Die größten Verkaufsschlager im Leben-Neugeschäft

Die private Altersvorsorge war 2018 die mit Abstand bedeutendste Produktgruppe beim eingelösten Neuzugang Lebensversicherung. Dies zeigt sich mit einem Anteil von 86 Prozent insbesondere bei den Einmalbeiträgen, belegen jüngst von Willis Towers Watson vorgelegte Zahlen.

Das Beratungsunternehmen Willis Towers Watson hat am Donnerstag Detaildaten zur Mitte Dezember publizierten Vertriebswegestudie Lebensversicherung 2018 (VersicherungsJournal 18.12.2019) veröffentlicht.

Dabei handelt es sich unter anderem um auf verschiedene Produktgruppen heruntergebrochene Zahlen zum eingelösten Neuzugang (also ohne Erhöhungen der Versicherungssummen). In die Analyse flossen die Daten von 88 Lebensversicherern ein.

So setzt sich der Neuzugang zusammen

Das APE-Gesamtvolumen beziffert das Beratungsunternehmen auf 5,6 Milliarden Euro. Rund 3,5 Milliarden Euro entfielen auf private-Altersvorsorge- (pAV-) Produkte, was einem Anteil von fast zwei Dritteln entspricht.

In diese Rubrik fasst das Beratungsunternehmen Kapitallebens- und Rentenversicherungen der dritten Schicht, Basis-Renten der ersten sowie private Riester-Renten der zweiten Schicht zusammen.

Ein gutes Fünftel war der betrieblichen Altersversorgung (bAV) zuzuordnen. Jeweils ein Fünfzehntel entstammt den Bereichen selbstständige Berufsunfähigkeits-Versicherung (SBU) beziehungsweise Todesfallvorsorge. Die „übrigen“ Produktgruppen fielen mit einem Anteil von einem Prozent so gut wie gar nicht ins Gewicht.

Private Altersvorsorge dominiert Einmalbeitragsgeschäft

Eine noch größere Dominanz der pAV-Produkte zeigt sich beim Geschäft gegen Einmalbeitrag. Hier lag der Anteil mit 86 Prozent um über ein Drittel höher als in der Betrachtungsweise nach APE. BAV-Produkte und Todesfallversicherungen spielten mit sieben beziehungsweise fünf Prozent nur eine untergeordnete Rolle.

Bei den laufenden Beiträgen für ein Jahr ging es etwas knapper zu. Auch hier liegt die private Altersvorsorge in Front. Allerdings entfiel nur knapp die Hälfte auf die Kategorie. Die betriebliche Altersversorgung kam auf einen Anteil von fast einem Drittel. SBU-Produkte machten etwa ein Achtel aus, Todesfallversicherungen rund ein Elftel.

LV-Neugeschäft (Bild: Wichert)

Wie aus dem Datenmaterial von Willis Towers Watson weiter hervorgeht, kam in der privaten Altersvorsorge im Berichtsjahr das meiste APE-Neugeschäft über den Bankschalter in die Bücher der Lebensversicherer. Dies ist vor allem auf die exponierte Stellung der Geldhäuser im Einmalbeitragsgeschäft zurückzuführen.

Einfirmenvertreter finden sich aufgrund der führenden Rolle bei den laufenden Beiträgen für ein Jahr knapp dahinter an zweiter Stelle. Nur auf dem Bronzerang landeten Makler und Mehrfachvertreter (31.1.2020).

Neugeschäftsdaten vom GDV

Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) veröffentlicht jeden Sommer im Rahmen der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen“ diverses Zahlenmaterial zu dieser Sparte.

Darunter finden sich auch Angaben zum Neuzugang, den der GDV allerdings anders unterteilt als Willis Towers Watson. Wichtigstes Segment im Neuzugang sind den Daten des Versichererverbands zufolge Renten- und Pensionsversicherungen. Diese machen über 40 Prozent der eingelösten Versicherungsscheine aus (12.7.2019).

Ein tiefergehender Blick auch in die entsprechenden Publikationen der Vorjahre zeigt, dass seit 2010 nur der Absatz von Restschuld-Versicherungen deutlich zugenommen hat. Im Bestand verschiebt sich das Gewicht immer weiter von Kapital- zu Renten- und Pensionsversicherungen (4.9.2019).

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