Vermögenssicherung mit Ackerböden

Die Inflation wird kommen, erwarten die meisten Volkswirte. Aktien sind bereits hoch bewertet, so warnen Experten, Anleihen sind unsicher und Immobilien für Vermieter oft unattraktiv. Immer beliebter werden jetzt Ackerböden.

Ackerland ist vor allem auch deshalb beliebt, weil Sie es selbst bewirtschaften können. Das hat zwei Vorteile: Sie sind unabhängig von den wirtschaftlichen Entwicklungen draußen im Land und von staatlicher Kontrolle. Zudem sind die Erträge schlicht steuerfrei, weil niemand so richtig bemessen kann, wie viel Sie ernten.

Nicht nur in Deutschland, auch im angrenzenden Ausland haben die Preise indes inzwischen schon enorm angezogen. So sollen selbst im ferneren Rumänien die Werte um das Sechsfache zugelegt haben, Preise von bis zu 2000 Euro pro Hektar sind keine Seltenheit. Das ist allerdings noch weit entfernt von dem, was Sie in Deutschland bezahlen müssen. Kein Wunder, dass immer mehr professionelle Aufkäufer nach Osteuropa gehen und dort letztlich die Preise nach oben hieven.

Bei uns rechnen Sie mit mehr als 20 000 Euro pro Hektar, je nach Standort auch mit bis zu 30 000 Euro. Noch teurer ist der eigene Boden beispielsweise in den Niederlanden. Wer es konservativ schätzt, bleibt allerdings in Deutschland. Hier sind die rechtlichen Rahmenbedingungen bekannt, die Gerichte vergleichsweise verlässlich und der Ertrag nah. Die Bewertung ist vergleichsweise komplex, aber auch für private Personen noch zu leisten.

Ein wichtiges Kriterium sind die Bodenpunkte, wobei 100 den Höchstwert darstellen. Durchschnittlich rechnen Sie mit einer Bewertung um 50, 60 Punkte. Als weiteres bedeutendes Kriterium gilt die so genannte Arrondierung, also die zweckmäßige Anbindung an angrenzende Grundstücke. Zudem sollte die Chance auf den Zukauf benachbarter Grundstücke bestehen, wenn Investoren a) auf eine Wertsteigerung des eigenen Landes und b) auf mögliche Mehrerträge achten.

Für die Wertentwicklung ist schließlich maßgeblich, ob die Wegerechte zur Zufahrt hinreichend gesichert sind und ob die Anbindung an Nahrungsmittelbetriebe wie auch Biogasanlagen gut ist. Diese Unternehmen kommen als Abnehmer infrage und beeinflussen damit den Wert des eigenen Bodens ganz erheblich.

Entscheidend für die Ernte und damit den Wert des Bodens ist in zweierlei Hinsicht das Wetter: Zum einen über den tatsächlichen Ertrag, den Sie erwarten dürfen, und zum anderen für die Bewertung durch Dritte. Dafür sollten Käufer sich an Niederschlagsstatistiken orientieren, die sowohl im Internet als auch bei örtlichen Gemeinden verfügbar sind. Nicht maßgeblich dürften die Prognosen sein, die sich bereits auf mögliche Änderungen durch den vielzitierten Klimawandel beziehen.

Diese Auswirkungen sind bis dato immer noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen und damit reine Spekulation.

Eine abschließende Empfehlung: Wer eigenen Boden besitzt, muss in politisch heikleren Situationen damit rechnen, dass auch andere am Schatz teilhaben wollen. Dann könnte die Politik eine neue Verteilung vornehmen. Deshalb ist es wichtig, das Vermögen vernünftig aufzuteilen. Es dürfte reichen, einen größeren Anteil in Ackerböden zu investieren.

Dies sollte jedoch nicht über einen der zahlreichen Anbieter gehen, die ein Investment »begleiten«. Damit wäre der Ertrag von vornherein zu stark geschmälert. Auch Zertifikate oder Fonds kommen als Anlagelösung nicht in Betracht.

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