Wie die Fed die Mitteklasse schädigt

„Lassen Sie mich nicht anfangen“, sagte der Taxifahrer.
Aber es war zu spät. Er hatte bereits begonnen. Und er würde nicht aufhören, bis wir an unserem Ziel angekommen waren: Einer Insel im Bois de Boulogne.

Der Bois de Boulogne ist ein großer Park am westlichen Rand von Paris. Der beinhaltet einen See und eine Insel. Auf der Insel ist ein schönes Restaurant. Und im Restaurant waren einige Kollegen, welche mich zum Mittagessen eingeladen hatten.


„Ich begann mit 15 zu arbeiten“, begann mein Fahrer, auf französisch mit starkem italienischen Akzent. „Ich hatte keine Wahl. Seitdem habe ich immer gearbeitet. Das war 1971. Ich arbeitete hart, wissen Sie. Ich sparte mein Geld. Und ich eröffnete ein Restaurant. Hier in Paris.“

„Das war ein großer Erfolg. Eine wirkliche Gelddruckmaschine. Aber damals hatten die Leute auch noch Geld, welches sie ausgeben konnten. Geschäftsleute kamen zum Mittagessen. Die aßen drei Gänge und tranken ein paar Weinflaschen. Es lief wirklich gut.“

„Aber dann hatten die Leute immer weniger Geld zum ausgeben. Ja, die Gehälter sind gestiegen. Aber ebenso die Steuern und Sozialabgaben. In den 1970ern konnte man den größten Teil dessen, was man verdiente, behalten. Und man konnte es sich leisten, in ein gutes Restaurant zu gehen und ein vernünftiges Mittagessen zu haben. Aber jetzt hat niemand mehr Geld. Die erhalten ihr Gehalt, und sehen, dass der größte Teil dessen, was sie verdient haben, weggenommen worden ist.“

„Und die Kosten der Dinge, die man haben muss. Ich meine, man muss irgendwo leben und die Mieten sind jetzt erheblich höher. Und die Kosten für Benzin. Und Elektrizität. Jetzt verdienen die Leute mehr. Aber sie haben weniger zum ausgeben. Ich sehe das überall. Die Leute, welche früher mit dem Taxi gefahren sind, nehmen jetzt die Metro.“

„Und in meinem Leben kaufte ich früher alle fünf Jahre oder so ein neues Auto. Jetzt will ich gar nichts mehr kaufen.“

„Und jetzt hat niemand Zeit oder Geld, um vernünftig essen zu gehen. Deshalb gehen sie zu McDonalds, wo sie ihre Mägen für 4 Euro in 10 Minuten füllen können. Ich musste mein Restaurant verkaufen. Und jetzt bin ich Taxifahrer.“

„Aber es ist schwer, so seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Touristen haben auch kein Geld mehr. Die steigen ins Taxi ein. Als erstes fragen sie, ob man Englisch spricht. Die zweite Frage ist dann, ob ich sie in den nächsten McDonalds fahren kann. Das ist erbärmlich. Die guten Restaurants verschwinden, weil sich die Leute es nicht mehr leisten können, vernünftig essen zu gehen.“

„Die Mittelklasse wird getroffen. Die Armen erhalten Geld von der Regierung. Und die Reichen haben ihre Methoden. Wenn die Politiker zum Abendessen gehen, dann gehen sie nicht mit Armen aus. Sie gehen mit den Reichen aus. Sie kümmern sich um die Reichen, und die Reichen kümmern sich um sie. Und wir – die Leute in der Mittelklasse – zahlen dafür.“

„Ich weiß nicht, wie lange das noch so weitergehen kann. Aber ich bin es leid. Ich weiß, dass auch die anderen es leid sind.“

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