Immer mehr italienische Bürger bringen ihr Geld ins Ausland, aus Sorge um die Stabilität ihres Staates und der heimischen Banken. In den Grenzgebieten zu Italien verzeichnen Schweizer Banken in den letzten Wochen und Monaten einen massiven Zulauf. Im Süden der Schweiz profitierten vor allem der italienischsprachige Kanton Tessin und die dortigen Banken. Italiens Probleme werden durch diese Kapitalflucht noch weiter verschärft – ein wahrer Teufelskreis, der das gesamte EU-Bankensystem erfasse und belasten kann.
1992 hat Italien die Sparer schon einmal enteignet
Italiens Bürger sorgen sich ganz offensichtlich um ihre Ersparnisse für den Fall eines EU- bzw. Euro-Austritts, aber auch im Hinblick auf mögliche Bankenschieflagen und staatliche Maßnahmen, beispielsweise in Form von Zwangsabgaben auf Konto- und Sparguthaben. Ein derartiger Eingriff ist vielen Italienern noch in böser Erinnerung. Im Zuge der Währungskrise der Italienischen Lira wurde 1992 in der Nacht vom 09. auf den 10. Juli ohne jegliche Ankündigung – eine Enteignung von Sparguthaben bei italienischen Banken umgesetzt. Die rechtliche Grundlage dafür wurde erst im Nachhinein durch einen Notstandserlass am 11. Juli gelegt.
Das ist eine Warnung der Geschichte, nicht nur für Italiener!
Aufgrund der immer wahrscheinlicher werdenden neuen Staatsanleihen- und Bankenkrise in der Europäischen Union haben die EU-Finanzminister in der Nacht des 03.12.2018 eine weitreichende „Euro-Reform“ auf den Weg gebracht. Deutschlands Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat mit seiner Zustimmung die Interessen der deutschen Sparer und Steuerbürger verraten und verkauft.
Ein neu geschaffener Notfallplan sieht jetzt vor, dass bei einer drohenden Bankenkrise zusätzliche Milliarden über den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) – innerhalb von 12 Stunden! – als Rettungsmaßnahme in den EU-Bankensektor gepumpt werden können.
Der ESM wird jetzt zum Banken-Rettungsfonds
Der ESM war einst dazu gedacht, notleidende Staaten zu retten, nicht Banken. Der Hauptgrund für diesen Schritt liegt darin begründet, dass der eigentliche Bankenabwicklungsfonds SRB über viel zu wenig Mittel verfügt, um bei einem Bankencrash helfend einspringen zu können. Damit stehen hier ab jetzt vor allem die Steuerzahler Deutschlands wieder im Feuer, da der Bundeshaushalt für den ESM haftet.
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