Lohnt sich sparen?

Der österreichische Notenbank-Chef Ewald Nowotny hat in einem Interview mit Market News International die Hoffnungen auf weitere Senkung der Zinsen gedämpft. Nowotny sagte, eine Zins-Senkung sei derzeit keine realistische Erwartung. Der Kurs des Euro stieg darauf hin deutlich. Allerdings gebe es noch andere Methoden, um mehr Geld in den Markt zu pumpen: Der Zentralbanker sagte, dass die EZB noch weitere Möglichkeiten zu Geld-Drucken habe, wenn die Banken mehr Liquidität brauchen.

Für die deutschen Sparer, die in den vergangenen Monaten durch die niedrigen Zinsen erhebliche Vermögenseinbußen hatten hinnehmen müssen, sind das keine guten Nachrichten. Sie verlieren real an Vermögen, wenn sie die Nerven haben und auf die Verlockungen einer Umschichtung in Aktien verzichten. Eine solche Umschichtung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt besonders gefährlich, weil die Kurse viel zu hoch und die meisten Werte aufgeblasen sind.

In einer solchen Phase sollte nur Profi-Zocker in die Börsen gehen.

Doch selbst die großen Investoren machen sich zunehmend Sorgen über die globale Blasen-Bildung. Nach Marc Faber warnen nun auch Bill Gross, Pimco und BlackRock vor der offensichtlichen Blasen-Bildung.

Die Algorithmen an den Börsen kümmert es wenig: Die Kurse gehen nach oben und ziehen den Euro mit.

Damit beginnen auch die Exporteure zu schwitzen: Der starke Euro macht vor allem den Unternehmen in den südeuropäischen Ländern zu schaffen.

Die Entwicklung zeigt, dass die niedrigen Zinsen in der Euro-Zone den Pleite-Staaten nutzen, den privaten Sektor aber weiter in die Krise treiben. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit, die in der Euro-Zone unverändert auf Rekord-Niveau verharrt.

Es ist ziemlich klar, wer am Ende die Zeche zahlt.

Deutsche Wirtschaftsnachrichten

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