Generation Beta: Eine neue Alterskohorte prägt unsere Zukunft – mehr als nur ein Label?

Seit dem 1. Januar dieses Jahres wird die „Generation Beta“ geboren – die nächste Alterskohorte nach der Generation Z. Experten wie Rüdiger Maas und Klaus Hurrelmann werfen einen kritischen Blick auf die Bedeutung solcher Etiketten und beleuchten, wie die neue Generation durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz geprägt werden könnte.

Heutige Teenager – eine Generation Corona?
„Studien zeigen, dass dies zu erheblicher Verunsicherung geführt hat. Man könnte sogar von einer ‚Generation Corona‘ sprechen.“ Dabei ist zu beachten, dass die Erfahrungen nicht für alle gleich waren: „Es spielt eine große Rolle, ob man die Pandemie in einem stabilen Elternhaus erlebt hat, in dem die Eltern gut verdienten und Homeoffice möglich war, oder ob die Eltern wirtschaftliche Probleme hatten.“ Solche Unterschiede werden durch die stereotypen Einteilungen in Generationen leicht übersehen.

Was die Generation Beta erleben wird
Maas erklärt: „Von einer neuen Generation kann man sprechen, wenn sich die Lebensbedingungen deutlich verändern.“ Die Generation Z – geboren zwischen 1995 und 2010 – ist beispielsweise die erste Generation, die von Anfang an mit Social Media und dem Cyberraum vertraut ist. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind kaum abzuschätzen.

„Die Angehörigen der Generation Z fassen ihr Smartphone 4000- bis 5000-mal am Tag an und entsperren es Hunderte Male“, sagt Maas. „Man kann wohl sagen, dass noch nie in der Geschichte ein Objekt so oft genutzt wurde.“

Für die, die seit dem 1. Januar den Namen „Generation Beta“ tragen, erwartet Maas, dass sie noch stärker digitalisiert sein werden, vor allem durch den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI). „Sie werden überwiegend in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt. Sie werden in einen Arbeitsmarkt eintreten, in dem es keine Erfahrungswerte gibt und niemanden, der sie einarbeitet – sie sind die Ersten.“

In einer Welt, in der es immer schwieriger wird, zu wissen, welchen Daten man vertrauen kann, wird die Unterscheidung zwischen echten und KI-generierten Inhalten immer wichtiger. Maas ist überzeugt: „Die Lebensrealität der heutigen Babys wird durch KI nicht einfacher, sondern deutlich komplexer und herausfordernder.“

Hurrelmann meint, dass man über die Generation Beta noch nicht viel Verlässliches sagen kann – abgesehen von einem Punkt: Es wird voraussichtlich eine sehr kleine Generation werden, da die Geburtenzahlen sinken. „Schon bei der aktuellen Bundestagswahl waren 60 Prozent der Wahlberechtigten 50 Jahre oder älter. Die Generation Beta wird daran nichts ändern.“

Quelle: https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/713905/generation-beta-eine-neue-alterskohorte-praegt-unsere-zukunft-mehr-als-nur-ein-label

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