Das Ende des CFD Tradings?

CFD Trading ist eine Form des Tradings die in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Wohlgemerkt handelt man hier normalerweise nicht direkt an der Börse, sondern lediglich mit Börsenkursen. Man spekuliert beim CFD Trading auf eine Kursentwicklung und wettet sozusagen auf diese mit dem CFD Broker. Je mehr sich der Kurs zugunsten des Traders entwickelt, umso mehr gewinnt man. Umgekehrt gilt dies natürlich genau so.
In den Anfängen des CFD Tradings war es üblich, dass es eine Nachschusspflicht für den Trader gab. Das bedeutete, dass man auch mehr verlieren konnte, als man als Kapital zur Verfügung hatte. Glücklicherweise gibt es diese Regelung beinahe bei keinem CFD Broker mehr, da es nur wenige Gründe gibt solchen Anbietern den Vorzug zu geben. Diesbezüglich wird nun wohl auch die BaFin aktiv und überlegt CFD-Anbieter, die nach wie vor an dieser Nachschusspflicht festhalten, zu verbieten, was in jedem Fall ein sehr guter und wichtiger Schritt ist.
Durch den Einsatz von sogenannten Hebeln, wird beim CFD Trading aus dem eingesetzten Kapital ein Vielfaches, je nach Höhe des Hebels, wodurch kleine Kursbewegungen, im Verhältnis zum eingesetzten Betrag, große Gewinne, oder Verluste bedeuten können. Genau diese Aussicht auf schnelle, große Gewinne ist es auch, welche den regelrechten Boom um das CFD Trading in den letzten Jahren ausgelöst hat.

Die FCA greift ein

Doch damit soll bald Schluss sein, zumindest wenn es nach der FCA, der Financial Conduct Authority, dem Aufsichts- und Kontrollorgan für CFD Broker in Großbritannien, geht.
Die Höhe der durch die Anbieter zur Verfügung gestellten Hebel soll stark reduziert werden. Ist es beim CFD Trading momentan üblich, dass man beim Handel im Forex-Bereich z.B. einen Hebel von bis zu 200 zur Verfügung hat, sollen diese in Zukunft auf maximal 50 reduziert werden. Und das auch nur für erfahrene Trader. Anfänger sollen maximal einen Hebel von 25 zum Einsatz bringen dürfen.
Besonders hart dürfte dieser Schritt jene treffen, die die großen Hebel der CFD Broker genutzt haben um Daytrading zu betreiben.
Daytrading ist eine besondere Form des Handels bei der man nicht auf längere Trends setzt, sondern versucht die Schwankungen denen ein Kurs während des Tages unterliegt zu seinem Vorteil zu nutzen. Große Hebel waren ein Mittel welches für viele diese Art des Tradings überhaupt erst möglich gemacht hat. Die andere Möglichkeit, nämlich selbst so viel Kapital zu stellen, dass kleinere Kursbewegungen schon profitabel sein können, hat nun einmal nicht jeder.
Viele kleine Trader haben sich darauf spezialisiert und bei der Brokerwahl besonders auf die passende Daytrading Software geachtet. Durch die geplanten Verschärfungen für CFD Broker könnten also viele bald ein lieb gewonnenes Hobby verlieren.

Weitere Verschärfungen und deren Zeithorizont

Dass ein Verbot der BaFin für CFD Broker mit Nachschussplicht kommt, gilt so gut wie sicher. Umgesetzt soll dies im Frühjahr 2017 werden, was sehr zu begrüßen ist. Allerdings hinkt Deutschland dem Zeitgeist in dieser Beziehung wieder einmal hinterher; haben doch viele andere Länder CFD Broker mit Nachschusspflicht bereits vor Jahren verboten.
Die geplanten Verschärfungen der FCA belaufen sich nicht nur auf eine Restriktion bezüglich angebotener Hebel. Im Detail soll es zu den folgenden Änderungen kommen:

-Verpflichtende Risikowarnungen und Veröffentlichung von Informationen bezüglich der Verlustrate der Kunden
-Beschränkung des Hebels auf 25 für Kunden mit weniger als 12 Monaten Trading-Erfahrung
-Begrenzung des Hebels auf 50 für private Trader
-Verbot von Bonusprogrammen mit denen CFD Broker Kunden werben.

Bisweilen handelt es sich bei diesen Maßnahmen um bloße Vorschläge, die nicht endgültig sind. Die FCA will diesbezüglich noch die Rückmeldung prüfen und auswerten. Genau wie bei der BaFin, soll hier der Beschluss aber wohl noch im Frühjahr 2017 gefasst werden.
Auch, wenn noch geprüft und ausgewertet wird, kann man sich ziemlich sicher darauf einstellen, dass diese Regelungen wohl genau so in Kraft treten werden.
Ob diese Verschärfungen auf lange Sicht das Ende für das CFD Trading bedeuten, lässt sich jetzt noch nicht absehen. Gewiss ist, dass immer weniger Menschen dem Daytrading frönen können werden, zumindest in einer Form, in der es auch profitabel ist.

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