Große Unternehmen, welche an der Börse notiert sind besitzen gegen über Ihren Anlegern die Verpflichtung, so schonend wie Möglich mit dem Unternehmensvermögen umzugehen. Das heißt unter anderem auch, dass alle legalen Steuertricks genutzt werden müssen. Die moralische Komponente muss dabei außen vor bleiben. Schließlich tragen diese Manager die Verantwortung für das Geld anderer Leute, nämlich der Anleger. Letztlich kann es sogar als Untreue betrachtet werden, wenn der Vorstand Steuervorteile nicht nutzt.
Volkes Meinung, dass diese Unternehmen nicht richtig handeln ist also falsch. Vielmehr muss die Kritik, dass große Unternehmen Steuern sparen bei der Politik angebracht werden! Neben der Tatsache, dass die deutsche Steuergesetzgebung ein höchst komplexes Gebilde ist, bietet sie auch sehr viele Schlupflöcher um dem Fiskus zu entgehn. Hinzu kommt eine wesentlich entspanntere Haltung zum Steuerstrafrecht, da der Nachweis einer wissentlichen Hinterziehung ein vielfaches schwerer zu führen ist, denn die Regelungen werden von Jahr zu Jahr komplexer.
Die einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass die größten Geldmaschinen des Landes ihre Umsätze nicht mit dem Fiskus teilen kann nur die Vereinfachung der Steuergesetzgebung sein. Das ständige Nachbessern oder gar öffentlich äußern von polemischer Kritik wird den Erfolg eher in Gegenteil kehren.
Übrigens, wer in Form von Stammtischparolen Kritik an den größten Wirtschaftsfaktoren der Republik übt, der sollte zu vor einfach einmal über sein eigenes Verhalten gegenüber dem Finanzamt nachdenken. Sind wir nicht alle bestrebet,dem Finanzamt so viel Geld wie Möglich vor zu enthalten oder gar ein wenig bei der Steuererklärung zu schummeln?