Ungarn als Investitionsziel ?!

WTS-Studie zeigt wichtige Optimierungsvorschläge von deutschen Unternehmen für die ungarische Steuergesetzgebung

Ungarn ist für international agierende Unternehmen ein besonders interessanter Standort, nicht zuletzt wegen des hohen Ausbildungsniveaus, der guten Infrastruktur und der zentralen geografischen Lage. Im Wettbewerb mit den Nachbarländern Slowakei, Tschechien, Rumänien aber auch Polen steht die ungarische Regierung jedoch unter Druck, auch künftig auf hohem Niveau für Investoren attraktiv zu bleiben. Einen zentralen Wettbewerbsfaktor bildet dabei eine konsistente Steuerpolitik. Das zeigt auch die aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft WTS, in der Anregungen zur Optimierung der ungarischen Steuergesetzgebung von Seiten der deutschen Industrie zusammengefasst sind. Die WTS veranstaltet heute in München einen Round Table, bei dem die Ergebnisse der Studie mit Vertretern der deutschen Wirtschaft und der ungarischen öffentlichen Hand im Hinblick auf die ungarischen Steuergesetze 2014 diskutiert werden.

Vertreter von mehr als 30 namhaften deutschen Industrieunternehmen wurden in Deutschland und in deren ungarischen Tochtergesellschaften für die WTS-Studie befragt. Die Ergebnisse und damit die Optimierungsvorschläge an die ungarische Regierung betreffen nicht nur das allgemeine steuerliche Klima, sondern auch die wichtigsten Steuerarten. Aus Sicht der deutschen Industrie ist unter anderem eine vertrauensbildende Zusammenarbeit und damit eine gemeinsame Suche nach Lösungsansätzen unverzichtbar. Noch wichtiger als der Steuersatz an sich ist allerdings die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit des Steuersystems.

„Niedrige Steuersätze sind sehr wichtig, reichen aber nicht aus, um sich langfristig gegenüber anderen Ländern als Investitionsziel zu positionieren, so die Antwort eines Großteils der Befragten. Besonders die permanenten Modifizierungen der Steuersätze und die Einführung neuer Sonder- oder Bagatellsteuern, wie es in Ungarn über die letzten Jahre oftmals der Fall war, können sich für das Investitionsklima als schädlich erweisen. Dies führt zu Unsicherheit und Intransparenz“, erklärt Zoltán Lambert, Partner der WTS in Ungarn und Autor der Studie.

Körperschaft- und Umsatzsteuer bieten größtes Optimierungspotential Verbesserungsmöglichkeiten im ungarischen Steuersystem sehen deutsche Unternehmen vor allem bei der Körperschaft- und Umsatzsteuer. Zwar wurden die derzeit aktuellen ungarischen Regelungen zur Körperschaftsteuer durchaus positiv von den befragten Investoren bewertet – gleichwohl sehen sie diesbezüglich aber Optimierungspotential, um eine wettbewerbsfähige effektive Steuerquote zu erreichen.



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Bei der Umsatzsteuer hat Ungarn keine Möglichkeit, ein von den anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union grundsätzlich abweichendes System zu gestalten. Die Richtlinie 2006/112/EG der Europäischen Union schreibt tiefgehende, allgemein gültige Regeln für diese Steuerart vor. Trotzdem existieren in den EU-Mitgliedsländern, auch in Ungarn, zahlreiche Detailregelungen, die von Firmen zum Teil große administrative Anstrengungen verlangen. Deshalb wurden hier nicht nur finanzielle sondern auch administrative Hindernisse beanstandet.

Die konkreten Vorschläge zur Verbesserung der Körperschaftsteuerregelungen sowie des umsatzsteuerlichen Umfeldes sind hier zusammengefasst:

Vorschläge zur Verbesserung der Körperschaftsteuerregelungen

 

* Einführung einer körperschaftsteuerlichen Gruppenbesteuerung in Abstimmung mit großen Unternehmen.
* Die Beschränkung der Nutzung der Verlustvorträge (50 %-Regel) sollte wieder abgeschafft werden.
* Das System der Vorfinanzierung der Körperschaftsteuerverpflichtungen (Auffüllungspflicht) sollte abgeschafft werden.
* Die Nichtanerkennung gewisser Aufwendungen wegen administrativer Mängel bei der Berechnung der Körperschaftsteuer sollte eingeschränkt werden. International anerkannte Belege sollen auch in Ungarn akzeptiert werden.
* Es sollten möglichst einfache, mit den OECD-Vorschriften im Einklang stehende Transferpreisregelungen eingeführt werden.

Vorschläge zur Verbesserung des umsatzsteuerlichen Umfeldes

* Sobald sich die angespannte Lage des ungarischen Staatshaushaltes etwas verbessert hat, müsste der allgemeine Mehrwertsteuersatz von 27 % (!) reduziert werden.

* Die permanente Prüfung der Vorsteuervergütungsunterlagen bindet enorme Kapazitäten und sollte nach einer Probezeit eingestellt werden.

* Vor der Einführung neuer Vorschriften wie der detaillierten Meldung oder der Verbindung der Gutschriftrechnungen mit den Originalrechnungen sollten Unternehmen gefragt werden, ob diese Vorschriften den Administrationsaufwand nicht unverhältnismäßig erhöhen.

* Die Strafen und Verzugszinsen bei kleinen Fehlern oder abweichender Auslegung der Steuergesetze sollten moderater sein.

* Die Regeln (vor allem der zeitliche Ablauf) für die Rückvergütung der Vorsteuer sind zu lockern.

 

Die komplette WTS-Studie steht hier für Sie zum Download bereit.

 

Über die WTS

Die WTS ist eine dynamisch wachsende, international tätige Beratungsgruppe. Mit einem umfassenden Dienstleistungsportfolio in den Geschäftsbereichen Tax, Legal und Consulting, mehr als 400 Mitarbeitern an sechs Standorten in Deutschland und einem weitreichenden globalen Netzwerk in circa 100 Ländern gehört die WTS zu den führenden deutschen Unternehmen in der Beratungsbranche.

 

Die WTS betreut Unternehmen unterschiedlicher Größe im In- und Ausland sowie Institutionen aller Rechtsformen. Zu ihren Mandanten zählen multinationale Konzerne, nationale und internationale mittelständische Unternehmen, Non-Profit-Organisationen sowie Privatpersonen.

 

Zur Vermeidung von Interessenkonflikten verzichtet die WTS bewusst auf die Ausführung von Jahresabschlussprüfungen.

 

Weitere Informationen unter: www.wts.de

 

Pressekontakt:

 

WTS Group Aktiengesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft

Florian Kestler, Gabriele Felder

Thomas-Wimmer-Ring 1

80539 München

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