Alles zur Rürup Rente

Warum ist eine private Rentenvorsorge so wichtig?

Bereits 1991 war klar absehbar, dass die staatliche Rente mit ihrem Prinzip des Generationsvertrages in Zukunft nicht mehr funktionieren würde. Die Geburtenzahlen sanken drastisch und vor allem stetig. Dank moderner Medizin wuchs aber die Lebenserwartung der älteren Generation und so klafft ein zunehmend größeres Loch in der Rentenkasse. Die notwendigen Rücklagen in der Rentenversicherung gibt es schon seit 25 Jahren nicht mehr. Immer wieder hatte sich in den vergangenen Jahren die Regierung an dem Rententopf bedient, Hausaltslöcher damit gestopft und keinen Gedanken an die Zukunft verschwendet.

Die logische Folge war ein Anstieg der Rentenbeiträge, doch inzwischen reicht das auch nicht mehr. Darum wurde ein privates Altersvorsorgemodell 2001 entworfen und ins Leben gerufen, welches staatlich gefördert wird. Damit war die Riester Rente geboren.

Die Riester Rente

Dieses Modell der Rentenvorsorge ist besonders attraktiv für Familien mit Kindern. Die jährlichen Zuwendungen des Staates belaufen sich hier auf immerhin je Erwachsenen 154 EUR und je Kind auf 185 EUR. Gleichzeitig kann bei Erreichen des Rentenalters 30 Prozent der angesparten Summe ausgezahlt werden, der Rest wird als monatliche Rente gezahlt. Inzwischen ist die Riester Rente auch Hartz IV sicher. Das heißt, Sie müssen nicht um Ihre Zusatzrente fürchten, falls Sie Hartz IV irgendwann beziehen. Andere Altersvorsorge wird bis auf einen bestimmten Betrag als Vermögen Ihnen angerechnet und in den meisten Fällen müssen Sie Ihre Altersvorsorge auflösen.

Ein weiterer Vorteil ist weniger bekannt. So ist die Ansparsumme bei der Riester Rente im Falle Ihres vorzeitigen Ablebens vererbbar. Seit 2008 ist der Zweck des Ansparens bei Riester nicht mehr gebunden. Das bedeutet, die Riesterzulage kann auch für den Erwerb von Wohneigentum genutzt werden (Wohn- Riesterförderung). Zudem ist das Rentenalter flexibel.

Die Rürup Rente

Im Jahr 2005 wurde die Basisrente (auch als „Rürup Rente“ nach dem Ökonomen Bert Rürup bekannt) eingeführt. Damit sollte der voraussichtliche Einbruch der staatlichen Rente in den nächsten Jahren aufgefangen werden. Weiterhin war angedacht, ein Teil der bisher staatlichen Rentenvorsorgung in die privaten Hände zu legen und somit die staatliche Rente zu entlasten. Das Konzept ging mit der Riester Rente in gewisser Weise auf, doch waren die Regelungen zu dicht an die staatliche Rentenvorsorge angelegt. Dies bedeutete, dass für Selbständige und andere, die nicht von der gesetzlichen Rente erfasst wurden, der Zugang zur Riester Rente versperrt war.

Um diesem Ungleichgewicht entgegen zu wirken, wurde die Rürup Rente ins Leben gerufen. Diese Art der Rente wird ebenfalls staatlich gefördert hauptsächlich durch steuerliche Abschreibungen bis zu einer Höhe von 13.200 EUR bzw. bis zu 66 Prozent der jährlich eingezahlten Beiträge. Das heißt, die Rürup Rente ist für alle Besserverdienende eine sehr gute Möglichkeit, um Steuern einzusparen und gleichzeitig etwas für die private Rentenvorsorge zu tun.

Die Unterschiede zwischen Rürup und Riester Rente

Die Riester Rente wurde bereits 2001 eingeführt, jedoch wurden 2008 Verbesserungen daran vorgenommen, so dass die Riester Rente weitaus flexibler geworden ist und nicht nur als private Altersvorsorge angesehen werden kann. Trotzdem hat diese Rente einen Nachteil und das ist der Personenkreis, der für den Abschluss dieser Altersvorsorge beschränkt wurde und nur, wer auch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann die Riester Rente mit der attraktiven Förderung in Anspruch nehmen.

Um die anderen Personengruppen mit einer privaten, aber ebenfalls staatlich geförderten Altersvorsorge aufzufangen, bietet sich hier seit 2005 die Rürup Rente an. Die Förderung besteht in diesem Fall in steuerlichen Vergünstigungen, die auch nach der monatlichen Auszahlung fort bestehen. Diese Rente ist eindeutig etwas für gut verdienende Menschen, die eine hohe Abschreibung bei der Steuererklärung benötigen. Dagegen ist die Riester Rente eher etwas für Familien mit Kindern und kleinere Einkommen, denn diese Rentenvorsorge ist auch Hartz IV geschützt.

Wie hoch sind die durchschnittlichen Beiträge?

Die Beiträge für die Rürup Rente richten sich nach dem jeweiligen Einkommen, dass Sie im Vorjahr erzielt haben und wird in jedem neuen Jahr entsprechend angeglichen. Maximal können Sie monatlich in diese Rentenform 2.604 EUR einzahlen. Bei Beamten kann es sein, dass der Arbeitgeber 5 Prozent der monatlichen Beträge dazu gibt als vermögenswirksame Leistungen.

Auch die Beträge für die Riester Rente richten sich nach dem Einkommen, sind aber weitaus geringer und beinhalten auch so genannte Nullzeiten, wie zum Beispiel in der Elternzeit oder bei Hartz IV Bezug, wenn also kein Einkommen vorhanden ist.

Hartz IV und Rürup Rente – was jetzt?

Sie werden vielleicht denken: Hartz IV? Das kann mir nicht passieren. Doch leider sieht die Realität anders aus. Hartz IV Bezug gehört heute zu den Dingen, die sehr schnell geschehen können und auch Menschen treffen, die vorher in gesicherten Verhältnissen gelebt haben. Bei der Beantragung von Hartz IV sind Sie gezwungen, Ihre Vermögenssituation offen zu legen. Normalerweise gibt es einen bestimmten Freibetrag für die Altersvorsorge, der nicht dem Vermögen zugerechnet werden darf. Das gilt auch für die Rürup Rente und deren Ansparsumme. Sobald die Rürup Rente diesen Freibetrag übersteigt, kann von Ihnen die Auflösung dieses Vertrages durch die Arbeitsgemeinschaft gefordert werden.

Dagegen können Sie Einspruch einlegen, wenn nach der Auflösung nur 10 Prozent von der Summe übrig bleibt. Oder seien Sie clever und fragen Sie Ihren Finanzmakler, wie die Ansparsumme geschützt werden kann.

Angebote für die Rürup Rente bieten alle Versicherungsunternehmen an oder Sie lassen sich durch einen Vergleich der Basisrente die beste Offerte vorlegen. Bevor Sie unterschreiben, lesen Sie sich genau die AGB durch. Wichtig sind bei der Rürup Rente auch die Möglichkeit der versicherungsfreien Zeiten, falls Sie in eine finanzielle Notlage kommen.

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