Gesundheitssektor bietet vielfältige Chancen auch jenseits der Krise

  • Defensiver Sektor mit langfristigem Wachstumspotenzial
  • Bereiche Pharma, Medizintechnik, Biotechnologie und Gesundheitsdienstleistungen mit interessanten Perspektiven
  • Trend zur Telemedizin

Angesichts der globalen Coronakrise steht der Gesundheitssektor derzeit besonders im Fokus – auch für Anleger. „Es gibt gleich mehrere unmittelbare Konsequenzen aus dem Auftauchen des neuen SARS-CoV-2 Virus, die wirtschaftlich gesehen positive Effekte auf den Sektor insgesamt, insbesondere aber auf einzelne Unternehmen haben“, führt Karsten Stroh, Investment-Spezialist in der International Equities Group bei J.P. Morgan Asset Management aus. So ist neben der Phase der Diagnose rund um die Feststellung, ob eine Infektion mit dem Virus vorliegt, derzeit vor allem die Möglichkeit der Therapie im Fokus, also wie eine Erkrankung von COVID-19 mit Medikamenten behandelt und schneller geheilt werden kann. Nicht zuletzt ist die zukünftige Prävention, und dabei insbesondere die Forschung an Impfstoffen, ein zentrales Thema, da hiervon die Einschränkungen im öffentlichen Leben zu einem guten Maße abhängen werden. Laut Stroh werde es aber sicherlich noch einige Monate dauern, bis es hier zu ersten Erfolgen kommt.

Defensive Eigenschaften des Sektors haben sich in der Krise bezahlt gemacht

Insgesamt betont der Experte, dass der gesamte Healthcare-Sektor in den letzten turbulenten Wochen des von der Coronakrise geprägten Marktumfelds genau die Eigenschaften zeigte, für die er von Anlegern so geschätzt wird: „Die Aktien dieses Sektors sind insgesamt defensiver als der breite Markt und tragen damit zur Diversifikation eines Portfolios bei. Und auch jenseits von COVID-19 sind die Erträge von Unternehmen des Gesundheitswesens erheblich weniger abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Vielmehr sind aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Wachstumsmarktes Gesundheit weltweit, verbunden mit der Innovationskraft des Sektors Gesundheitswesen, auch langfristig überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erwarten“, unterstreicht Karsten Stroh.

So setzt das Management des JPMorgan Funds – Global Healthcare Fund rund um Anne Marden auf die langfristigen strukturellen Trends wie den demografischen Wandel, die Möglichkeiten der neuen Technologien und innovative Forschung wie Gentherapien. „Unser Fokus liegt auf Healthcare-Unternehmen mit innovativen Behandlungen oder Technologien, die langfristig Bestand haben und mit Innovationen in ihrem Bereich auch zukünftig erfolgreich sein können“, erläutert Stroh. Zwar werde das Portfolio auch moderat an die Marktentwicklung angepasst, aber grundsätzlich bleibt die Allokation der Philosophie treu, über den breiten globalen Healthcare-Sektor diversifiziert zu investieren. Mit dieser Strategie ist es dem Global Healthcare Fund gelungen, trotz aller Marktschwankungen bis Ende April in diesem Jahr in der Anteilklasse A (acc) USD ein positives Ergebnis von 0,9 Prozent zu erzielen.

Opportunitäten in der „zweiten Reihe“ nutzen

Was die Healthcare-Manager aktuell vielmehr nutzen sind Ungleichgewichte im Markt: „Da der Fokus zur Zeit fast ausschließlich auf all den Ereignissen liegt, die im direkten Zusammenhang mit der Coronakrise stehen, kommt es in anderen Marktsegmenten unseres Erachtens nach zu Verzerrungen, die wir nutzen können. So haben sich beispielsweise mittelgroße und kleiner kapitalisierte Unternehmen in den letzten Wochen eher unterdurchschnittlich entwickelt. Das heißt aber nicht, dass sich deren langfristiger Ausblick deswegen verändert hat. Es kommt daher hier zu Opportunitäten mit attraktiven Bewertungen, etwa im Bereich der Medizintechnik oder auch bei Unternehmen mit innovativen Ansätzen für einige der sogenannten ‚seltenen Krankheiten‘. Weitere Möglichkeiten ergeben sich in den Bereichen, in denen sich aufgrund weniger zeitkritischer Behandlungen im Moment Verschiebungen ergeben, so beispielsweise im Bereich Orthopädie, der Zahnimplantate oder bei Hörhilfen. In diesen können wir die aus unserer Sicht irrationalen Kursbewegungen nutzen, um Positionen aufzubauen oder zu erhöhen“, führt Karsten Stroh aus.

Einen weiteren Bereich sieht der Experte derzeit auf dem Vormarsch: „In der aktuellen Situation der Kontaktbeschränkungen beschleunigt sich vor allem der strukturelle Trend zur Telemedizin – zugegebenermaßen von einem niedrigen Niveau kommend“, erläutert Stroh. Die Beschleunigung dieses Trends hat mehrere Gründe: Neben der generellen Tatsache, dass Patienten Zeit sparen, wenn der Aufenthalt im Wartezimmer des Arztes entfällt, ist aktuell besonders die Möglichkeit der Kontaktlosigkeit von Vorteil. „Es bedarf also manchmal extremer Situationen, um offensichtliche Vorteile verständlich zu machen und in die Realität umzusetzen“, so Stroh. Zu guter Letzt helfe die Telemedizin auch aus Sicht der Ärzte, die überlasteten Ressourcen besser, effizienter und mit höherem Schutz ihrer eigenen Gesundheit verteilen zu können. „Ein Beispiel für eine Investition, die wir im Global Healthcare Fund bereits seit mehreren Jahren halten, ist das US-Unternehmen Teladoc, einer der Weltmarktführer im Bereich der Telemedizin. Wir gehen aus den gegebenen Gründen davon aus, dass die derzeitige Beschleunigung dieses strukturellen Trends auch nach dem hoffentlich baldigen Abflauen des Corona-Virus nachhaltig sein wird“, erklärt Karsten Stroh.

Von langjähriger Expertise und aktivem Management profitieren

Um die besten Wachstumschancen des Megatrends Gesundheit nutzen zu können, ist die Aktienauswahl von entscheidender Bedeutung. Deshalb greifen die Portfoliomanager Anne Marden, Laurence McGrath und Dr. Matthew Cohen für den Global Healthcare Fund zusätzlich auf das Know-how und die Analysen der neun in New York, London und Tokio ansässigen Healthcare-Spezialisten mit jeweils über 20 Jahren Erfahrung im Gesundheitssektor zurück. Auf Basis dieses Wissens, jährlich über 1.000 Unternehmensbesuchen und regelmäßigen Treffen mit den Unternehmensmanagern – darunter vor allem auch viele kleinere, innovative Unternehmen, die noch nicht in den globalen Indizes vertreten sind – können sie eine fundierte aktive Bottom-up-Titelauswahl für den Fonds treffen. Dabei achten sie vor allem auf langfristige Wachstumsperspektiven und das innovative Entwicklungspotenzial der Firmen wie Umsatzwachstum, neue Patente, Forschung und Entwicklung, Margen oder potenzielle Fusionen und Übernahmen. Bereits seit dem Jahr 2009 können Anleger mit dem Global Healthcare Fund an der Wachstumsstärke des Gesundheitsmarkts partizipieren. Auch für die Zukunft sind die Wachstumsperspektiven im Gesundheitswesen langfristig überdurchschnittlich. Für Anleger ist zudem erfreulich, dass der Sektor zurzeit in seiner Gesamtheit relativ günstig bewertet ist.

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