Lassen Sie sich finden – sonst sind sie verloren

Web 2.0 und Low Budget Werbung funktionieren, wenn man weiß wie es geht!
von Alois Gmeiner

Keine Angst, das ist nicht schon wieder so ein Artikel eines klugscheißenden Werbefuzzis, der vollmundig das Blaue über billige Werbungvom Himmel fabuliert und dann Tipps gibt, die unter 10.000,– Euro gar nicht machbar sind. Vergessen Sie alles, was Sie über Werbung jemals gehört haben und beginnen Sie komplett neu. Dass alleine schon der Name ein wichtiges Werbeinstrument sein kann, beweist meine eigene Umbenennung vor ca. 4 Jahren, von Ideenmanufaktur, in DER WERBETHERAPEUT!

Bis dahin, hat mich selten jemand nur aufgrund meines Firmennamens angesprochen, oder gar angeschrieben. Ab dem Zeitpunkt der Namensänderung, war der Erfolg vorprogrammiert.

Erster Tipp: Ein guter Name spricht für sich – sollte aber immer noch ein wenig geheimnisvoll sein und hat im Idealfall eine konkrete Aussage über das angepeilte Tätigkeitsfeld.

Und damit kommen wir auch schon zum nächsten und absolut „billigsten“ Werbemittel auf der ganzen Welt. Ihre Visitenkarte. Machen Sie mit mir einen kleinen Test. Legen Sie ihre Geschäftskarte vor sich auf den Tisch und dann … drehen Sie das kleine Stück Papier um. Was sehen Sie? Leider in 80–90% Fällen nichts. Gar nichts. Und das ist verschwendeter Werberaum.

Damit komme ich zum zweiten werbetherapeutischen Tipp:

Schreiben Sie auf die Rückseite Ihrer Visitenkarte ALLE VORTEILE, die der potentielle Kunde bei Ihnen hat. Oder noch besser: Bieten Sie etwas GRATIS an. Und wenn es nur GRATIS DOWNLOADS auf Ihrer Homepage sind. Schauen sie auf meine Homepage und in meinen Downloadbereich – Sie werden erstaunt sein. Vor wenigen Tagen hat mir ein gestresster Zahnarzt aus Berlin gebeichtet, dass er mitten in der Nacht (sonst hat er keine Zeit) mehr als 2,5 Stunden auf meiner Homepage verbracht hat, um sich alle „Audios (ja das gibt es) Videos (ja, auch das habe ich) und e-books anzuhören und zu lesen. Ein A-Schicht-Kunde ist 2,5 Stunden auf einer einzigen Homepage!!! Wie lange sind Ihre Kunden auf Ihrer Homepage.

Dritter Tipp: bieten Sie Ihren Kunden Infos an. So viele wie möglich. Wichtig: natürlich nicht ohne Gegenwert. Mein Credo: „Gib mir eine Kleinigkeit und du bekommst eine Kleinigkeit!“ In meinem Fall – Gratis-Infos gegen die e-mail-Adresse des Kunden. Ich habe derzeit nur ca. 70–100 Personen, die täglich meine Webseite besuchen. Aber ich bekomme „Tag für Tag“ zwischen 3 und 8 E-Mail- Adressen von Usern. Mittlerweile habe ich über 4000 Mailadressen von Interessenten!

Und wie viele Mailadressen kriegen Sie IM MONAT? Ich höre Sie schon jammern – ja, aber was soll ich denn bitte schön zum Download anbieten? Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kalender. Gerade habe ich für meinen Kunden www.steuer-service.at (eine große Steuerberatungskanzlei in Wien) den neuen „Tierischen Steuerkalender 2009“ fertig gestellt. Der Download ist gratis und unverbindlich! Im letzten Jahr gab es Hunderte Downloads dieses ungewöhnlichen Kalenders.

Und da derzeit alle Welt von der Krise spricht, die gerade in der Finanzbranche ihre blutigen Spuren hinterlässt, möchte ich noch einen Klienten konkret aus ihrer Branche vorstellen, der beweist, wie man „kreativ“ mit der Krise umgehen kann. Im Spätherbst 2008 habe ich gemeinsam mit Andreas Novotny, dem „Geldtrainer“, einige höchst ungewöhnlichen Ideen umgesetzt. Novotny ist Finanzberater und vertreibt sehr erfolgreich Vorsorgeimmobilien in Wien. Die Story: der Geldtrainer wollte vom Werbetherapeuten Ideen für Kundengeschenke für Weihnachten 2008. Ich habe dann sofort ein BUCH vorgeschlagen. Denn ich denke immer nachhaltig. Werbeartikel werden bald entsorgt, ein Buch steht „ewig“ in der Bibliothek. Die Reaktion meines buchschreibeerprobten Kunden (Fachbuch: Rechentraining für Finanzdienstleister in Österreich) war eindeutig. Zu langwierig, zu aufwändig, zu teuer – und vor allem was für ein Thema? Meine Antwort: ein Büchlein, in dem wir die Krise aufs Korn nehmen – mit Witz und Humor. Gesagt, getan! Wir haben uns Ende Oktober für genau 6 Stunden (und 2 Flaschen ausgezeichneten Barolo) in Klausur begeben und wirklich böse Cartoons zum Thema Krise und Crash ersonnen. Das Ergebnis lag 4 Wochen später (Anfang Dezember) unter dem Titel KRISE CRASH UND 1000 MILLIARDEN in gedruckter Form vor. Die Kunden und Geschäftspartner waren begeistert. Das Büchlein des Geldtrainers können Sie in jeder Buchhandlung oder bei amazon kaufen und unsere launige Buchpräsentation finden Sie auf www.geldtrainer.at. Auch dazu habe ich noch einen Kalender 2009 zum gratis Download gestaltet. Aber damit nicht genug, während unserer Kreativ- Session in meinem Büro, wollten wir für einen Cartoon das Datum von Luthers Thesenanschlag an der Kirche in Wittenberg wissen. Wikipedia gab rasch Auskunft und wir stellten fest, dass die 95 Thesen am 31. Oktober 1517 von Luther an der Kirche aus Protest gegen den Papst angeschlagen wurden. Wir hatten den 22. Oktober. Meine Idee: wir schlagen auch 95 Thesen an! Und zwar 95 Thesen gegen den Börsenwahn, direkt am Hauptportal der Börse in Wien! Was soll ich sagen, damit haben wir es unter anderem auch ins Wirtschaftsmagazin FORMAT geschafft. Auch dazu gibt es ein Video das man natürlich gratis auf www.geldtrainer.at downloaden kann.

So, und jetzt sind Sie dran. Kreativität kostet wenig und bringt viel! Die Krise ist ihre Chance. Packen Sie es an!

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