Schwacher US Dollar treibt den S&P 500 von Rekord zu Rekord

Analyst: Björn Heidkamp

Markt: Standard and Poors 500 Aktienindex (S&P 500)
Zeitpunkt der Analyse: 28.01.2018
Letzter Kurs: 2.873 Indexpunkte

Aufwärtstrend des S&P 500 Aktienindex getrieben vom schwachen US-Dollar

S&P 500 Quartalschart

Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des S&P 500 von 1984 bis heute, bei Kursen von 2.873 Indexpunkten. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des S&P 500 für jedes Quartal ab.

In den abgelaufenen Börsenwochen dominierte der schwache US Dollar die Finanzmärkte. Die Preise der Rohstoffe legten auf breiter Basis zu. Auch die wichtigsten US Aktienindizes erhielten dadurch Rückenwind und stürmten unter Zunahme der Volatilität von Rekordhoch zu Rekordhoch.

Technische Qualität des Aufwärtstrends bleibt hoch

Aus technischer Sicht bleibt der seit 2009 bestehende eingezeichnete langfristige Aufwärtstrend weiterhin eindeutig intakt. Bis auf einige wenige virtuelle Trendlinien weist der S&P 500 weiterhin keine charttechnischen Widerstände mehr auf.

Zudem deutet ein positiver Börsenstart im Januar aus statistischer Sicht auf ein positives Gesamtjahr: Erreichte der S&P 500 in der ersten vier Börsentagen einen Kursanstieg von mehr als 2%, endeten 15 von 18 Jahren positiv.

Trotz dessen, das sich der allergrößte Teil dieser Hausse bereits abgespielt haben dürfte, lässt sich ein Trendwechsel momentan noch nicht ableiten.

Aufgrund der hohen technischen Qualität ist mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und einem Test der psychologisch wichtigen 3.000 zu rechnen.

Warnsignale vermehren sich

Kurz- und mittelfristige überkaufte Situation

Aus kurz- und mittelfristiger Sicht befinden sich die US-Aktienindizes in einem eindeutig überkauften Zustand. Der Abstand der Kurse zu wichtigen gleitenden Durchschnitten befindet sich auf einem Niveau, welches aus Sicht der Vergangenheit in der Regel zu einer Verschnaufpause oder einer Korrektur geführt hat.

Euphorische Stimmung

Hinzu kommt, dass die Stimmung der amerikanischen Privatanleger schon fast euphorisch ist. Der Cash-Bestand befindet sich auf einem sehr niedrigen Niveau.

Gemäß der Theorie der gegensätzlichen Meinung sind Stimmungsbarometer Kontraindikatoren. Ist die Stimmung ausgesprochen positiv bis euphorisch, sind die meisten Marktteilnehmer bereits investiert und kommen als Käufer nicht mehr infrage. Das gleiche gilt in umgekehrter Weise für eine sehr pessimistische Stimmung.

Das Verhältnis von Rohstoffpreisen und dem S&P 500 sehr niedrig

Gemessen am Ratio des GSCI-Commodity-Indexes zum S&P 500 sind Rohstoffe im Vergleich zu US Aktien extrem billig. Ähnliche Verhältnisse wurden lediglich zur Zeit der Internetblase 1999 und zu Beginn der 70er Jahre erreicht.

Fazit dieser Chartanalyse

Der S&P 500 befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend, so dass mit weiter steigenden Kursen zu rechnen ist. Selbst auf kurzfristigen Zeiteinheiten, wie dem Tageschart, wurde noch keine obere Umkehrformation ausgebildet, so dass eine mögliche Trendwende in den Charts noch nicht ablesbar ist. Ein Kursniveau um 3.000 scheint nicht mehr unwahrscheinlich.

Aufgrund der angegebenen Risikofaktoren verschlechtert sich das Chance-Risiko-Verhältnis jedoch. Nichtsdestotrotz fallen Aufwärtstrends, wie wir sie in den letzten Monaten erlebt haben, nicht einfach in sich zusammen. Im Normalfall braucht es vor allem Zeit, bis die Investoren anfangen, sich neu zu orientieren. Und diese dürfte noch nicht gekommen sein.

Um jedoch einer weiteren Überhitzung vorzubeugen wäre eine Verschnaufpause oder eine Korrektur aus technischer Sicht wünschenswert.

 

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