Was bedeutet der Zusammenbruch von Evergrande für Gold und das globale Wachstum

David Lin sprach mit dem Wirtschaftsprofessor Steve Hanke am Montag über die aktuelle Stimmung am Goldmarkt, die Politik der Federal Reserve, die Inflation sowie die Entwicklungen rund um den Immobiliengigant Evergrande in China.

Der Chinische Immobilienkonzern Evergrande wurde unter anderen wegen seiner Schuldenlast von Rating-Agenturen herabgestuft. Im Bild: die Konzern-Zentrale in Hong Kong.
© APA / AFP / ISAAC LAWRENCE

Laut dem von Hanke in Zusammenarbeit mit Kollegen der Johns Hopkins University entwickelten Stimmungsindex für Gold war die Stimmung dem gelben Metall über am vergangenen Freitag und am Montag äußerst bärisch. Der Index trägt den Namen „Hanke-Confas Gold Sentiment Score“ und wertet aus, ob die Stimmung auf dem Goldmarkt bullish oder bearish ist. Dies ermöglicht es, Schlüsse auf die künftige Preisentwicklung zu ziehen. Der Index nutzt einen Computeralgorithmus, der Medienartikel online scannt und nach bullischen oder bärischen Schlüsselwörtern durchsucht.

In Bezug auf die Evergrande-Krise in China erklärt Hanke, dass die Auswirkungen über die Aktienmärkte hinaus gehen werden. Auch der globale Rohstoffkomplex werde davon betroffen sein.“Die Märkte sind heute in Aufruhr, hauptsächlich wegen China und dem, was dort vor sich geht. Einer der großen Immobilienkonzerne in China geht den Bach runter, er geht in Konkurs, und niemand kennt wirklich alle Auswirkungen davon, dass Evergrande untergeht. Die Frage ist also, wie sich das auf die Gläubiger auswirken wird und wie das Konkurssystem in China tatsächlich funktionieren wird“, so Hanke.

Eine Folge dürfte dem Wirtschaftsexperten zufolge eine Verlangsamung des Wachstums in China sein: „Wenn dies große Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft haben wird, wird sich das auch auf den Metallmarkt auswirken, denn China ist ein großer Verbraucher, und wenn sich China verlangsamt, bedeutet das, dass sich die Nachfrage nach Basismetallen verlangsamen wird, und die Preise werden wahrscheinlich nicht mehr so stark steigen, wie sie es zuletzt getan haben.“

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