Europäische Staatsanleihen und globale Aktien im zweiten Halbjahr attraktiv

Der Beginn der zweiten Jahreshälfte ist geprägt von einem moderaten globalen Wirtschaftswachstum vor dem Hintergrund von Handelsspannungen, fiskalischen Impulsen und geldpolitischen Kurswechseln der wichtigsten Zentralbanken. Die aktuellen US-Wirtschaftsdaten sind weiterhin solide, die Inflation geht zurück und der Arbeitsmarkt ist stabil. Europa verzeichnet ein moderates Wirtschaftswachstum, das Vertrauen der Anleger in europäische Vermögenswerte wurde durch die entschlossene und geschlossene Haltung der EU-Regierungen gegenüber den Handelsangriffen der USA gestärkt. In der Geldpolitik rechnen die Märkte mit weiteren Zinssenkungen der US-Notenbank in der zweiten Jahreshälfte, während die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bis zum Jahresende voraussichtlich auf 1,75 % senken wird.

Wir halten Staatsanleihen – insbesondere europäische Staatsanleihen – weiterhin für attraktiv, da sie über der Inflationsrate liegende Kupons bieten und Schutz vor einer unerwarteten Konjunkturabkühlung ermöglichen. Zudem bleiben wir hinsichtlich der Verschuldung der Peripherieländer der Eurozone positiv gestimmt, kommentiert Andrea Conti, Head of Macro Market Analysis bei Eurizon. Die Spreads für Unternehmensanleihen haben sich stabilisiert und die Stimmung gegenüber Hochzinsanleihen sowohl in den USA als auch in Europa hat sich verbessert. Globale Aktien bleiben im positiven Trend, angeführt von Europa und den Schwellenländern in der ersten Jahreshälfte und nun auch von den sich erholenden USA. Kurzfristig könnte der US-Aktienmarkt die in der ersten Jahreshälfte entstandenen Verzögerungen aufholen, aber auch europäische Aktien bleiben attraktiv, da die Bewertungen interessant sind.

 

Nachdem der Handelskrieg nun den Weg gegenseitiger Gespräche und Vereinbarungen genommen hat, dürfte sich der globale Konjunkturzyklus in diesem und im nächsten Jahr zumindest fortsetzen. Anleger könnten attraktive Chancen an den Anleihemärkten finden, da die Renditen über der Inflationsrate liegen und die kurzfristigen Zinskurven wieder überzeugende Prämien bieten. Auch risikoreiche Anlagen bleiben attraktiv, da sich der Boom am Aktienmarkt nun über den Trend der letzten Jahre, der sich ausschließlich auf die USA konzentrierte, diversifiziert hat und die europäischen Märkte angemessene Bewertungen bieten.

 

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