- Bleib realistisch: Bewege dich innerhalb deines finanziellen Rahmens und führe ein Haushaltsbuch
Leichter gesagt als getan! Wenn du dir allerdings ein konkretes finanzielles Limit pro Monat setzt, fällt es dir leichter, nicht über deine Verhältnisse zu leben.
Das Führen eines Haushaltsbuches ist besonders für diejenigen unter uns sinnvoll, die alles wild durcheinander kaufen ohne dabei den Kontostand im Blick zu behalten! Dies ist jedoch enorm wichtig, um am Ende des Monats nicht bitterböse überrascht zu werden oder bereits Mitte des Monats am Bankautomat zu stehen, der plötzlich nichts mehr ausspuckt. Ein Haushaltsbuch kann hier eine hilfreiche Stütze sein, um über Einnahmen und Ausgaben nicht den Überblick zu verlieren. Es hilft bei der finanziellen Entscheidungsfindung und ist Kontrollinstanz des vorhandenen Budgets. Im Internet lassen sich auch zahlreiche Anbieter von kostenlosen und kostenpflichtigen Programmen finden, um den Haushaltsplan digital und mobil zu nutzen.
Bei der Haushaltsplanung notiert man als Erstes die monatlichen Fixkosten, sprich die Kosten für Miete (inklusive Nebenkosten), Strom, Handy, Internet, GEZ-Gebühr, Versicherungen, eventuelle Leasing- oder Finanzierungsrate vom Auto, fixe Kosten für öffentliche Verkehrsmittel etc. Die Differenz aus deinen Einnahmen und den Fixkosten ist dann der Budgetrahmen, der monatlich noch zur Verfügung steht. Dann erfolgt geschätzt bzw. beruhend auf den Erfahrungswerten aus der Vergangenheit die Festlegung des finanziellen Rahmens für alle variablen und laufenden Kosten. Dieser Rahmen ist dann das Budget, das für Einkäufe, Freizeitaktivitäten, außerordentliche Ausgaben oder zum Wegsparen übrig ist. Das tägliche Eintragen der Ausgaben in das Haushaltsbuch ist nützlich, um Übersicht über das momentane Budget zu behalten und sich so innerhalb der festgelegten finanziellen Möglichkeiten zu bewegen. Hilfreich ist es hier außerdem, Kassenbons und Rechnungen aufzuheben und diese dem jeweiligen Eintrag beizulegen. Mittlerweile gibt es dafür aber auch zahlreiche mobile Online-Tools und Apps, wie beispielsweise MoneyControl, YNAB oder Mein Haushaltsbuch, um die Haushaltsplanung auch von unterwegs aus dokumentieren zu können.
- Lass dich beraten und lege Geld für den Fall der Fälle zurück
Scheue dich nicht davor Hilfe anzunehmen. Auch sparen und Geld anlegen muss erst einmal gelernt sein. Und ein Meister ist bekanntlich noch nie vom Himmel gefallen. Also lass dich finanziell beraten: Das kann ein Rat von den Eltern sein, dem Bankmitarbeiter oder einem Finanz- und Vermögensberater. Und auch im Internet oder in speziellen Fachbüchern findet man aufschlussreiche Tipps und Tricks, wie man sein Geld am schlauesten anlegt. Denn sich etwas Geld für den „Notfall“ zurück zu legen, ist sinnvoll, um abgesichert zu sein, falls etwas Unvorhergesehenes passiert. Geht etwas kaputt, z.B. Haushaltsgeräte, das Auto oder das Handy, muss man die Kosten für die Reparatur oder den Ersatz erstmal stemmen. Geld, das man ausgeben muss, jedoch gar nicht einkalkuliert hatte. Gerade als junger Mensch z.B. als Student hat man es dann bei geringem bis gar keinem Einkommen besonders schwer, die finanziellen Mittel dafür aufzubringen. Sich vorher ein kleines finanzielles Polster geschaffen zu haben, ist nicht nur sehr vernünftig und erwachsen. Es lässt dich nachts auch besser schlafen, weil du keine Angst vor Unvorhergesehenem haben musst. Du bist auf der sicheren Seite.
