Wer erbt, wenn nichts im Versicherungsschein steht?

TippEine Frau stirbt und der Versicherer versucht sich mit Wortklauberei um die Auszahlung der Versicherungssumme zu drücken. Dass das so nicht geht, hat ein Gericht klargestellt.

Der Versicherungsschein ist eine Urkunde – was hier steht, das gilt. Ist für den Todesfall im Versicherungsschein einer privaten Rentenversicherung kein Bezugsberechtigter eingetragen, so greift die gesetzliche Erbfolge-Regelung. Das Geld bekommen die Erben. Erben sind alle gesetzlich Erbberechtigten sowie Begünstigte, die aufgrund eines Testaments zum Erben werden. So lautet das Urteil des Landgerichtes Coburg (Aktenzeichen 22 O 598/13).

Geklagt hatte ein Mann, dessen Tante verstorben war und ihn testamentarisch als Alleinerben eingesetzt hatte. Aus einer privaten Rentenversicherung der Tante forderte der Kläger einen Restbetrag von 59.000 Euro. Der Versicherer verweigerte die Zahlung mit der Begründung, der Neffe sei kein gesetzlicher Erbe sondern lediglich willkürlich im Testament festgelegt. Damit wäre er nicht bezugsberechtigt. Das Gericht sah das anders.

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