Corona Prognose

von Peter Brandl

ZWEI HAUPTSZENARIEN

1. Wir sehen einen relativ milden Verlauf. Der Effekt der Herdenimmunität greift schneller als erwartet, Frühling, Sommer und damit höhere Temperaturen, wirken.
Der Maßnahmen, wie Bewegungseinschränkungen greifen. In wenigen Wochen werden wir sagen, wir seien noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.
2. Die Anzahl der Schwererkrankten überfordert das Gesundheitswesen / die Anzahl der Beatmungsbetten. Das würde zu eine großen Zahl schwerer Verläufe und zu dramatischen Bildern führen. In diesem Fall müsste von hunderttausenden Toten ausgegangen werden. Jeder Mensch würde zumindest eine Person näher kennen, die an Corona verstorben oder zumindest schwerstens erkrankt ist.

Fakt

Selbst die schlimmsten Krisen der Menschheitsgeschichte waren irgendwann zu Ende und sind immer von einer Phase starken Wachstums (Wirtschaftswunder) gefolgt worden.
In schweren Krisen hatten die Menschen aber auch immer wieder das Gefühl, am Ende zu sein.

Das heißt: irgendwann ist es vorbei!

► „We will survive“-Bewegung
Aber: körperliches Überleben heißt nicht wirtschaftliches Überleben
Und Wirtschaftliches Überleben heißt nicht emotionales Überleben
WIRTSCHAFTLICHES ÜBERLEBEN
Pleitewelle bei kleinen und mittleren Unternehmen Umsätze und Cash Flow fallen im Moment flächendeckend weg. Bei vielen Branchen kann man davon ausgehen, dass mindestens zwei Monate lang überhaupt keine Einnahmen erzielt werden können. Das dürfte in den meisten Fällen zu existenziellen Krisen führen, die mindestens ein Drittel aller kleineren Unternehmen betreffen wird.
► Öffentlich Hilfen werden weitgehend wirkungslos verpuffen
Das heißt:
► Menschen und Unternehmen müssen sich komplett neu aufstellen
► die Welt nach Corona wird eine andere sein wie davor
Die Gefahr
Angst regiert und führt zu falschen Entscheidungen
Depression führt zu Stillstand
Chancen werden nicht gesehen und nicht genutzt
Die Phase des „Rettens“ verhindert die Phase des „Neu Schaffens“
Und damit sind wir beim:
Emotionales Überleben
Wenn Menschen sich mit Krisen konfrontiert sehen, durchlaufen sie mehrere Phasen:
► Ignoranz
► Unsicherheit
► Wut
► Trauer
► Akzeptanz
Die einzige Phase, in der Wachstum entstehen kann, ist Akzeptanz. Aber davon sind wir noch weit entfernt.

Phase: Ignoranz (März)

Wir wollen nicht hinsehen. Und dann können wir auch nicht reagieren. Wir versuchen, so weiterzumachen wie bisher und blenden aus, das wir ein totes Pferd reiten
► Fakten für Ignoranz: In Berlin treffen sich weiterhin Menschen in großen Gruppen im Park. Die Spring Breaker in den USA feiern als wäre nichts gewesen.
„Wissenschaftler“ in den USA sagen, dass die Auswirkungen anders als in Italien sind, weil weniger Menschen rauchen und die Allgemeinheit gesünder sei.

Phase: Unsicherheit/Wut (wahrscheinlich April)

Wir merken, dass wir den Kampf nicht gewinnen können. Wir merken, dass etwas stärker ist als wir. Wir merken, dass alle Planbarkeit und Sicherheit wegfällt. Und all das führt zu Angst. Mit dieser Unsicherheit haben wir nie gelernt zu leben. Angst führt immer weg vom Erfolg.
1. Angst lässt uns immer in die falsche Richtung rennen: von etwas weg
2. Angst ist immer zerstörerisch. Unter Angst entstehen keine neuen Ideen und schon gar kein neues Business.
3. Wut lässt uns angreifen. Und um uns treten. Aber gegen einen Feind anzugehen, der größer ist als wir, macht keinen Sinn. Wut zerstört und baut nicht neu auf.
Wut richtet sich immer nach außen. Wir richten unsere Wut gegen Politiker, die mit dem Shut-down in ökonomisches Desaster ausgelöst haben. Mit Wut, Angst und Unsicherheit geben wir unsere Macht ab. Wir erkennen nicht, dass wir die Situation nicht ändern können. Wir versuchen gegen sie anzugehen, anstatt sie zu akzeptieren und zu versuchen, das Beste aus ihr zu machen. (Parallelen zu meiner Pleite: es wa ren die gleichen Stationen)

► Erkenntnis, die hier weiterhilft: Angst treibt weg, Wut zerstört, Glaube lässt entstehen, Liebe führt zusammen und Mut führt zum Handeln
► Mit dem Claim „WE WILL SURVIVE“ können wir aus Wut, Liebe und Vertrauen schaffen. Damit können wir helfen, die Phase der Trauer zu erleichtern und zu verkürzen.
► Hier brauchen Menschen einen Plan, der sie ins Handeln bringt. Denn nichts tun und warten wird die Trauer verstärken.

April/Mai
Trauer:

Jetzt realisieren die Menschen, was sie verloren haben. Wunden werden geleckt, Verluste müssen erst einmal verschmerzt werden.
Solange wir trauern, fühlen wir uns als Opfer aber als Opfer agieren wir nicht. Wir wollen gepflegt, verstanden und bemitleidet werden.
► Menschen brauchen helfende Hand. Blick wieder nach vorne
► Menschen müssen aufstehen. Sie müssen wieder an Ihre Träume glauben

Juni/Juli – Akzeptanz/Aufbruch

Wenn ich der Realität ins Auge sehe, dann kann ich agieren. Und hier wird es zwei Lager geben:
1. Die, die aufgeben. Die Realität ist zu krass und sie denken, sie schaffen es nicht
2. Die, die nach Wegen suchen, wieder aufzubrechen Menschen werden alles nachholen wollen, was sie in den letzten Monaten verpasst haben und noch wichtiger: nachdem viele echte Angst vor dem Tod gehabt haben werden, werden sie nun emotionaler und exzessiver leben wollen. Das bedeutet, sie werden auch bereiter sein, drastischeEntscheidungen zu treffen, bzw. „alles auf eine Karte zu setzen“. Hier wird die Dream-doer Mentalität mit voller Wucht zuschlagen
Wichtig für Angebote
Je emotionaler Menschen sind, desto weniger empfänglich sind sie für Komplexität. Angebote müssen daher vor allem einfach sein. In der Aufbruchsphase können sie groß und umfassend sein, brauchen aber eine einfache, leicht nachvollziehbare Struktur, bzw. einfache, leicht umsetzbare Lösungen.

Der Tag 0

Eine zentrale Bedeutung wird der Moment haben, in dem es das erste Mal an einem Tag weniger neu Erkrankte als neu Genesene geben wird. Spätestens an diesem Tag wird sich die öffentliche Meinung drehen.
Unternehmen sollte auf diesen Tag vorbereitet sein, um sofort loslegen zu können. Muss man dann erst überlegen, verpasst man den Anschluss.
www.peterbrandl.com

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