- Kaufe Waren nie auf Pump (Rechnung, Raten, Kreditkarte, …)
Zugegeben, die Option des Ratenkaufs, das Bezahlen auf Rechnung oder via Kreditkarte ist wirklich verlockend. Jetzt kaufen, später zahlen. Laut der EHI Online-Payment-Studie 2016 ist die beliebteste Zahlungsmethode für Onlinekäufe nach wie vor die Bezahlung auf Rechnung. Denn fast 30% aller Umsätze im Online-Handel werden dadurch erzielt. PayPal (Platz 2) und Lastschrift (Platz 3) verloren 2016 im Vergleich zu den Vorjahren an Beliebtheit. Die gute alte Kreditkarte als Zahlungsart (Platz 4) erfährt derzeit allerdings wieder einen Zuwachs. Grund dafür ist vor allem die gestiegene Bereitschaft zur Kreditkarten-Nutzung sowie die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Kreditkarten.
Das Zahlen auf Pump birgt jedoch ein enorm hohes Risiko, unbemerkt in die Schuldenfalle zu tappen. Mit einem einzigen „Klick“ heimst man sich beim Online-Shopping, ohne sich darüber bewusst zu sein, schnell mal ein paar Schulden ein. Für jüngere Menschen ist oftmals die Option Ratenkauf bzw. das Zahlen auf Kredit der einzige Weg, um sich das Leben neben Schule, Studium und Co. zu finanzieren. Das fängt auch schon bei den Studiengebühren, die via Studienkredit bezahlt werden, an und geht über die Finanzierung des Wohnmobiliars bis hin zum allgemeinen Lebensunterhalt. Vor allem sogenannte Null-Prozent-Finanzierungsangebote haben ihren besonderen Reiz und sind ein gern verwendetes Verkaufsargument. Nach einer Studie der GfK hätten mehr als die Hälfte der Konsumenten die besagte Ware nämlich gar nicht erst gekauft, wenn ihnen die Möglichkeit verwehrt gewesen wäre, die Ware mit Null-Prozent zu finanzieren. Zahlen auf Raten und dann auch noch ohne Zinsen?! Ist zu schön, um wahr zu sein. Denn die versteckten Kosten und Gefahren sind hinterhältig. Häufig wird einem dazu noch eine völlig überteuerte und in den meisten Fällen nutzlose Restschuld-, Kreditausfall- oder Ratenschutzversicherung angedreht oder es werden plötzlich versteckte Zusatzkosten wie Bearbeitungs- oder Vermittlungsgebühren fällig. Es wird einem nun mal nichts geschenkt! Also Vorsicht!
- Leih dir kein Geld und verbanne herkömmliche Kreditkarten aus deinem Leben
Beim Wort „Kredit“ sollten bei dir in Zukunft die Alarmglocken läuten. Denn ein Kredit ist immer auch mit Schulden verbunden. Du arbeitest nämlich mit Geld, das dir nicht gehört. Also im Prinzip auch nur mit geliehener Kohle. Daher der wohlgemeinte Rat: Verzichte auf die Aufnahme von Krediten und verbanne Kreditkarten weitestgehend aus deinem Leben.
Klar, eine Kreditkarte ist wichtig. Zum Geld abheben im Ausland, bei Autovermietungen als Sicherheit und beim Online-Shopping. Denn viele Shops bieten ausschließlich die Zahlung per Kreditkarte an. Und gerade beim Reisen ist es sinnvoll, eine Kreditkarte zu besitzen, um ohne Bargeld bezahlen oder Geld abheben zu können. Vor allem bei Reisen in die USA. Denn hier muss man schon vor dem Auslandsaufenthalt die bei der Beantragung der ESTA-Einreisegenehmigung anfallende Einreisegebühr per Kreditkarte entrichten. Und im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sieht man ohne eine Kreditkarte auch mächtig alt aus. Denn herkömmliche EC-Karten werden dort meist in den Geschäften und Hotels nicht akzeptiert. Daher ist eine Kreditkarte schon sinnvoll.
ABER: Lass die Finger von klassischen Kreditkarten mit Überziehungsrahmen! Denn die Verlockung ist einfach zu groß. Und mit ihr die Gefahr, ständig auf Pump zu leben und Geld auszugeben, das man nicht hat. Das ist dann der sicherste Weg hinein in die Schuldenfalle.
Schaffe dir stattdessen lieber eine Prepaid Kreditkarte (http://prepaid-kreditkarten-vergleich.de/) an, die du mit Geld auflädst, das du bereits hast! So machst du keine Schulden, wenn du damit bezahlst und hast trotzdem alle Vorteile einer herkömmlichen Kreditkarte. Nur eben mit deinem eigenen Geld und nicht dem der Bank. Zusätzlich bieten Prepaid Kreditkarten beim Online-Shopping ein höheres Maß an Sicherheit als herkömmliche Kreditkarten – was will man mehr?
