The silly season

 

proffevon Michael Proffe

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  • Der Präsident ist kein König
  • Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer

Die Wellen, der Horizont und der Ozean

„The silly season“ (die alberne, absurde Zeit), so nennen die Amerikaner den sich jetzt dem Ende zuneigenden Wahlkampf.

Nach mehr als einem Jahr, in dem um Nominierungen gekämpft wurde, haben wir jetzt zwei Kandidaten, die alle Mittel einsetzen, um die Wahl zu gewinnen.

Es war hässlich und nicht besonders inspirierend.

Wählt man den besten Kandidaten oder denjenigen, für den man weniger Abneigung verspürt? Das scheint die Frage zu sein, die viele Wähler beschäftigt.

Aber jede Wahl erscheint einem als das wichtigste Ereignis überhaupt. Vielleicht liegt es am Medienrummel oder der hitzigen Rhetorik der Kandidaten, jedenfalls herrscht das Gefühl, es gäbe nichts Wichtigeres, als die Präsidentschaftswahl zu gewinnen.

In solch polarisierenden Zeiten ist es wichtig, sich daran zu erinnern, was der große amerikanische Schriftsteller Mark Twain über Washington D.C. sagte: „Sie haben das Kapitol auf einem Hügel und das Weiße Haus in einem Sumpf errichtet.

Wer, denken Sie, hat die Macht in Washington?“

Herzliche Grüße
Ihr

Michael Proffe

 

 

 

Der Präsident ist kein König

Wir können uns mit den Gedanken trösten, dass die Präsidentschaft nicht gleichbedeutend ist mit einer Person, die unkontrolliert Macht ausübt und tun und lassen kann was er/sie will.

Die Gründerväter der USA haben keinen Staat errichtet, der Könige zulässt – genau aus diesem Grund haben sie gegen die britische Herrschaft gekämpft.
Aber diese Wahl ist höchst ungewöhnlich.

Obwohl Mark Twain nicht ganz Unrecht hat, bleibt es eine Tatsache, dass sehr viel auf dem Spiel steht, wenn zwei so unterschiedliche Kandidaten um die wichtigste Position in der größten Ökonomie der Welt streiten.

Die Einsätze erscheinen dieses Mal höher denn je, da ein Außenseiter-Milliardär es gegen eine etablierte Politikerin aufnimmt. Normalerweise kämpfen zwei erfahrene politische Schlachtrösser gegeneinander, wodurch die Unterschiede nicht so krass erscheinen.

Donald Trump hat jedoch eine neue Dynamik ins Spiel gebracht und zeigt damit auf, wie weit die beiden Parteien sich von der Basis entfernt haben. Trump ist ein feuerspuckender Populist, recht seltsam für ein Mitglied des Klubs, in dem sich die die reichsten 0.01% der Bevölkerung tummeln.
 

 

Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer

Die britische Tageszeitung The Guardian hat kürzlich einen Artikel über die Superreichen geschrieben. Das Ergebnis war genauso verstörend, wie man es sich vorstellt.

Wussten Sie, dass 62 Personen genauso reich sind wie die Hälfte der Weltbevölkerung?

Das ist einen überwältigende Zahl, es bedeutet, dass 62 Personen über das gleiche Vermögen verfügen wie 3,7 Milliarden Menschen.

Außerdem hat zwischen 2010 und 2015 die ärmste Hälfte der Bevölkerung 41% ihres Vermögens verloren. Der Reichtum der 62 ist in der gleichen Zeit um $500 Milliarden auf $1.76 Billionen gewachsen.

In den USA haben viele Menschen das Gefühl, dass es immer schwerer wird, vorwärts zu kommen und dass der beschworenen Aufschwung sich nicht bis zu ihnen auswirkt.

Obwohl die Europäische Union ungefähr die gleiche Bevölkerungszahl wie die USA hat, hat doch jedes Land seinen eigenen Wahlen, wodurch es keine kollektive, grenzüberschreitende Unruhe gibt.

In den USA verfügt das Volk alle vier Jahre über eine massive, kollektive Stimme um seine Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck zu bringen. Die diesjährige Wahl hat das Interesse der Welt weit über die amerikanischen Grenzen hinaus geweckt.

Die Welt blickt auf die USA

Josef Stalin bemerkte einmal: „Nicht die Menschen, die ihre Stimme abgeben, entscheiden die Wahl, sondern diejenigen, die die Stimmen auszählen.“

Nun hat Russland nie behauptet, ein Pfeiler der Demokratie zu sein, aber im laufenden Wahlkampf hat Trump ähnliche Vorwürfe über die US-Wahlen geäußert.

Er scheint sich des Effekts jenseits der US-amerikanischen Grenzen nicht bewusst zu sein. Viele Menschen außerhalb des Landes hören nur, dass die Wahlen für das höchste Amt der USA manipuliert werden.

Das ist sehr bestürzend und selbst, wenn Hillary Clinton gewinnt, wird es die Verbündeten der USA nicht wirklich beruhigen.

Trump gleicht einem Schachspieler, der weiß, dass er verloren hat und daraufhin das Schachbrett umwirft, statt zuzugeben, dass er verloren hat. Ein Ding steht fest: er ist ein Kämpfer.

 

 

 

Die Wellen, der Horizont und der Ozean

Es ist entscheidend, sich darauf zu besinnen, dass es in Zeiten von organisiertem Chaos wichtig ist, die Perspektive nicht zu verlieren.

Wenn Sie am Strand stehen, sind die Wellen zu Ihren Füßen das Wichtigste.

Wenn Sie sich auf einem Boot befinden, interessieren Sie sich für das, was am Horizont passiert.

Wenn Sie sich in einem Flugzeug befinden, können Sie die gesamte Wasseroberfläche sehen und bemerken lokale Unterschiede.

Und was bedeutet das?

Als Investoren müssen wir wissen, wo wir unsere Vorteile suchen müssen und welche Zeichen wir ignorieren sollten, da sie uns nicht helfen.

Als jemand Buddha fragte, was die beste Führungsstrategie wäre, antwortete er: „Du kannst führen wie ein General und deine Truppen in den Kampf schicken, du kannst führen wie ein Schiffskapitän und gemeinsam mit deinen Passagieren ankommen, oder wie ein Schäfer, der dafür sorgt, dass seine Herde in Sicherheit ist bevor er sich ausruht.“

Buddha sagte, dass derjenige ein großer Anführer sei, der wisse, wann er wie führen muss.

Egal, was in den nächsten Tagen in den USA passiert, es wird den Kurs der Welt nicht langfristig beeinflussen.

Der Trick ist es, jetzt im Flugzeug zu bleiben, nicht am Ufer. Die Wellen sind nicht wichtig, der Ozean ist es. Alles in Perspektive zu sehen, ist der Schlüssel.

Wenn wir zum Beispiel Firmen betrachten, die es seit mehr als hundert Jahren gibt, richten wir einen anderen Fokus auf das Wachstum des Unternehmens. Sie sind nicht auf jedes Quartalsziel fixiert, sondern betrachten alles langfristig.

Sie wissen, dass die Zeit alles verändert. Kurzfristige Gelegenheiten werden in langfristige Pläne integriert, statt kurzfristig hinter den Zahlen herzurennen.

Darum habe ich eine Strategie aufgebaut, die sich auf Megatrends und zukunftsgerichtete Firmen konzentriert, die an der Gegenwart arbeiten, sich aber nicht durch ihre Ziele aufzehren lassen.

 

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