Wir wollen hier einige Interviews mit erfolgreichen Finanzberatern vom letzten Jahr wieder hoch reihen, da sie für den ein oder anderen interessant sein könnten.
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Name: Marco Mahling
Kurz-Lebenslauf: Finanz- und Versicherungsmakler, zertifizierter Fondsspezialist
Ursprünglich gelernter Beruf: Bankkaufmann
Seit wann in der Branche: 1998
Ihr Standort: Eichstätt & München
Ihr Spezialisierung/Spezialgebiet: Ruhestandsplanung & Altersvorsorge, private Krankenversicherung, Immobilien als Kapitalanlage.
Website/Blog:
http://dws-riester-rente-premium.blogspot.com/
http://dws-top-rente.blogspot.com/
http://www.finanzstrategien-muenchen.de/
„Karriere“
FinanzPraxis: Wie sind Sie in die Finanzbranche gekommen?
Marco Mahling: Ich habe mich schon sehr früh für Wirtschaft interessiert und mich bereits in der Schulzeit für den Wirtschaftszweig entschieden. Anschließend habe ich bei der Sparkasse Eichstätt eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und bin der Finanzbranche seitdem treu geblieben.
Was mögen Sie an Ihrem Job am meisten?
MM: Am besten gefällt mir der Kundenkontakt. Die Menschen, mit denen ich beruflich zusammenkomme, haben so vielfältige Charaktere, dass es mir nie langweilig wird.
Wie lange dauerte es, bis Sie davon gut leben konnten?
MM: Nach etwa einem Jahr konnte ich von meinem Traumberuf auch wirklich leben.
Was waren die größten Startschwierigkeiten und wie haben Sie die gemeistert?
MM: Da ich kein Existenzgründergeld in Anspruch genommen habe, bestanden die größten Startschwierigkeiten darin, die ersten Monate zu überbrücken und die Fixkosten zu decken. Diese Startzeit konnte ich nur meistern, indem ich meine Ersparnisse aufgebraucht habe. Aber ich habe an meiner Vision festgehalten, in diesem Beruf erfolgreich tätig zu sein, und war daher gerne bereit, meine Ersparnisse als Startkapital einzubringen. Mein Einsatz und mein Risiko wurden belohnt, das kann ich heute sagen! Ich bin sehr froh, dass ich meine Ideen verwirklichen konnte – auch wenn mir das damals niemand zugetraut hat.
Was ist Ihr Traumziel?
MM: Mein Ziel ist es, meine Kundenakquise in den nächsten Jahren noch besser auszubauen, damit nicht nur ich, sondern auch ein paar Mitarbeiter davon profitieren können. Außerdem möchte ich meine Kunden auch weiterhin gut beraten. Denn nur so kann ich auf den großen Bewertungsportalen von vielen zufriedenen Kunden gut bewertet werden.
„Ihre allgemeinen Ratschläge für Anfänger & Branchenkollegen“
Was muss jemand mitbringen, um ein erfolgreicher Finanzberater/Versicherungsmakler zu werden?
MM: Ehrlichkeit, Zielstrebigkeit, Ausdauer, Kreativität und Ideen.
Was würden Sie Einsteigern raten? Wie sollten sie anfangen?
MM: Ich würde nach wie vor auf keinen Fall die eigenen Freunde und Bekannten angehen und versuchen, bei diesen ein Geschäft zu erzielen (zum Beispiel sollen bei den großen Finanzvertrieben in Deutschland neue Mitarbeiter erst einmal ihre Freunde und Bekannten angehen und beraten). Ich finde es fatal, wenn man gerade einmal zwei oder drei Monate in diesem Beruf tätig ist und Freunden und Bekannten rät, alle Versicherungen umzustellen, weil diese angeblich zu teuer sind oder gar die falschen Leistungen beinhalten. Und das nur, weil man selbst Geschäft generieren und Umsatz erzielen möchte ohne wirklich zu wissen, ob die bereits abgeschlossenen Tarife wirklich schlechter sind als mein neues Angebot. Man sollte versuchen, sich von Anfang an auf die Neukundenakquise zu konzentrieren und die Kunden bedarfsgerecht zu beraten – und nicht seine Freunde zu „verbrennen“. Denn wenn man es dann nach ein paar Jahren geschafft hat und immer noch in diesem Beruf tätig ist, werden die Freunde und Bekannten von alleine anfragen. Damit der Start am Anfang leichter gelingt und man sich nicht alle wichtigen Informationen alleine beschaffen muss, würde ich mich zunächst einem großen Makler anschließen. Und dann von diesem lernen, worauf es ankommt und worauf man achten muss.
Was war Ihr größter Anfängerfehler?
