Durch den Utrechter Vertrag von 1730 ist Gibraltar ein selbstständiges Offshore Gebiet der britischen Krone. Die Vertretung durch das Empire beschränkt sich heute jedoch nur noch auf militärische wie außenpolitische Anliegen. Fiskalisch und Innenpolitisch ist Gibraltar völlig frei in der Ausgestaltung seiner Politik.
Und so verwundert es auch nicht, dass der Brief des englischen Premiers an die britischen Übersee gebiete hier eher unerhört bleibt,denn Gibraltar gilt als einziges legales EU-Steuerparadies. Hier geben sich Millionäre wie auch Scheinfirmen und viele andere Unternehmen und Individuen, welche über große Guthaben verfügen, die Klinke in die Hand.
Zu dem gilt Gibraltar auch als DIE Tankstelle der Seeschifffahrt, da hier der so wichtige Treibstoff nur ein Bruchteil dessen kostet, was in Amsterdam, Rotterdam oder Antwerpen zu berappen ist.
Die Administration in Gibraltar stellt das ganze so dar: man unterwirft sich natürlich den EU-Vorgaben und will der Geldwäsche und anderen illegalen Machenschaften die Stirn bieten. Im gleichen Atemzug werden jedoch die Steuervorteile der lokalen Steuergesetzgebung hervorgehoben. Somit gilt Gibraltar als legales Steuerparadies, obwohl dieser Begriff dort abgelehnt wird, denn eine Steueroase ist ja auch immer etwas zwielichtiges. Und in Gibraltar ist alles legal nur günstiger, so wird zum Beispiel keine Mehrwertsteuer erhoben.
Firmen, die ihren Sitz auf Gibraltar haben, aber die Gewinne im Ausland erzielen, werden ebenfalls nicht zu Kasse gebeten und die Steuerlast für Körperschaften beträgt gerade mal 10%.
Der Hit jedoch ist die persönliche Steuerpauschale. Mit einem Steuerbeitrag von 35,500 Euro ist die persönliche Steuerschuld unabhängig vom Einkommen abgegolten und bei den Sozialabgaben gilt der Bürgerbeitrag von rund 140 Euro pro Person.
Schon die hier aufgezeigten Punkten zeigen wie günstig es ist, sich auf Gibraltar niederzulassen.