
Eine weitere Lücke, die sich allmählich schließt, ist das Gefälle zwischen europäischen Aktien (3,3 Prozent) und Bundesanleihen (0,39 Prozent), das in etwa 90 Prozent des Standes von September 2008 entspricht, als diese Differenz am stärksten ausgeprägt war. Nach ING IMs Ansicht gibt es immer noch Gelegenheiten, diese Lücke zu nutzen, bevor sie sich weiter schließt. Nach ihrem dürftigen Abschneiden in 2014, die teilweise sogar zur Einpreisung einer Rezession führte, sind Zykliker jetzt besonders attraktiv.
Dazu Nicolas Simar, Leiter der Equity Value Boutique bei ING IM: „Im Vergleich zu konjunkturunabhängigen Werten haben die Dividendenrenditen bei Zyklikern jetzt ihren höchsten Stand in diesem Jahrzehnt erreicht. Die Erfahrungen in den USA, Großbritannien und auch Japan haben gezeigt, dass Zykliker im Umfeld einer QE outperformen. Ihre Gewinne legen bereits zu, das war auch der Grund für die Erholung bei der Gewinnentwicklung im dritten Quartal 2014.“
„Der wertorientierte Anlagestil hat in den letzten sechs Monaten weniger gut abgeschnitten. Grund waren die weltweite konjunkturelle Stagnation, fallende Rohstoffpreise und wachsende geopolitische Spannungen. Dadurch verlagerte sich das Anlegerinteresse von riskanteren Sektoren wie Energie und Grundstoffe sowie Small Caps hin zu qualitativ hochwertigen Wachstumssektoren, wie Konsumgüter und Healthcare. Doch das aktuelle Umfeld bietet günstige Kaufgelegenheiten. Die Kursdynamik ist gestiegen und die führenden defensiven Titel haben mittlerweile solch extreme Bewertungsniveaus erreicht, dass einige zyklische Sektoren gutes Momentum entwickeln und in diesem Jahr Wachstum erleben dürften, gerade in den Bereichen Banken und Grundstoffe.“
