Wenn das Smartphone zum heimlichen Groschengrab wird: Für viele Urlauber endet die schönste Zeit des Jahres mit einem Schock beim Blick auf die Mobilfunkrechnung. Obwohl innerhalb der EU seit Jahren Roaming-Gebühren entfallen, kommt es vor allem bei Reisen außerhalb Europas oder durch versteckte Automatismen im Handy zu teuren Überraschungen. Viele Reisende wissen nicht, wie teuer ihnen die mobile Datennutzung im Ausland zu stehen kommt. Geschäftsführer Rafael Gomez vom eSIM-Anbieter Buddysim erklärt, wo finanzielle Stolpersteine lauern und wie sich Urlauber davor schützen.
Türkei-Urlauber besonders betroffen
Die Türkei zählt seit Jahren zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen – doch mobil telefonieren oder surfen kann dort teuer werden. Denn obwohl geografisch nahe, gehört das Land nicht zur EU-Roaming-Zone.
„Viele Mobilfunkanbieter verlangen dort bis zu 1,49 € pro Megabyte – das bedeutet: Eine Minute TikTok in HD kann über 15 MB und somit rund 22 € kosten”, so Rafael Gomez.
Verbraucher, die sich im Hotel-WLAN sicher fühlen, tappen dabei oft unbemerkt in die Kostenfalle: Bei schlechtem WLAN-Signal greift das Smartphone automatisch und oft unbemerkt auf mobile Daten zurück.
Die unsichtbaren Kostenrisiken – auch in der EU
Rafael Gomez erklärt, dass selbst innerhalb der EU Verbraucher nicht vor Zusatzkosten geschützt sind: „Wer auf Fähren, Kreuzfahrtschiffen oder im Flugzeug surft, wird oft automatisch in maritime oder satellitengestützte Netze eingebucht, oft mit Preisen von mehreren Euro pro Megabyte. Noch heimtückischer sind die grenznahen Regionen wie das Elsass, das Bodenseegebiet oder das ungarische Szeged. Die wechseln teils automatisch ins Nicht-EU-Netz der Schweiz oder Serbiens – und damit in teure Roamingzonen.”
Denn letztere Länder gehören zwar geografisch zu Europa, sind aber nicht Teil der Union oder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) und daher auch nicht durch die EU-Roamingregeln geschützt.
Versteckte Datenverbraucher im Alltag
Viele Verbraucher unterschätzen zudem, wie aktiv ihr Smartphone im Hintergrund Daten zieht – auch ohne aktives Surfen:
- Die WLAN-Unterstützung vieler Geräte aktiviert bei schwachem Signal automatisch mobile Daten.
- Apps wie Instagram, YouTube oder Google Maps laden im Hintergrund Updates, Kartenmaterial oder Inhalte – oft im dreistelligen Megabyte-Bereich.
- Auch Cloud-Backups, Standortdienste und Messenger wie WhatsApp belasten das Datenvolumen – etwa durch automatisch geladene Fotos oder Videos in Gruppenchats.
Konkrete Maßnahmen für sorgloses Reisen
Um hohe Roamingkosten zu vermeiden, sollten Urlauber vor und während der Reise folgende Punkte beachten:
- Tarif und Länderliste prüfen: Vor dem Abflug beim eigenen Anbieter nachfragen, welche Länder abgedeckt sind und was 1 MB oder 1 GB dort kostet – viele beliebte Reiseländer wie Türkei, USA oder Schweiz fallen nicht unter die EU-Regelung.
- WLAN-Unterstützung deaktivieren: iPhone-Nutzer finden diese Option unter „Einstellungen > Mobile Daten”, Android-Nutzer je nach Gerät unter „WLAN > WLAN+” oder „Intelligenter Netzwechsel”.
- App-Updates deaktivieren: Auf iPhones über „App Store > App-Updates”, auf Android im Play Store unter „Netzwerkpräferenzen”.
- Mobile Daten gezielt kontrollieren: Android bietet unter „Datennutzung” Warnungen und Limits, iPhones zeigen den Verbrauch je App an.
- Messenger-Einstellungen anpassen: WhatsApp etwa erlaubt das Deaktivieren automatischer Medien-Downloads – empfohlen für Urlaubsgruppen.
- Offline-Tools nutzen: Karten, Übersetzer oder Streaming-Inhalte vorab im WLAN herunterladen – ideal für Flüge, Ausflüge und spontane Orientierung.
- Roaming komplett abschalten, wenn kein passender Tarif vorhanden ist: unter „Datenroaming” in den Mobilfunk-Einstellungen.
Geschickte Vorsorgelösung: Digitale eSIMs
Reisende sollten daher auf digitale Prepaid-eSIMs als zuverlässige Alternative setzen. Diese lassen sich ohne physische SIM-Karte direkt aufs Smartphone laden, sind in wenigen Sekunden aktiviert – und vermeiden unvorhergesehene Roamingkosten. Anbieter wie BuddySIM ermöglichen es, Datenpakete mit Festpreis für über 190 Länder vorab zu buchen. Die Kosten bleiben transparent, die Netzabdeckung erfolgt durch mehrere lokale Partner – für maximale Flexibilität und Sicherheit unterwegs.