Wachstum im zweiten Quartal schwächer als zunächst berechnet
Amerikas Wirtschaft steht weiterhin auf äußerst wackligen Beinen. Wie das Handelsministerium Ende vergangener Woche mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt der (noch) größten Volkswirtschaft der Welt im zweiten Quartal um lediglich 1 %. Zuvor veröffentlichte, bereits enttäuschende Schätzungen gingen von 1,3 % aus. Amerika setzt damit die schwache Entwicklung aus dem ersten Quartal fort. Bereits zwischen Januar und März wuchs die Wirtschaft der USA mit 0,4 % nur geringfügig. Bei einer Addition des ersten und zweiten Quartal ergibt sich das geringste Wachstum seit Mitte 2009, dem Beginn der Konjunkturerholung.
Grund für die Schwäche im zweiten Quartal waren vor allem die Exportzahlen. Mit einer Zunahme von 3,1 % blieben diese deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die aktuellen Zahlen schüren unter Experten erneut Ängste, eine schwache bzw. wieder abflauende Konjunktur in den USA könnte zu einer weltweiten Rezession führen. Vor diesem Hintergrund sind auch die globalen Aktienmärkte in der vergangenen Woche auf Talfahrt gegangen. Haupthindernis für ein stärkeres Wachstum in Amerika ist der nach wie vor äußerst schwache Arbeitsmarkt. Dies unterstreichen auch aktuelle Zahlen: In der vergangenen Woche stellten 417.000 Amerikaner einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe. Dies waren 5.000 Menschen mehr als eine Woche zuvor und 12.000 mehr als von Experten erwartet.
Dennoch gibt es auch positive Zeichen. Amerikaner blicken scheinbar wieder positiver in die Zukunft. Der private Konsum nahm im zweiten Quartal mit 0,4 % deutlich stärker als zuvor prognostiziert zu. Auch der Konsumklima-Index der Universität Michigan, dem Gradmesser für das Verbrauchervertrauen in den USA, zeigt ein positives Bild. Im August hat sich der Index weniger deutlich eingetrübt als zunächst berechnet. Im Vergleich zum Juli fiel er von 63,7 auf 55,7 Punkte. Vorläufige Zahlen von Mitte August konnten somit um 0,8 Punkte nach oben korrigiert werden. Der private Konsum wird wegen der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark beobachtet. In den vergangenen Jahren war der Konsum die wichtigste Konjunkturstütze in den USA.
Experten gehen davon aus, dass sich der positive Trend in der zweiten Jahreshälfte weiter festigt und es zu einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums kommt. Für das Gesamtjahr rechnen sie mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 1,7 %.
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