Google auf Chinesisch

proffevon Michael Proffe

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Herzlich willkommen zum dritten Teil unserer kleinen Serie „Die großen Weltwirtschaften“.

Nachdem wir uns die USA und die Europäische Union angeschaut haben, geht unser Blick heute in den Osten, nach China und Japan. Zwei Länder, deren Kulturen und Wirtschaftssysteme sich fundamental unterscheiden, die uns aber beide ähnlich fremd erscheinen.

Die Menschen sehen anders aus, die Sprachen klingen exotisch, wir können die Worte nicht lesen, da beide Völker mit Schriftzeichen arbeiten. Der durchschnittliche Europäer ist noch nicht mal in der Lage, die verschiedenen Schriftzeichensysteme auseinanderzuhalten.

Trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer Fremdartigkeit faszinieren uns beide Kulturen gleichermaßen. Die große Mauer und die Verbotene Stadt in China zeugen genauso von einer großen Kultur wie die Pagoden und Tempelanlagen in Japan.

Aber auch wirtschaftlich bieten beide Länder spannende Perspektiven.

Japan wird heute wie selbstverständlich als großer globaler Player wahrgenommen; bei den Chinesen müssen wir uns erst noch daran gewöhnen, dass sie nun im großen Spiel der Weltwirtschaft mitmischen.

Für uns sind das gute Nachrichten, denn der Ferne Osten hält für uns viele lohnenswerte Anlagemöglichkeiten bereit. Eine davon werde ich Ihnen in der heutigen Ausgabe vorstellen.

Herzliche Grüße
Ihr

Michael Proffe

 

 

 

Japan – auferstanden aus Ruinen

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Japan – Tradition und Hightech (Quelle: Wikipedia)

Der zweite Weltkrieg hatte für Japan verheerende Folgen. Als Verbündeter Deutschlands war man den Alliierten nicht nur unterlegen, sondern wurde durch den Abwurf der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki auf das Härteste getroffen. Auch die anderen Großstädte Japans waren zerstört, und mit ihnen beinahe sämtliche Industrieanlagen.

Wiederaufbau – alles nach Plan

Nach der Kapitulation genoss der Wiederaufbau der Industrie die höchste Priorität. Bewältigt wurde dieser durch einen strikten Fünfjahresplan nach dem Vorbild der sozialistischen Staaten. Und obwohl diese Strategie aufging, konnte sich dieses Wirtschaftssystem nicht durchsetzen. Liberale Kräfte in der Politik sorgten für den Übergang zu einer freien Marktwirtschaft.

Die Philosophie des Kaizen

Große Bedeutung für den wirtschaftlichen Aufschwung Japans in den 60er und 70er Jahren hatte die Philosophie des Kaizen. Dabei bedeutet „Kai“ im Deutschen „Veränderung“ und „Zen“ steht für „zum Besseren“ – was eigentlich die Philosophie schon im Kern erklärt: In der Praxis geht es darum, dass alle Mitarbeiter sämtliche Prozesse eines Unternehmens stetig und unendlich verbessern.

Die konsequente Anwendung von Kaizen führte dazu, dass die japanische Wirtschaft in vielen Fällen Prozesse von westlichen Unternehmen kopierte, diese dann aber konsequent verbesserte, um schließlich bessere Produkte zu geringeren Kosten produzieren zu können.

Japan heute – die Nummer 3 der Welt
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Shibuya-Kreuzung in Tokio (Quelle: Von Flea aus der deutschsprachigen Wikipedia)

Heute ist Japan nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt.

Das Brutto-Inlandsprodukt Japans lag 2014 bei 4.601 Mrd. US-Dollar – das sind rund 5,9% des Welt-BIP. Essentiell wichtig für die japanische Wirtschaft ist der Export, insbesondere im Maschinen-, Automobil- und Elektronik-Sektor.

Dabei profitiert Japan vom wirtschaftlichen Aufschwung Chinas, das mittlerweile der wichtigste Handelspartner Japans ist. Noch ein Grund mehr, sich einmal die chinesische Volkswirtschaft anzusehen.

China: Der Zerfall des Kaiserreichs
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Die chinesische Mauer (Quelle: Von Robysan aus der deutschsprachigen Wikipedia)

Die chinesische Kultur gehört zu den ältesten der Welt; viele Errungenschaften wie zum Beispiel das Schwarzpulver oder die Kunst des Buchdrucks gab es in China schon weit früher als in Europa. Das große Reich im Osten wurde Jahrtausende lang von Kaiser-Dynastien beherrscht und regiert. Erst zu Beginn des 20. Jahrhundert änderte sich dies und das Land wurde von 1927 bis 1949 von einem Bürgerkrieg erschüttert.

Mao Zedong und die Kulturrevolution

Dieser Krieg wurde schließlich von der kommunistischen Partei gewonnen und so kam es 1949 zur Gründung der Volksrepublik China. Die alte Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung wurde dabei komplett auf den Kopf gestellt.

Die Entwicklung zu einem kommunistischen Staat mündete in den 70er Jahren in der Kulturrevolution. Diese von Mao Zedong, dem Vorsitzenden der Chinesischen Kommunistischen Partei, vorangetriebene Kampagne sollte zu einer Erneuerung der chinesischen Gesellschaft führen, brachte aber hauptsächlich viel Leid und hunderttausende Tote.

China öffnet sich

Nach Maos Tod übernahm Deng Xiaoping das Ruder. Unter seiner Führung veränderte China sein Wirtschaftssystem grundlegend: Weg von der sozialistischen Planwirtschaft, hin zur sozialistischen Marktwirtschaft. Dieses System vereint Elemente der sozialistischen Planwirtschaft mit Elementen der freien Marktwirtschaft.

Was scheinbar wie ein Widerspruch klingt, funktioniert in der Praxis überraschend gut und sorgte dafür, dass China seit 2010 die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA ist. Für den Anleger bietet China daher exzellente Investment-Chancen, und ein hochinteressantes Unternehmen will ich Ihnen heute vorstellen.

Google auf Chinesisch
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Wer in Deutschland und in der gesamten westlichen Welt im Internet sucht, benutzt dazu in der Regel die Suchmaschine Google.

In China ist das allerdings ganz anders: Hier dominiert Baidu den Markt. Und der ist – bei 1,37 Milliarden Chinesen – alles andere als klein. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen ging fünf Jahre später an die Börse.

Google auf Chinesisch: Screenshot der Baidu-Suchmaschine

Innovatives Unternehmen

Ähnlich wie das amerikanische Vorbild Google beschränkt sich Baidu nicht alleine auf seine Kernkompetenz, die Internetsuche. Stattdessen geht der Konzern strategische Kooperationen ein, um Innovationen voranzutreiben.

Gemeinsam mit BMW und Nvidia will Baidu beispielsweise auf dem zukunftsweisenden Markt der selbstfahrenden Autos mitmischen. Ein Grund mehr, die Baidu-Aktie auf dem Schirm zu haben!

Baidu ein lohnendes Investment

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