Die Vertex Zertifikate Fälscher

Der Anruf eines Herrn Bremer von der Swiss Asset Management AG aus der Bahnhofstraße 1 in Zürich an jenem Dezembermorgen 2011 sorgte bei einem 71jährigen Geschäftsmann in München für gute Stimmung.

Es ging um Aktien der milliardenschweren Vertex Pharmaceutical Incorporation aus Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts, die Arzneien gegen Hepatitis C, Epilepsie und die Stoffwechselerbkrankheit Mukoviszidose entwickelt.

2.000 Stammaktien dieses Unternehmens kosteten damals an der Frankfurter Börse rund 34.000 Euro.

Der Münchner könne 2.000 Aktien zu einem Vorzugspreis von rund 30 Prozent unter Börsenwert für 24.000 Euro, also 12 Euro pro Stückaktie, kaufen. Er bekäme dafür eine Zertifikat, müsse es ein Jahr halten und bekomme dann die Aktien in sein Depot übertragen.


Diese Privatplatzierung sei streng limitiert und nur möglich, weil die Vertex Pharmaceutical Incorporation gemeinsam mit dem in Basel ansässigen Schweizer Pharmakonzern Novartis AG eine Niederlassung in der Schweiz eröffnen wolle. Dafür suche Vertex Investoren, die im Gegenzug vorteilhafte Zertifikate auf Aktien bekämen.

Wäre das Geschäft echt gewesen, hätte der Geschäftsmann tatsächlich ein Vermögen gemacht. Seine im Jahre 2011 für 24.000 Euro gekauften Aktien wären heute an der Frankfurter Börse 111.000 Euro wert. Das wäre ein Gewinn von satten 87.000 Euro in nur zwei Jahren gewesen.

Leider ist der Geschäftsmann einem Betrug aufgesessen.

Das Zertifikat, das er nach der Überweisung seiner 24.000 Euro auf das scheinbare Konto von Vertex bei der Bank of America in Sacramento in Kalifornien zugeschickt bekam, war nur eine Kopie eines echten Zertifikates.

Das echte Zertifikat gehörte bereits einem ganz anderen Mann aus Florida, und nur dem werden die Aktien der Vertex Pharmaceutical Incorporation ins Depot übertragen, nicht dem deutschen Kopiekäufer.

Das erfuhr der Münchener Geschäftsmann, als er sich im Mai 2012 von der Vertex Pharmaceutical Incorporation die Echtheit seines Zertifikats bestätigen lassen wollte.

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