Nachdem die Lending-Plattform Celsius Network im Juni einen Auszahlungsstopp verkündete, ging es rund am Kryptomarkt. Weitere Dienstleister zogen nach und mussten die Pleite mitteilen – Voyager Digital befindet sich ebenfalls im „Chapter 11“ Restrukturierungsmodus. Diesen Weg wählt auch Celsius, hat aber ein Defizit von 1,19 Milliarden US-Dollar zu decken. Kunden müssen weiter um ihr Geld fürchten.
Mining als Mittel zum Zweck: Reichen 10.100 BTC aus?
In einer Präsentation verdeutlicht Celsius den Plan zur Reaktivierung und stellt zu Anfang die aktuell verfügbaren Gelder dar. Insgesamt belaufen sich diese auf 4,31 Milliarden US-Dollar. Dem gegenüber stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar. Daraus ergibt sich das Bilanzdefizit von rund 1,19 Milliarden US-Dollar.
Aktuell besitzt Celsius 430.000 Mining-Rigs, die bis zum zweiten Quartal auf 112.000 Einheiten erweitert werden sollen. Der Plan sieht vor bis Ende des Jahres 10.100 BTC zu minen um das Loch zu schließen. Ob der erwirtschaftete Betrag dann ausreicht, bleibt abzuwarten.
Kundengelder nicht erstattungsfähig
Unterdessen bangen die Kunden weiter um ihr Kapital, das den Anwälten von Celsius zufolge nicht erstattet werden muss. Sie berufen sich auf die Geschäftsbedingungen: „Für den Fall, dass Celsius Konkurs geht, in Liquidation gerät oder anderweitig nicht in der Lage ist, seine Verpflichtungen zurückzuzahlen, sind alle digitale Vermögenswerte, die im Earn-Service oder als Sicherheit im Rahmen des Borrow-Service verwendet werden, nicht erstattungsfähig“. Ähnliche Zeilen konnte man auch bei Coinbase nachlesen.
Der Plan geht hierauf ein und verspricht den Nutzern folgendes: „Es wird den Kunden ermöglicht, entweder Bargeld mit einem Rabatt zu erhalten oder ‚Long‘-Krypto zu bleiben, um so die Renditen für die Interessengruppen zu maximieren und das Celsius-Geschäft neu zu organisieren.“ Um langfristig in Kryptowährungen zu investieren, eignet sich etwa ein Sparplan.