Ausgaben für Versicherungen erreichen Rekordwert

2018 haben die Bürger erneut mehr für Versicherungen ausgegeben als im Jahr zuvor. Sowohl in Leben und Schaden/Unfall wie auch in der PKV sind die Pro-Kopf-Ausgaben in Deutschland angestiegen. Ein weiteres Mal ging hingegen die Versicherungs-Durchdringung zurück. Dies zeigt das jüngst vom GDV veröffentlichte „Statistische Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2019“.

Im vergangenen Jahr haben die Bürger pro Kopf fast 2.440 Euro für Versicherungen ausgegeben. Das sind knapp 50 Euro beziehungsweise 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor (VersicherungsJournal 27.8.2018).

Dies ist dem vergangene Woche vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) veröffentlichten „Statistischen Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2019“ (21.8.2019) zu entnehmen.

Die Publikation bietet auf 170 Seiten zahlreiche Daten zur Geschäftsentwicklung in den einzelnen Versicherungssparten auf dem deutschen Markt. In der Publikation werden auch Daten zur Beschäftigung in der Branche (23.8.2019) dargelegt.

Pro-Kopf-Ausgaben für Lebensversicherungen leicht gestiegen

Mit der Summe von 2.400 Euro ist die sogenannte Versicherungsdichte (gebuchte Bruttobeiträge der Erstversicherer in Relation zu den Einwohnern) zum zweiten Mal in Folge angestiegen, und zwar auf einen neuen Höchstwert.

Das sind im Vergleich zu 2011 über 220 Euro beziehungsweise annähernd zehn Prozent mehr. Ein Vergleich mit früheren Jahren ist wegen einer Revision der Bevölkerungsstatistik nicht möglich.

Nicht ganz die Hälfte des jährlichen Budgets für Versicherungen geht auf das Konto der Lebensversicherer. 2018 waren es wieder mehr als 1.100 Euro. In den drei Jahren davor waren jeweils Rückgänge zu beobachten. Der Höchststand wurde 2014 mit über 1.150 Euro erreicht. Aktuell liegen die Pro-Kopf-Ausgaben nur geringfügig (27 Euro beziehungsweise 2,5 Prozent) über denjenigen aus 2011.

Steigerung auch in Schaden/Unfall …

Positiv war die Entwicklung auch in der Schaden- und Unfallversicherung. Für Policen aus diesem Bereich gab jeder Bürger im vergangenen Jahr durchschnittlich die neue Rekordsumme von über 850 Euro aus.

Das sind 25 Euro beziehungsweise 2,9 Prozent mehr als noch 2017. Anders als in der Sparte Leben, ging es im Bereich Komposit in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich bergauf. 2011 lagen die Pro-Kopf-Ausgaben noch um fast 150 Euro beziehungsweise über ein Sechstel niedriger.

… sowie in der PKV

In der privaten Krankenversicherung (PKV) hat das Zuwachstempo der durchschnittlichen Ausgaben pro Bundesbürger wieder verlangsamt. Ging es zwischen 2017 noch um 20 Euro auf 471 Euro aufwärts, so betrug die Steigerung im vergangenen Jahr nur noch acht Euro.

Auch in dieser Sparte wuchsen die Pro-Kopf-Ausgaben im Betrachtungszeitraum kontinuierlich an. Der aktuelle Betrag von 479 Euro liegt um fast 40 Euro über demjenigen aus 2011. Das entspricht einer Steigerungsrate von knapp elf Prozent.

Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungen (Bild: Wichert)

Versicherungs-Durchdringung weiter rückläufig

In der GDV-Publikation werden auch Daten zur Versicherungs-Durchdringung (gebuchte Bruttobeiträge der Erstversicherer in Relation zum Bruttoinlandsprodukt) ausgewiesen.

Die Durchdringung hat sich 2018 um fast 0,1 Prozentpunkte auf 5,98 Prozent vermindert. Damit wurde erstmals in diesem Jahrtausend die Sechs-Prozent-Marke unterschritten. Zum Vergleich: 2013 lag die Durchdringung noch um fast 0,7 Prozentpunkte höher.

In der Sparte Leben ging es im Vergleich zum Vorjahr um 0,05 Prozentpunkte auf 2,72 Prozent bergab. Deutlich moderater schrumpfte die Durchdringung in der PKV (minus 0,02 Prozentpunkte auf 1,17 Prozent). In Schaden/Unfall wuchs die Versicherungs-Durchdringung hingegen, und zwar um 0,01 Prozentpunkte auf 2,09 Prozent.

Im Vergleich zu 2011 wiederum steht in Leben ein Minus von rund 0,6 Prozentpunkten und in der PKV von leicht über 0,1 Prozentpunkten zu Buche. Die Durchdringung in Schaden/Unfall liegt nach einem Auf und Ab in den vergangenen sieben Jahren aktuell wieder exakt auf dem Niveau von 2011.

Schreibe einen Kommentar