Die Fed erhöhte wie von vielen Ökonomen erwartet ihren Zinskorridor um weitere 25 Basispunkte. Dieser liegt nun zwischen 1,50 Prozent und 1,75 Prozent. Darüber hinaus plant die amerikanische Notenbank noch zwei bis drei weitere Zinsanhebungen für dieses Jahr. Am Markt herrscht die weit verbreitete Meinung die Fed handle richtig und sorge endlich für geldpolitische Normalisierung. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Maßnahmen nicht zum Platzen der nächsten Kreditblase führen. Bei einer privaten Rekordverschuldung von $ 3,8 Billionen und einem Rekord-Wertpapierkreditvolumen von $ 666 Mrd. an der NASDAQ und der NYSE, verbergen sich hier erhebliche Risiken. Erfahren Sie in der heutigen Ausgabe des Zinskommentars warum die Fed Gefahr läuft der Wirtschaft den Wind aus den Segeln zu nehmen.

 

 

Markt-Monitoring und Ausblick

 

Kurzfristiger Zins: Der 3-Monats-Euribor bleibt immer noch nahezu unverändert bei – 0,329%. Bis Ende Q2 erwarten wir eine Seitwärtsbewegung, danach eine leichte Tendenz Richtung – 0,20%, da die Erwartung vom Ausstieg am Quantitative Easing den kurzfristigen Zins sukzessive anheben wird.

Langfristiger Zins: Der 10jährige SWAP-Satz ist weiter im leichten Abwärtstrend und liegt nun bei 0,93 %. Wir erwarten zukünftig weiter niedrige SWAP-Sätze zwischen 0,75% – 1,00%.

 

 

 

Zinsanhebung in den USA: Handelt die Fed zu schnell oder gar falsch?

Seit Dezember 2015 erhöhte die Fed sukzessive den Zinskorridor (Vgl. Abbildung). Die große Mehrheit der Mitglieder um die Führungsriege der Fed erwarten den Leitzins bis Ende des Jahres bei 2,25 bzw. 2,50 Prozent. Das setzt für dieses Jahr noch mindestens zwei Zinsanhebungen um 0,25 Prozentpunkte voraus. Doch damit könnte die Fed auf die Bremse treten noch lange bevor die amerikanische Wirtschaft überhaupt droht richtig heiß zu laufen. Der Arbeitsmarkt ist längst nicht so rosig wie er aussieht. Das derzeitige Zinsniveau ermöglichte überhaupt erst die wirtschaftliche Erholung und die Überwindung der Finanzkrise. Mit weiteren Zinsschritten könnte ein großer Stabilisator wegfallen. Die Wirtschaft wuchs zuletzt im 4. Quartal zwar solide um 2,5 Prozent, doch bereits jetzt mehren sich die Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung, in der die amerikanische Notenbank eher versuchen sollte der Wirtschaft wieder unter die Arme zu greifen.

Abbildung: Leitzins in den USA

Quelle: Eigene Darstellung; Federal Reserve of St. Louis

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Das liegt nicht nur am drohenden Handelskrieg zwischen China und den USA. Steigende Zinsen stärken in der Regel die heimische Währung, doch derzeit ist genau das Gegenteil der Fall. Der Euro wertet derzeit weiter gegenüber dem Dollar auf und liegt inzwischen bei 1,24 EUR/USD. Den USA kommen die vielen politischen Unsicherheiten im eigenen Land nicht zu Gute und schwächen das Vertrauen in den amerikanischen Markt. Auch der Dow Jones setzt seine zweimonatige Talfahrt weiter fort. Ein konjunktureller Abschwung scheint sich auch auf globaler Ebene anzubahnen. Damit muss sich die Fed auf verändernde Rahmenbedingungen einstellen. Sollte sich die gesamtwirtschaftliche Lage durch die Zinserhöhungswut der Fed weiter abkühlen, wirken steigende Zinsen konträr und verstärken den Abwärtstrend. Die Notenbank sollte äußerst bedacht vorgehen, um nicht den Wind schon zu früh aus den Segeln zu nehmen und nicht allzu große Verwerfungen an den Kapitalmärkten zu bewirken.

 

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Einen wunderschönen Tag wünscht

 

Ihr Kurt Neuwirth

 

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