Kleider machen Leute – und bieten Investmentchancen!

proffevon Michael Proffe

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Neben dem Ostereiersuchen is

  • Vom Wäschegeschäft zur Kleiderfabrik

  • Neustart nach dem Krieg

  • HUGO BOSS geht an die Börse

Wenn Sie die „Proffe News“ schon länger lesen, dann wissen Sie, dass ich auf sogenannte Trendfolger setze. Das sind Unternehmen, die einem Megatrend folgen. Megatrends sind keine kurzfristigen Hypes, sondern Entwicklungen, die uns schon lange begleiten und auch noch lange begleiten werden.

Ein Beispiel: Ernährung. Wir alle müssen essen; das war schon immer so, und das wird auch immer so bleiben. Lediglich die Art der Nahrungsmittel ist der Veränderung unterworfen. Deshalb ist Ernährung ein Megatrend, und Unternehmen aus dem Food-Bereich kommen grundsätzlich als Trendfolger in Frage – ob sie es dann sind, das entscheiden dann noch eine Reihe weiterer Kriterien.

Heute geht es aber um einen anderen Megatrend, mit dem Sie sicher heute schon in Berührung gekommen sind – und das im wahrsten Sinne des Wortes! Es geht um das, was wir alle auf der Haut tragen: Bekleidung!

Irgendwann in der Geschichte der Menschheit kam ein furchtloser Jäger erstmals auf die Idee, sich in das Fell eines erlegten Tieres zu hüllen. In der Jungsteinzeit domestizierten unsere Vorfahren Schafe und gewannen Wolle als neuen Rohstoff für Textilien.

Damals erfüllte Kleidung hauptsächlich eine Funktion: Sie sollte in erster Linie vor Kälte schützen; Lederbekleidung bot zudem Schutz vor wilden Tieren. Heute dagegen spielen auch ästhetische Aspekte eine Rolle. Kleidung muss modisch sein und gefallen.

Ich möchte Ihnen heute ein Trendfolge-Unternehmen aus Deutschland vorstellen, das sich hauptsächlich im Bereich Herrenmode mit geschmackvollen und qualitativ hochwertigen Textilien einen Namen gemacht hat und vor allen Dingen gezeigt hat, wie man verantwortungsvoll mit der eigenen Firmengeschichte umgeht. Viel Spaß beim Lesen!

Herzliche Grüße
Ihr

Michael Proffe

Vom Wäschegeschäft zur Kleiderfabrik

Hugo Ferdinand Boss wird am 8. Juli 1885 in Metzingen geboren. Seine Eltern betrieben in der schwäbischen Kleinstadt ein Wäsche- und Bekleidungsgeschäft. Nach einer kaufmännischen Lehre und der Ableistung des Wehrdiensts übernahm er 1908 nach dem Tod der Eltern das Geschäft.

Er nimmt als Obergefreiter von 1914 bis 1918 am ersten Weltkrieg teil; nach Ende des Krieges und der allgemeinen Beruhigung der wirtschaftlichen Lage gründet Boss 1924 seine Kleiderfabrik, in der er Jacken, Hemden und Trachten herstellen ließ. Seinen Unternehmenserfolg in den Anfangsjahren verdankt das Unternehmen unter anderem auch dem Aufstieg der NSDAP, für die Hugo Boss die charakteristischen braunen Hemden herstellt. Durch den Eintritt in die Partei sichert er sich lukrative Aufträge, zum Beispiel für Wehrmachtsuniformen.

Aufgrund seiner Parteizugehörigkeit wurde Hugo Boss nach dem Krieg im einem Entnazifizierungsverfahren verurteilt und musste eine Geldstrafe von 100.000 Reichsmark zahlen. Das Unternehmen Hugo Boss hat sich später seiner Verantwortung gestellt und die Verstrickungen des Unternehmens und seines Gründers während des NS-Regimes von unabhängigen Historikern aufarbeiten lassen und diese auf seiner Webseite veröffentlicht.


HUGO BOSS Firmenzentrale in Metzingen (Quelle: hugoboss.com)

Neustart nach dem Krieg

Boss-Parfüm (Quelle: By CoffeeAddict – Own work,CC BY-SA
3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15980724)
Nach dem Krieg wurden in Metzingen weiter Uniformen produziert – diesmal aber für die französische Armee und das rote Kreuz. Hugo Ferdinand Boss stirbt 1948.
Sein Schwiegersohn Eugen Holy übernimmt das Unternehmen und eröffnet einen neuen Geschäftszweig: Herrenanzüge.

In den 1960er Jahren schließlich startet die Serienproduktion von Anzügen.

1969 übernehmen Jochen und Uwe Holy, die Enkel des Firmengründers, das Unternehmen und machen aus dem schwäbischen Familienbetrieb eine weltweit anerkannte Modefirma.

Dies gelingt vor allem durch die Einführung der Marke BOSS und durch Sponsoring im Motorsport und beim Golf. Mit Lizenzpartnern werden die ersten Düfte für Herren und Damen auf den Markt gebracht.

HUGO BOSS geht an die Börse

1985 folgt mit dem Börsengang der nächste Schritt des erfolgreichen Unternehmens. Es folgen weitere Lizenznehmer, unter anderem für Schuhen, Brillen und Uhren.

1991 übernimmt die italienische Marzotto-Gruppe die Aktienmehrheit, die Holy-Brüder verlassen das Unternehmen. Unter neuer Führung verdoppelt BOSS 1998 seine Zielgruppe indem es unter dem Label HUGO seine erste Damenkollektion erfolgreich auf den Markt bringt.

2007 war das Unternehmen 3,5 Milliarden € wert – das war zumindest der Preis, für den die Investmentgesellschaft Permira die Valentino Fashion Group, den Mode-Ableger der Marzotto-Gruppe, erwarb.

Permira beendete sein Engagement 2015, seitdem befinden sich über 90 % der Aktien im Streubesitz. Dadurch geriet der Kurs der Aktie zunächst ins Schlingern, fing sich aber Anfang 2016 wieder. Seitdem geht es wieder aufwärts.

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