Lebensversicherung verkaufen: Wie Sie die Lebensversicherung zu Geld machen können

Bei einem Verkauf der Lebensversicherung erhält man in aller Regel mehr Geld als bei einer Kündigung des Vertrags. Während der Versicherer lediglich den Rückkaufswert auszahlt, bekommt man bei speziellen Ankäufern meist mehr Geld. Aber auch beim Verkauf gibt es einige Aspekte, die man bedenken sollte.
Lebensversicherung verkaufen: Wie Sie die Lebensversicherung zu Geld machen können

Ohne Not sollten Sie keine Lebensversicherung verkaufen

Wer kurzfristig Geld braucht, denkt schon einmal über die Kündigung der eigenen Lebensversicherung nach. Doch das ist oft nicht die beste Alternative und nur in Ausnahmefällen sinnvoll, da man dabei zu viel Geld verschenkt. Der Verkauf der Lebensversicherung kann eine bessere Option sein, denn das bringt in der Regel mehr Geld. Bei einer Kündigung wird der Versicherer immer nur den Rückkaufswert auszahlen – ein Verkauf an spezialisierte Ankäufer zwischen 1,5 und 4 Prozent mehr bringen. Allerdings gilt es hier, einige Aspekte zu beachten.

Generell sollte man sich gut überlegen, ob man eine Lebensversicherung durch Kündigung oder Verkauf beendet. In beiden Fällen verzichtet man auf eine weitere Verzinsung des gesparten Guthabens, auf die jährlichen Überschüsse und eben auch auf den Abschlussbonus, der am Ende der Laufzeit gezahlt wird. Es lohnt sich finanziell immer am meisten, den Vertrag bis zum Ende der Laufzeit fortzuführen. Wer die monatlichen Beiträge nicht mehr zahlen kann oder will, kann den Vertrag auch beitragsfrei stellen und ihn damit behalten.

Lebensversicherungen verkaufen: Wie es funktioniert und wann es möglich ist

Nicht alle Lebensversicherungen lassen sich an einen Ankäufer verkaufen. So interessieren sich die meisten Aufkäufer nur für kapitalbildende und keine fondsgebundenen Versicherungen. Auch sind Lebensversicherungen, die im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge abgeschlossen wurden, nicht verkäuflich. Das Gleiche gilt für die staatlich geförderten Verträge, wie die Rürup- oder Riester-Rentenversicherungen.

Grundsätzlich muss der Vertrag bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit ein Ankauf überhaupt geprüft wird. So muss beispielsweise der Rückkaufswert der Versicherung über einer bestimmten Wertgrenze liegen und die Vertragslaufzeit noch mindestens drei Jahre betragen. Auch sollte der Vertrag über einen hohen Garantiezins verfügen, weshalb einige Aufkäufer auch nur Verträge berücksichtigen, die vor dem Jahr 2015 abgeschlossen wurden. Auch muss der Versicherer unter der Aufsicht der Bafin stehen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, stehen die Chancen gut, um ein Angebot von einem Ankäufer zu erhalten. Eine Prüfung des eigenen Vertrags ist bei seriösen Anbietern kostenlos.

Wer seine Lebens- oder auch Rentenversicherung verkauft, tritt damit alle Ansprüche und Leistungen aus dem Vertrag an den Käufer ab und bekommt dafür Geld. Wichtig zu wissen – auch der Hinterbliebenenschutz ist damit in den meisten Fällen hinfällig. Beim Verkauf gehen alle Rechte auf die Auszahlung zum Vertragsende auf den Aufkäufer über. Er zahlt normalerweise dann die monatlichen Beiträge weiter, profitiert von der garantierten Verzinsung, den Überschüssen und auch dem Schlussbonus. Der Verkäufer der Versicherung bleibt oft auch nach dem Verkauf als Versicherungsnehmer eingetragen im Versicherungsschein, andere Versicherer akzeptieren aber auch einen Aufkäufer als neuen Versicherungsnehmer. Im ersten Fall bekommt der ursprüngliche Versicherungsnehmer dann noch gelegentlich Post vom Versicherer, z. B. über den Stand des Guthabens.

Ablauf des Verkaufsprozesses beim Verkauf der Lebensversicherung

Um ein Angebot einzuholen, muss der Versicherte zunächst beim bevorzugten Aufkäufer persönliche Daten und Daten zum Vertrag in ein Online-Formular eingeben. Zu den Vertragsdaten gehören beispielsweise Vertragsnummer und Versicherer, Vertragslaufzeit und Rückkaufswert. Der Rückkaufswert sollte in diesem Fall aktuell beim Versicherer abgefragt werden, da er sich monatlich ändert.

Nachdem die Daten eingegeben wurden, muss der Versicherte noch dem Aufkäufer eine Informationsvollmacht erteilen. Dadurch ist dieser berechtigt, alle Informationen beim Versicherer direkt zu überprüfen und eventuell noch weitere Informationen einzuholen. Die unterschriebene Vollmacht wird dann zusammen mit einer Kopie des Versicherungsscheins an den Aufkäufer gesendet. Folgende Angebote gelten zumeist für 14 Tage und bieten die Möglichkeit, weitere Angebote einzuholen.

Kommt es zu einem Ankauf, übersendet der Versicherte den unterschriebenen Kaufvertrag sowie den originalen Vertrag der Lebensversicherung. Danach informiert der Aufkäufer den Versicherer über die Abtretung des Vertrages und zahlt dem Verkäufer den Kaufpreis. Der ganze Prozess lässt sich in ca. 3 bis 8 Wochen abwickeln.

Danach sollte der ehemals Versicherte die monatlichen Beitragszahlungen einstellen und ggf. den Dauerauftrag kündigen. Für den Fall, dass der Verkäufer der Versicherung allerdings stirbt, sind die Angehörigen verpflichtet, sowohl den Versicherer als auch den Aufkäufer darüber zu informieren.

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