Superbowl oder Fußball WM Endspiel – was ist das Größte?

proffevon Michael Proffe

Fragen wir bei den Amerikanern nach, so gibt es nur eine Antwort. „Football, of course“. Aber so natürlich, wie die Amerikaner die Sache sehen, ist es nicht.

800 Millionen Zuschauer sollen das Endspiel zum Superbowl am Montagmorgen von 0:30 Uhr bis ca. 4 Uhr gesehen haben. Das ist schon mal eine ganze Menge.

Schaut man sich aber die Statistiken der FIFA zum letzten WM Endspiel an, so geht man davon aus, dass inklusive der Zuschauer, die über Public Viewing dem Ereignis zugeschaltet waren, über 1 Milliarde Menschen das Spiel gesehen haben.

Also schlägt Fußball doch Football?

Es ist sicherlich schwierig, solche Zahlen überhaupt zu erheben. Die Frage ist, wie lange muss man das Spiel geschaut haben, um in die Statistik zu kommen und dass wohl beide Veranstalter bei den Zahlen eher nach oben als nach unten korrigieren, ist sicherlich kein Geheimnis.

Es geht um viel Prestige – aber auch um viel Geld

Denn, je mehr Zuschauer dem Event beiwohnen, desto mehr Geld kann der Veranstalter für die geschalteten Werbespotts verlangen. Und hier reden wir nicht von Peanuts.

30 Sekunden kosten 3,8 Millionen USD. Das ist eine Stange Geld und nicht jeder, der will, darf auch.

Hier hat der Superbowl auf jeden Fall die Nase vorn, denn die Werbezeit in der Halbzeit des Football Großevents ist die teuerste Werbezeit der Welt.

Dort tummeln sich dann Großunternehmen, die viel Geld in die Werbung stecken, aber auch Produkte haben, die alle Kriterien erfüllen, um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen.

Unter dem Slogan „best buds“ zu Deutsch „beste Freunde“ hat Anheuser-Busch einen Werbespot ins Rennen geschickt, der in den sozialen Netzwerken rauf und runter läuft, aber schauen Sie selbst:

Anheuser-Busch macht aber nicht nur gute Werbespots, sondern auch Bier. Das Budweiser Bier, für welches hier geworben wird, ist weltweit bekannt und hat sogar deutsche Wurzeln.

Braumeister Eberhard Anheuser aus Bad Kreuznach sowie sein Schwiegersohn Adolphus Busch aus Kastel gründeten das Unternehmen 1870 in St. Louis, Missouri in den USA.

Es sollte ein Bier für Amerika gebraut werden. Die Rezeptur war ein Bier „Pilsener Brauart“ aus der böhmischen Stadt Budweis.

Die tschechische Budweiser Brauerei fand die Aktivitäten der beiden deutsch-stämmigen Amerikaner in St. Louis überhaupt nicht lustig und versuchte, das „nachgeahmte“ Bier vom Markt verbannen zu lassen.

Ganz nebenbei sprechen wir hier vom ersten Schutzmarkenstreit in der Geschichte.

Aber nicht nur den haben wir der Geschichte des Budweiser Biers zu verdanken. Auch für die Logistik des Biers mussten Erfindungen her, die uns bis in die heutige Zeit begleiten.

 

Erfindungen waren nötig

So spielte die Erfindung der Eismaschine eines gewissen „Carl von Linde“ eine große Rolle. Ja genau, der „von Linde“.

Für Sie als Trendfolgeinteressierten ist die Linde AG natürlich ein Begriff. Und eben dieser Herr hat das Unternehmen gegründet, aus dem sich die Linde AG entwickelt hat. Aber das nur nebenbei.

Die Erfindung der Eismaschine war die Grundlage für den Transport des Biers. Anheuser-Busch ließ Kühlhäuser an den Transportstrecken errichten umso die Qualität sichern zu können, wenn lange Strecken überbrückt werden mussten.

Später wurden die ersten Kühl-LKWs genau für diesen Zweck entwickelt.


Im Jahr 2008 wurde Anheuser-Busch Co. von der belgischen InBev Gruppe übernommen und hieß ab dann Anheuser-Busch InBev.

 

Geschichte wird geschrieben

Sie sehen, starke Trendfolger sind nicht nur ein Chart von links unten nach rechts oben. Es ist nicht nur die Frage nach Rendite und Umsätzen.

Die ganz großen Trendfolger haben Geschichte geschrieben, es sind Lebensträume von mutigen Männern und Frauen, es sind Jahrhunderte alte Erfindungen, die uns heute noch begegnen. Die Trendfolge ist Tradition und Emotion und die ständige Weiterentwicklung von Produkten, die jederzeit auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden müssen.

Anheuser-Busch ist so eine Geschichte und natürlich zeige ich Ihnen auch den Chart zum Unternehmen, aber vielleicht haben Sie nun einen etwas anderen Blick auf den Kurs, wenn dieser einfach nur von links unten nach rechts oben läuft.

Anheuser-Busch Co. von 1988 bis 2008

Bild1

Abb. 1 Anheuser-Busch 1200 % in 20 Jahren.

 

Anheuser Busch InBev von 2009 bis heute

Bild2

Abb. 2 Anheuser-Busch nach der Übernahme durch InBev 240 % seit 2009

 

Anheuser-Busch ist natürlich nicht das einzige Unternehmen, welches vom Superbowl profitiert.

Welche Trendfolge-Perlen sonst noch im Focus des Events stehen, sehen Sie in meinem aktuellen DAF Interview.

Klicken Sie hier

 

Ihr

Michael Proffe

 

 

 

 

 

 

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