MM: Der größte Anfängerfehler ist sicherlich, wenn man sich zu viel von den versprochenen Hilfen und Unterstützungen anderer erhofft. Man sollte seine eigenen Ideen und Visionen durchsetzen und sich Ratschläge nur von Branchenkennern holen. Unterstützung sollte man ausschließlich bei Kollegen suchen. Denn jemand aus einer anderen Branche kann die Finanzbranche nur sehr schlecht einschätzen.
Betreiben Sie klassisches Marketing bzw. Social Media Marketing? Welche Kommunikationskanäle eignen sich am besten, um für Finanzdienstleistungen/Versicherungen zu werben?
MM: Mit einer Facebook-Fanseite kann man seine Kunden und Interessenten optimal auf dem Laufenden halten. Daneben sollte man sich auf mindestens einem unabhängigen Bewertungsportal von Kunden bewerten lassen. Das ist für die Neukundenakquise sehr wichtig und auch Bestandskunden können sich so ständig eine neue Bestätigung einholen. Auch eine eigene Homepage ist heutzutage unverzichtbar, da die Menschen sich immer mehr im Internet informieren und so vorab einen ersten Eindruck gewinnen möchten.
Nennen Sie uns je ein Unternehmen (Finanz- oder Fondsgesellschaft, Versicherung …), mit dem Sie gerne bzw. ungerne oder gar nicht mehr zusammenarbeiten, und nennen Sie den Grund dafür.
MM: Gerne arbeite ich mit der DWS, mit der WWK oder mit dem Deutschen Ring zusammen, weil diese mir einen sehr guten Service bieten und eine tolle Unterstützung. Negative Erfahrungen dagegen habe ich mit der AXA gemacht, weil dort teilweise Anträge verschwunden sind oder sehr spät bearbeitet wurden (nach ca. 3 Monaten!). Daneben bekomme ich viele Anfragen von Kunden, die bei der DKV privat versichert sind, weil sich dort die Beiträge in den letzten Jahren sehr stark erhöht haben und die Tarife unstabil sind.
„Finanzkrise“:
Wie haben Sie die Finanzkrise überstanden?
MM: Bislang sehr gut. Ich konnte aus dieser Krise vieles für mich und meine Kunden lernen.
Ist die Krise Ihrer Meinung nach vorbei oder kommt noch etwas auf uns zu?
MM: Wenn wir es nicht schaffen, eine vernünftige Lösung für die Schuldensituation in Europa und in den USA zu finden, werden wir wohl eine noch größere Krise bekommen. Auch sollten sich einflussreiche Personen in Deutschland mit ihren Aussagen etwas zurückhalten. Der DAX hat am 05. September 2011 mehr als 5 % eingebüßt – unter anderem aufgrund negativer Äußerungen von zwei Bankvorständen. Wir sitzen in Europa doch alle in einem Boot. Also sollten wir an einem gemeinsamen Strang ziehen und uns nicht gegenseitig beschimpfen und die Lage als sehr schlecht bezeichnen. Es geht uns in Deutschland doch vergleichsweise noch sehr gut!
„Finanztipps“:
Was raten Sie Ihren Kunden derzeit?
MM: Ich rate allen meinen Kunden, derzeit keine großen Risiken einzugehen und erst einmal abzuwarten, bis sich die Börsen wieder etwas beruhigt haben. Die aktuell volatile Lage ist nur etwas für Spekulanten. Außerdem reagieren die Börsen im Moment nicht auf gute fundamentale Daten, sondern lassen sich von den Aussagen einflussreicher Personen steuern. Daneben rate ich meinen Kunden, in Immobilien zu investieren, weil diese relativ krisensicher sind und vor allem Inflationsschutz bieten. Auch die günstigen Finanzierungszinsen sprechen für eine Investition.
Von welchen Produkten/Assetklassen sollten die Kunden derzeit die Finger lassen?
MM: Derzeit sollten Kunden langfristige Anlageprodukte ohne Flexibilität und Verfügbarkeit meiden, weil sich z. B. die Zinsen im Anlagebereich auch wieder erholen werden.
Wie glauben Sie, wird sich die Branche in den nächsten Jahren entwickeln (Trends, Honorarberatung usw.)
MM: Die Honorarberatung wird wohl immer mehr an Wert gewinnen. Aber dafür sind noch viele gesetzliche Regelungen notwendig, vor allem einheitliche Regeln. Und auch die Verbraucher müssen ihren Teil dazu beitragen, indem sie sich bereit zeigen, für eine ordentliche unabhängige Beratung zu bezahlen. Daneben glaube ich persönlich weiterhin an den Immobilienmarkt. Ich meine, dass man dort in den nächsten Jahren gute Renditen erzielen kann und vor allem einen gewissen Schutz für sein Geld erhält.
Wollen Sie uns noch etwas mitteilen?
Ich möchte mich ganz herzlich für das Interview bedanken und wünsche allen Lesern eine erfolgreiche Zeit.
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