Neuer Jahrgang M&M Rating LV-Unternehmen und M&M Belastungstest: Zinszusatzreserve beansprucht die Branche

Die anhaltend fordernde Situation am Kapitalmarkt
beansprucht die Versicherungsbranche weiterhin. Dennoch behaupten
sich die Gesellschaften sowohl im M&M Rating LV-Unternehmen
als auch im M&M Belastungstest. Neun Versicherer erhalten eine 5-
Sterne-Bewertung im Rating und 25 Versicherer erreichen ein ausgezeichnetes
Ergebnis im M&M Belastungstest.
Das M&M Rating LV-Unternehmen bewertet, wie sich eine Gesellschaft langfristig
am Markt behauptet. Es werden Aussagen über Kosten, Sicherheitspolster,
Erträge sowie die Marktstellung getroffen. Im diesjährigen Rating erreichen
neun der 65 Versicherer eine ausgezeichnete Bewertung mit fünf Sternen und
zehn Gesellschaften eine sehr gute Bewertung mit vier Sternen.
Die Kapitalmarktsituation strapaziert die Lebensversicherer weiterhin. Insbesondere
die hohen Aufwände für die Zinszusatzreserve belasten die Gesellschaften.
Im vergangenen Jahr ist diese Zinszusatzreserve um 30 Prozent auf
über 50 Milliarden Euro angestiegen. Mit ihr soll langfristig die Lücke zwischen
den zugesagten Garantien und den real am Markt erzielbaren Zinsen geschlossen
werden. Hiervon sind die Versicherungsgesellschaften in unterschiedlicher
Höhe betroffen.
Um die damit notwendigen Aufwände stemmen zu können, haben die Versicherer
Bewertungsreserven realisiert und dadurch eine akzeptable Nettoverzinsung
von durchschnittlich 4,3 Prozent erzielt. Während die Aufwände für die Zinszusatzreserve
2016 noch bei 32 Prozent der Zinserträge lagen, machen sie 2017
rund 37 Prozent aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 betrugen sie 23 Prozent.
Dieser Aufwand ist gleichbedeutend mit einer theoretischen Verminderung der
Nettoverzinsung um durchschnittlich 1,2 Prozentpunkte. „Der Anstieg der Zinszusatzreserve
belastet die Branche immens. Durch die geplante Erleichterung
bei der Zinszusatzreserve wird die Situation aber künftig entschärft“, so Peter
Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. Mit der so genannten
Korridormethode soll der Aufbau der Zinszusatzreserve langsamer und gleichmäßiger
erfolgen.
Der ergänzende M&M Belastungstest belegt zusätzlich die weitestgehend anhaltende
Stabilität in der Branche. Das Ergebnis ist unabhängig vom M&M Rating
LV-Unternehmen zu sehen, da es rein auf die Solvabilität fokussiert ist. DerTest bewertet, wie die finanzielle Stabilität sowie die Eigenkapitalunterlegung
eines Versicherers im Hinblick auf eine mögliche Krise ausgerichtet ist. Grundlage
des Tests ist die Solvency II-Bedeckungsquote und weitere vom Versicherer
zur Verfügung gestellte Daten. Alle 48 teilnehmenden Versicherer haben
den Test bestanden und über 50 Prozent davon mit der Bewertung „ausgezeichnet“.
„Die Lebensversicherer sind wirtschaftlich stabil und flexibel genug,
um in schwierigen Zeiten bestehen zu können“, stellt Schneider das Gesamtzeugnis
für die Branche aus.
Weitere Informationen erhalten Interessierte am 24. und 25. Oktober 2018 auf
der DKM in Dortmund. MORGEN & MORGEN befindet sich in Halle 4, Stand
B24.

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