Börse beeinflusst die Psyche der Anleger

von Michael Proffe

Manchmal ist schon sehr verwunderlich, was die Börse mit unserer Psyche so alles macht. Sind wir in stark fallenden Märkten, so haben die Anleger Angst, Erworbenes wieder zu verlieren.

In der Anfangsphase eines Abwärtsmarktes dominiert die Hoffnung. Niemand ist bereit, seine Aktien zu verkaufen, alle hoffen, dass der Markt bald wieder drehen wird. Ist man dann in der Endphase eines Abwärtsmarktes, dann kapituliert der Großteil der Anleger. Kurz bevor der Markt ein Boden findet werden panikartig die Aktien verkauft.

Von Hoffnung über Angst zu Gier

In der Bodenbildung herrscht weiterhin Angst und Vorsicht, genau zu dem Zeitpunkt, an dem  man anfangen müsste, wieder in den Markt einzusteigen. Diese Entscheidung ist jedoch eine der schwersten, denn man ist ja gerade erst aus dem Markt ausgestiegen und in so einer Situation würde man sich mit einem neuen Einstieg eingestehen, dass die Entscheidung von vor wenigen Tagen oder Wochen eine Fehlentscheidung gewesen ist.

So kann der Markt meist einige Wochen oder Monate, ja manchmal sogar Jahre gemächlich bis dynamisch wieder anlaufen bevor ein Großteil der Anleger erkannt hat, dass es wieder bergauf geht.


Dann jedoch, wenn der Anleger erkannt hat, dass es jetzt bergauf geht und die ersten Gewinne eingefahren wurden, regiert die Gier. Es kann nicht schnell genug gehen. Der eine Wert im Depot wird mit dem andern verglichen und sollte ein Wert hinter den anderen herlaufen, so ist das gleich ein Grund, um diesen Wert abzustoßen oder ihn unterzugewichten und das Geld in einen besser laufenden Wert zu investieren.

Das Nutzen von Chancen

Aber ist diese Vorgehensweise auch sinnvoll? Wir alle wissen, gerade diejenigen, die schon länger an den Börsen tätig sind, dass Angst und Gier immer schlechte Berater sind. Dabei soll Angst nicht verwechselt werden mit Vorsicht und Gier nicht mit der Suche nach Chancen.

Vorsicht und das Ausnutzen von Chancen sind nämlich gute Begleiter auf dem Weg, ein Depot zu managen und dauerhaft sein Vermögen zu erhöhen.

Aktuell sind wir wieder in so einer Phase: die meisten Investoren haben begriffen, dass der Markt herauf rennt. Wie muss ich nun mein Depot aufstellen, um eine möglichst gute Performance zu bekommen? Sind viele Wechsel im Depot sinnvoll? Muss ich jeden Tag mein Depot anschauen und Veränderung vornehmen?

Die Antwort ist ganz klar: „nein“, und ich werde Ihnen an einem Beispiel auch erklären, warum das so ist.

Eine Mannschaft (nehmen wir einmal ein Fußballteam), in der alle Spieler zu gleichen Zeit überragende Leistungen bringen, gibt es nicht. Das wäre im Übrigen auch gar nicht so gut, denn über eine ganze Saison bzw. über mehrere Saisons hinweg betrachtet, ist es gut, dass sich die Spieler mit ihren Topleistungen abwechseln.

Spitzenleistungen wechseln sich ab

Wie schlecht wäre es für ein Team, wenn es eine Phase in der Meisterschaft geben würde, in der jeder Spieler des Teams sich eine Auszeit nimmt und schlecht spielt? Jedes Spiel würde verloren gehen und das wäre wohl nur sehr schwer aufholbar, die Punkte sind dann weg.

Zugegeben, in unserem Depot sind keine Punkte weg und das Depot kann Schwankungen nach unten auch wieder aufholen, wir alle schlafen aber ruhiger, wenn die Werte, die sich eine Auszeit nehmen, von denen kompensiert werden können, die gut laufen.

So kann es manchmal sein, dass ein einziger Wert, oder ein einziger Spieler, das Depot stützt, bzw. das Spiel gewinnt. Unser Ziel muss es sein, ein Depot zusammenzustellen, in dem jede Position das Potential hat, ein Spiel alleine zu gewinnen.

Nehmen wir als Beispiel mal die vielleicht stärkste Fußballmannschaft der Welt. Den FCB.

Nein, das „B“ steht spätestens seit der letzten Saison nicht mehr für Barcelona.

 

 

Jeder Spieler kann ein Spiel alleine gewinnen

Egal, welchen Spieler Sie sich anschauen, ob es ein Robben ist, ein Ribery, ein Schweinsteiger, ein Martinez, ein Müller aber auch ein Alaba oder Shaqiri und natürlich auch ein Neuer, all diese Spieler können durch ihre individuelle Klasse ein Spiel „alleine“ gewinnen.

Wir alle konnten uns von der Klasse einer Amazon, Starbucks oder einer Apple überzeugen. All diese Werte habe ich Ihnen schon etliche Male in meinen „Proffe News“ vorgestellt und das sind die Spieler, die in einem erfolgreichen Team spielen müssen.

Natürlich gibt es nicht nur diese drei, aber auch alle anderen Unternehmen, die sie in meinen „Proffe News“ finden, können Bestandteil eines erfolgreichen Teams sein.

Und wie gesagt nicht alle stehen gleichzeitig auf ihrem Allzeithoch. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Amazon. Der Markt ist in den letzten Wochen und Monaten wirklich hervorragend gelaufen. Die Amazon tat das aber nicht. Sie nahm sich eine Auszeit, um wieder richtig Luft zu holen für den Jahresendspurt. Und siehe da nach ihrer Auszeit schießt die Amazon wieder auf ein neues Allzeithoch.

Abb. 1 Zwei-Jahreschart von Amazon mit neuem Allzeithoch

 

Was hätte es gebracht, die Amazon während dieser Zeit aus dem Depot zu nehmen? Wären Sie in der Lage gewesen, die Amazon zum richtigen Zeitpunkt wieder ins Depot aufzunehmen?

Sie wissen nie, wann ein Spieler das Spiel seines Lebens macht. Daher sollten Sie alle Spieler, die das Potenzial haben, ein Spiel auch alleine zu entscheiden, in ihrem Depot haben. Denn wir sind in der glücklichen Lage, mit mehr als elf Spielern spielen zu dürfen.

 

Die letzten Trendfolgetage 2013 stehen vor der Tür – jetzt anmelden

Sie wollen auch dabei sein und haben sich noch nicht angemeldet, dann aber schnell. Es sind noch wenige Plätze frei.

Alles was Sie zu den Trendfolgeveranstaltungen wissen müssen, finden Sie unter folgendem Link. https://www.proffe-publishing.com/de/veranstaltungen/hamburg-29-30112013/

Wir freuen uns auf Sie, kommen Sie nach Hamburg und genießen Sie so ein schönes Wochenende in der Vorweihnachtszeit.

 

Bleiben Sie den Trends treu, denn sie begegnen Ihnen überall.

Herzliche Grüße

 

Ihr

Michael Proffe

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