OpenSea: NFT-Plattform baut 20 Prozent Personal wegen „Krypto-Winter“ ab

Die führende NFT-Handelsplattform OpenSea muss 20 Prozent ihrer Mitarbeiter entlassen, um nach eigenen Angaben für einen anhaltenden „Krypto-Winter“ gerüstet zu sein. Was ist da los?

Die Talfahrt an den Kryptomärkten fordert weiterhin prominente Opfer und zwingt Unternehmen, ihre Geschäfte neu aufzustellen. Nachdem etwa bei der Kryptobörse Coinbase schon 18 Prozent aller Stellen abgebaut wurden, zieht jetzt auch die NFT-Handelsplattform OpenSea die Notbremse. 18 Prozent aller Mitarbeiter bei OpenSea müssen gehen, schreibt CEO Devin Finzer auf Twitter. Die Begründung lässt aufhorchen: Man erlebe bereits einen „Krypto-Winter“ und müsse mit der Möglichkeit rechnen, dass sich dieser Stillstand bis zu fünf Jahren hinziehe, so Finzer . Im Jargon der Kryptoszene setzte der letzte „Krypto-Winter“ 2018 ein und zog sich mit stagnierenden Preisen bis Mitte 2020.

In 2022 wurde die Kryptoindustrie im Mai vom Zusammenbruch des Ökosystems um Terra (LUNA) mitsamt verknüpftem algorithmischen Stablecoin UST geschockt. Mindestens 60 Milliarden US-Dollar Kapital wurden dabei vernichtet und der Crash zieht bis heute Schockwellen nach sich wie beispielsweise die Insolvenzen von Celsius und Three Arrows Capital. Auch die Preiskurve von Bitcoin (BTC) fiel auf um 20.000 US-Dollar von zuvor über 40.000 US-Dollar zurück. Die Leitwährung des Kryptomarkts zog im Grunde alle wichtigen Altcoins mit nach unten und aktuell sind keine Zeichen für eine schnelle Erholung erkennbar.

Bei OpenSea zeigen die Geschäftszahlen, wie die monatlichen Umsätze von 2,5 Milliarden US-Dollar im April auf 700 Millionen im Mai und gerade noch 230 Millionen US-Dollar für den Juni zusammenschrumpften. Da sich OpenSea durch Gebühren beim Handel mit NFTs finanziert, sind also zudem die Einkünfte eingebrochen. CEO Finzer glaubt aber, dass die Sparte NFTs nach einem überstandenen Krypto-Winter wieder groß auftrumpfen werde, auch weil die Zeit der Stagnation für innovative Entwicklungsarbeit genutzt werden könne.

Fazit: Kryptoindustrie stellt sich auf schwere Zeiten ein

Von Optimismus ist in der Kryptobranche nur noch vereinzelt etwas zu spüren. Das Gros der Unternehmen und Investoren erlebt, wie sich die Preise von Bitcoin und Co. vorsichtig auf niedrigem Niveau einpendeln und sich selbst prominente Anbieter wie OpenSea schmerzvoll auf Stagnation vorbereiten. Weitere Pleiten sind nicht ausgeschlossen. Der Chef von FTX, Sam Bankman-Fried, warnte kürzlich davor, dass auch einige kleinere Kryptobörsen schon „heimlich bankrott seien“. Für Dich als Anleger sind dies alles deutliche Indizien, sich von Hoffnungen auf schnelle neue Allzeithochs zu verabschieden und das eigene Portfolio kritisch zu hinterfragen.

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