„Hands holding credit card and using laptop. Online shopping“ von Ivan Kruk Fotolia
- Mache dich von nichts und niemandem abhängig und verzichte auf einen Dispo-Kredit-Rahmen
Im Leben geht es darum möglichst frei zu sein. Frei zu denken und frei zu handeln. Sobald man sich jedoch von etwas oder jemanden in irgendeiner Form abhängig macht, gibt man diese Freiheit ein Stück weit auf. Und wer will das schon? Sich Geld zu leihen, weil man mehr ausgegeben hat als man tatsächlich zur Verfügung hatte, macht sowas von unfrei. Von Angehörigen Geld anzunehmen ist schon ein komisches Gefühl und ziemlich unangenehm. Sich Geld von einer Bank zu leihen aber noch um einiges schlimmer. Denn diese verlangen Unmengen von Zinsen für die nette „Leihgabe“. Besonders wenn man den Dispo überzieht. Dann geht das Ganze gleich richtig ins Geld, weil man der Bank die dadurch entstandenen Schulden plus Überziehungszinsen wieder zurückzahlen muss. Kann man diese Außenstände nicht zurückzahlen, befindet man sich auf direktem Wege in die Schuldenspirale. Daher der Tipp: Verzichte auf einen Dispo-Kredit-Rahmen. Auf diese Weise verhinderst du es, Schulden mit deiner EC-Karte zu machen.
- Kaufe nur das, was du wirklich brauchst: Schreibe dir eine konkrete Einkaufsliste und schütze dich damit vor Spontankäufen
Das Schreiben einer Einkaufsliste ist vor allem genau dann wichtig, wenn man dazu neigt, sich beim Einkauf zu sehr von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Sogenannte Impulskäufe schaden der Brieftasche enorm, denn sie sind nicht–einkalkulierte Käufe, geleitet von einem inneren Impuls. Wer kennt das nicht: Man wollte eben noch schnell ein paar Eier kaufen gehen und kommt mit einer übervollen Einkaufstüte voller Leckereien nach Hause. Und das obwohl der Kühlschrank ja eigentlich voll ist. Die wahrlich schlechteste Zeit für einen Einkauf im Supermarkt ist vor allem dann, wenn man (Heiß-)Hunger hat. Ähnlich sieht es da beim Shoppen mit der besten Freundin in einem deiner Lieblingsläden aus.
Ansprechend inszenierte Produkte und auffällige Rabattierungen verleiten gern zum Unsinn kaufen. Dinge zu kaufen, die man eigentlich gar nicht braucht oder mit etwas völlig anderem nach Hause zu kommen als man eigentlich kaufen wollte, ist vor allem ein weitverbreitetes FrauenproblemJ. Denn Männer sind da eher zielstrebiger und lassen sich nicht so leicht zum Kauf hinreißen. Für sie ist das Shoppen mehr eine Notwenigkeit als Spaß an der Freude.
Eine vorher angefertigte Shopping-List kann hier vor allem für die Damen unter uns ein hilfreicher Begleiter sein. Ähnlich wie der Engel auf der einen Schulter, der dir sagt, dass es totaler Blödsinn ist, jetzt schwach zu werden. Die Liste hilft dir, dich nicht verführen zu lassen. Ohne ein Fünkchen Disziplin nützt jedoch auch die mühevoll angefertigte Liste herzlich wenig. Halt dich an den Plan und du wirst sehen, deine Brieftasche dankt es dir.
- Arbeite hart für deine Träume und strebe nach Höherem/Such dir einen unbefristeten Job mit Perspektive und ausreichend Gehalt
Der häufigste Grund für Verschuldung ist Arbeitslosigkeit. Die beste Möglichkeit, sich gar nicht erst zu verschulden, ist einen gut bezahlten Job zu haben, mit dessen Lohn man alle anfallenden Rechnungen des Monats begleichen kann und sich vielleicht sogar noch etwas wegsparen kann. Einen unbefristeten Job zu haben bedeutet nicht nur finanzielle Unabhängigkeit, sondern auch eine Aufgabe im Leben zu haben. Und wer eine Aufgabe hat, die einen erfüllt, gerät seltener auf die schiefe Bahn. Auch das Risiko einer Suchterkrankung, wie Kaufsucht, ist durch eine Arbeitsbeschäftigung deutlich geringer. Laut einer Studie der Universität Stuttgart-Hohenheim gilt sogar jeder 8. Deutsche als kaufsuchtgefährdet. Ursache für die Entwicklung einer solchen Sucht ist meist ein minderes Selbstwertgefühl des Betroffenen. Auslöser dessen können unterschiedliche negative Lebensereignisse sein, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit. (Quelle: http://www.psychotherapie-kutz.de/kaufsucht.html)
- Networke und bilde dich weiter, auch im Bereich Finanzen
Kontakte zu knüpfen, die dich weiterbringen können, ist enorm wichtig, um nicht auf der Stelle zu treten, sich gegenseitig auszutauschen und so zu bereichern. Und auch Allgemeinbildung und berufliche Weiterbildung, Sprachen erlernen und sich auf bestimmten Gebieten zu spezialisieren sind wichtige Voraussetzung, um einen erfolgreichen Weg einzuschlagen. Ein Weg ohne Schulden.
