Verarmte Fußballer: So leicht schlittern Ex-Profis in die Schuldenfalle

Newspaper-128Teure Autos, hübsche Frauen und Millionen auf dem Bankkonto – so stellen sich die meisten das Leben der Fußballprofis vor. Doch das schillernde Geschäft hat seine Schattenseiten. Und Ulf Baranowsky kennst sie. Im Exklusiv-Interview mit unserem Portal spricht der Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) über die Gründe, die einen Ex-Profi nach dem Karriereende in den finanziellen Ruin führen können.

Wer in Deutschland professionell Fußball spielt, hat frühzeitig für den Rest seines Lebens ausgesorgt. So lautet die gängige Meinung vieler Fans über die umjubelten Stars. Doch Ulf Baranowsky weiß, dass dem in vielen Fällen nicht so ist. Der Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV), der über 1.300 Mitglieder angehören, schätzt, dass ein Viertel aller Profifußballer nach dem Karriereende finanzielle Probleme haben.

Lediglich bei den Topstars bestehe die Gefahr dieser Entwicklung kaum. „Bei den Gut-Verdienern kommt das eher selten vor, dass jemand totalen Schiffbruch erleidet. Heutzutage sollten Topspieler, die vielleicht sogar in der Champions League oder für die Nationalmannschaft spielen, für die Zeit nach ihrer Karriere ausgesorgt haben“, sagt Baranowsky im Exklusiv-Gespräch mit unserem Portal.

„Keine abrufbaren beruflichen Qualifikationen“

Doch je weiter Fußballer von der ersten Liga entfernt spielen, desto größer sei das Risiko, dass sie in Geldnöte geraten – in diesen Fällen nicht zwingend erst nach der Karriere. „Wer in der vierten Liga spielt, wo auch unter professionellen Bedingungen gearbeitet wird, verdient manchmal weniger als vier Euro die Stunde“, sagt Baranowsky. Und platzt der Traum vom großen Geld während der Fußball-Laufbahn, sieht es für viele auch danach finanziell schlecht aus, denn „drei von vier Fußballern verfügen am Karriereende nicht über abrufbare berufliche Qualifikationen.“

Um dieser Entwicklung bereits frühzeitig entgegenzuwirken, arbeitet die VdV eng mit dem DFB (Deutscher Fußball-Bund), dem Ligaverband und der DFL (Deutsche Fußball Liga) zusammen. „Im präventiven Bereich ist es unser Ziel, frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren“, sagt Baranowsky. Mit anderen Worten: Es wird den jungen Nachwuchshoffnungen frühzeitig klargemacht, dass es ein Leben nach dem Fußball geben wird, denn „der sportliche Aufstieg kommt sehr schnell, der sportliche Absturz manchmal aber auch.“ Deshalb geht die VdV mit ihrer Vortragsreihe „FIT FOR JOB“ in die Jugendmannschaften der Profiklubs, um dort Talente und deren Eltern zu informieren.

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