Geschäftskonto eröffnen – ist das wirklich notwendig?

5304 2Jungunternehmen und Freiberufler arbeiten in der Gründerphase häufig mit dem finanziellen Minimum. Das Budget ist knapp und bestehende Strukturen werden verwendet, um Kosten zu sparen. Konten sind ein klassisches Beispiel dafür. In der Regel ist ein Bankkonto vorhanden. Es bietet sich an, dieses für anfallende Transaktionen zu verwenden. Die Nutzung eines Geschäftskontos ist nicht durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. Aus dieser Sicht kommt es nicht zu Problemen. Die Frage nach der Notwendigkeit eines Geschäftskontos stellt sich dennoch für viele Unternehmensgründer. Um diese beantworten zu können, sollten Jungunternehmern sich ausführlich über das Für und Wider eines speziellen Geschäftskontos informieren.

Was unterscheidet ein Geschäftskonto von einem Privatkonto?

Auf den ersten Blick gibt es keine reellen Unterschiede zwischen den beiden Kontotypen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind identisch und Kunden oder Geschäftspartner können bei Transaktionen nicht erkennen, um welche Kontoart es sich handelt.

Aus Sicht der Banken bestehen wiederum Unterschiede. Kommt es zu Kreditanträgen, der Bewilligung von Überziehungskrediten oder weiteren Transaktionen, die über ein Geschäftskonto abgewickelt werden, werden diese gesondert behandelt. Es kann also möglich sein, das ein Kreditantrag für ein privates Konto nicht bewilligt wird, für den geschäftlichen Rahmen aber schon. Gleiches gilt umgekehrt.

Ein weiterer Faktor sind die Kosten. Kostenlose Girokonten können versteckte Kosten enthalten, die sich im Jahresverlauf zu einer nennenswerten Summe ansammeln. Typische Kosten für Girokonten sind:

  • Transaktionen innerhalb und außerhalb der Bank
  • Zinsen für Dispositionskredite
  • Zinsen für Überziehungskredite außerhalb des Dispo

Für Geschäftskonten gibt es oft sehr gut Konditionen, die in der Jahresbilanz einen merklichen Unterschied machen. Insbesondere dann, wenn viel Transaktionen durchgeführt werden. In einem Vergleich verschiedener Anbieter können Gründer ein Geschäftskonto ermitteln, das in das Firmenbudget passt. Die Webseite https://www.zentraler-kreditausschuss.de/geschaeftskonto-vergleich/ erlaubt es, einen schnellen und effizienten Vergleich durchzuführen.

Was sind die Vorteile eines Geschäftskontos?

Neben einer möglichen Kostenersparnis hat die Verwendung eines Geschäftskontos eine Reihe von Vorteilen zu bieten.

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Abbildung: Alle Unterlagen an einem Ort – ein Geschäftskonto sorgt für Ordnung bei der Abrechnung.

Den Überblick behalten

Werden geschäftliche Transaktionen von privaten Transaktionen getrennt, ist es leichter den Überblick zu behalten. Einnahmen und Ausgaben im geschäftlichen Rahmen können sauber von den Zahlungen des Privatkontos unterschieden werden. Dies ist wichtig, um die Gesamtkosten immer im Überblick zu halten. Schnell ist es passiert, das die privaten Ausgaben die Einnahmen überschreiten und es kommt zu einem finanziellen Engpass.

Einfach Abwicklung im Geschäftsalltag

Von der Steuerprüfung bis zur Insolvenz, mit einem separaten Firmenkonto können Belege und benötigte Kontoinformationen schnell ausfindig gemacht werden. Auch für die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater ist das empfehlenswert. Die nutzen nämlich inzwischen die Möglichkeit, Bankdaten direkt vom Kreditinstitut per Abruf in die Buchhaltung zu ziehen. Beispielsweise bieten Sparkassen mit SFIRM unter https://www.sparkasse.de/unsere-loesungen/firmenkunden/electronic-banking/s-firm.html diese Option an und fast alle anderen Banken, wie Beispielsweise die Deutsche Bank ( https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/geschaeftskunden/zahlungsverkehr_electronic-banking.html ) ziehen mit vergleichbaren Angeboten gleich.

Die Entscheidung für ein Geschäftskonto bringt keine echten Nachteile mit sich. Es ist nicht unbedingt notwendig, beide Konten bei der gleichen Bank zu führen. Diese Entscheidung liegt letzten Endes beim Unternehmer.

Wann sollte ein Firmenkonto eröffnet werden?

Wird das Firmenkonto im Rahmen der Gründung eröffnet, erspart dies auf lange Sicht viel Arbeit. Kommt es zum Beispiel nach dem ersten Finanzjahr zu einem Kontowechsel, ist dieser mit Arbeitsaufwand verbunden. Kunden und Geschäftspartner müssen über die neue Kontoverbindung in Kenntnis gesetzt werden. Hinterlegte Kundendaten müssen in das neue Konto eingepflegt werden. Auch Rechnungen und weitere Papiere benötigen eine entsprechende Anpassung. Ist das Konto von Anfang in Gebrauch, wird der Unternehmer nicht mit diesen Problemen konfrontiert.

Abbildung 1: pixabay.com © jarmoluk (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: pixabay.com © stevebp (CC0 Public Domain)

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