Denn Bildung und Wissen bedeuten Macht. Und gerade auch im finanziellen Bereich kann es daher sicher nicht schaden, sich mit der Materie etwas genauer zu beschäftigen. Wer weiß, womit er es zu tun hat und welche Gefahren möglicherweise auf einen zukommen können, hat die Macht, Vorkehrungen zu treffen, um sich davor zu schützen. So auch vor einer vermeintlich bevorstehenden Verschuldung. Man hat seine Finanzen im Griff, weil man sich auskennt und sein Geld deshalb sinnvoll anlegen kann.
- Verzichte auf teure Restaurantbesuche und koche stattdessen selbst
Der Verbraucherstudie „Consumers´ Choice 2015“ zufolge, gehen die Deutschen lieber essen, anstatt selber zu kochen. 42% der Befragten geben sogar an, nie zu kochen. Wohingegen sich nur noch ein Drittel zu regelmäßigem Kochen aufraffen kann.
In der Mittagspause oder abends nach der Arbeit schnell noch auswärts essen zu gehen, weil man zum Kochen viel zu faul ist, kann ganz schön ins Geld gehen. Eine einfache und preiswertere Alternative ist dabei, sich selbst etwas vorzukochen und es sich dann z.B. zum Lunch mit in die Arbeit zu nehmen. Das hat automatisch den positiven Nebeneffekt, dass man beim Selber-Kochen eigenständig dafür verantwortlich ist, was man isst. Das heißt man spart sich die mittäglichen „Fast Food“-Eskapaden mit den Kollegen und genießt stattdessen was Leichtes und Gesundes, das man zuvor daheim vorbereitet hat. Dadurch wird der Geldbeutel wieder dicker, die Figur schlanker und die Gefahr von unnötigen Schulden geringer. Das nennt man im BWLer-Fachjargon dann wohl eine „Win-Win-Win-Situation“ J!
10. Vergleiche unterschiedliche Preisangebote
Nur wer vor dem Kauf ausreichend Preise vergleicht, kann sichergehen, dass er etwas zum besten Preis kauft. Dafür gibt es im Internet unzählige Vergleichsportale (wie z.B. Verivox, CHECK24 oder Idealo), die dir den Überblick über die verschiedensten Angebote liefern und dir dabei helfen, das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Durch das Vergleichen kann man sich also enorm viel Geld sparen. Laut Statista werden Preise online am häufigsten im Bereich Elektro-Artikel verglichen. Dicht gefolgt von Kleidung und Schuhen und Reiseangeboten. 70% aller Männer und 60% der Frauen führen vor dem Kauf von elektronischen Geräten einen Preisvergleich im Internet durch. Beim Segment „Kleidung und Schuhe“ haben die Damen aber gegenüber den Herren der Schöpfung klar die Nase vorne. Wen wundert´s…?! Ob das eine Frage der Prioritätensetzung ist, lassen wir jetzt mal dahingestellt.
11. Halte Dich an vorgegebene Regeln und Fristen (Steuererklärung,Zahlungsaufforderungen,Versicherungsbeiträge, …)
Falls du nicht vorhast, dich selbst mit überraschenden Mahngebühren, Nachzahlungen oder Ähnlichem zu bestrafen, beachte bestehende Regeln und festgelegte Fristen und halte dich auch daran. Besonders bei der Steuererklärung ist es wichtig, diese regelkonform und vor allem fristgerecht abzugeben. Ansonsten kann schon mal schnell ein horrender Betrag auf dem Konto fehlen, der dich tief in die Schulden reiten kann. Und auch die meist so verhassten GEZ-Gebühren nicht oder zu spät zu bezahlen, ist nicht wirklich empfehlenswert. Denn über kurz oder lang werden sie sich das ausstehende Geld definitiv von dir zurückholen, denn am längeren Hebel sitzen in diesem Fall leider andere und nicht du.
Autorin und copyright: Franziska Friedl