Griechenland gerettet?

Das ist sie nun, die angebliche gute Lösung. Unter dem Strich bekommt Griechenland wieder über 100 Milliarden. Unter Beteiligung der Privatwirtschaft.

Zumindest die Märkte quittierten dies positiv, sowohl der Euro wie auch die Aktienmärkte erholten sich schnell und zusehends. Aber ist es wirklich der große Durchbruch wie ihn uns der Markt suggeriert? Die Meisten, die sich mit dem Thema intensiver befassen, bemängeln schon jetzt, dass keine konkreten Details genannt wurden. Besonders fehlen konkrete Details, wie die Beteiligung der privaten Investoren aussieht, ebenso gibt es keine Informationen darüber, wie sich Griechenland am Schuldenabbau beteiligt und versucht, seine Schulden zu konsolidieren.

Wer die Griechenlandkrise schon länger verfolgt, der wird feststellen, das Griechenland vor Jahresfrist bereits schon einmal Hilfen in ähnlicher Höhe bekam. Die damalige Rettungsaktion verpuffte förmlich. Wird es diesmal wieder nur ein Herauszögern der Konsequenzen?

Fakt ist, dass Griechenland am Tropf der Nettozahler hängt, was ist, wenn diese Nettozahler allen voran Deutschland unter Frau Merkel, sich auf die Verpflichtungen dem eigenen Volk gegenüber besinnt und die Hilfen zurückfährt, oder was geschieht, wenn die privaten Investoren, namentlich die Banken nicht die erhofften Gewinne einfahren?

Werden dann die Lichter in Griechenland ausgehen? Wäre es nicht besser über eine Ausstiegsklausel im Eurovertrag nachzudenken. Es kann doch nicht der Sinn sein, ein Land auf Biegen und Brechen zu halten, welches schon bei der Eröffnung des Euro nicht ganz ehrlich war und was in den letzten 14 Monaten der Krise keine Fortschritte machte und was es nicht schafft den Ernst der Lage dem eigenen Volk klar zumachen. Immer noch flammen in Griechenland teils blutige Proteste auf, die sich gegen die EU-Hilfen richten.

Sicher, besonders Griechenland befindet sich in einer verzwickten Situation, denn im Gegensatz zu Italien, Portugal oder Irland fehlt es am strukturellen Potenzial und auch die Ernsthaftigkeit der Administration kann in Frage gestellt werden. Ist es nicht Zeit für eine mutige Entscheidung, die mit aller Konsequenz mittelfristig eine Lösung erkennen lässt?

Redakteur Frank Varoquier

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