Digital Insurance Agenda 2017: Versicherungsbranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen

850 Entscheider von 250 Unternehmen aus 40 Ländern haben die zweite Auflage der Digital Insurance Agenda (DIA) in Amsterdam zu einem vollen Erfolg gemacht. Auf der weltweit wichtigsten InsurTech-Konferenz wurden am 10. und 11. Mai die zentralen Entwicklungen für die Versicherungsbranche diskutiert. Über 50 Startups aus der ganzen Welt stellten konkrete digitale Lösungen für die Versicherungswelt vor: vom Erfassen von Schäden in der Landwirtschaft via Drohne über den Abschluss einfacher Versicherungen via Sprachsteuerung, die Analyse des Fahrverhaltens via Smartphone bis hin zum Fitness-Coach-Chatbot für Krankenversicherungen.

 

„Die Live-Demonstrationen der verschiedensten Lösungen haben auf der DIA eindrucksvoll gezeigt, dass die Versicherungsbranche durch die Digitalisierung vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Dabei wird nicht nur das Frontend zum Kunden smartphonetauglich, persönlicher und radikal einfacher, auch viele Prozesse im Backend der Versicherungen verändern sich, insbesondere durch Data Analytics“, sagt Reggy de Feniks, der die DIA gemeinsam mit Roger Peverelli und Walter Capellmann veranstaltet. „Die DIA hat klar gezeigt, dass die Versicherungsbranche die Digitalisierung mittlerweile annimmt und umsetzt, während mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning die nächste Herausforderung bereits wartet“, fasst Amir Tabakovic, Vice President Business Development beim Machine Learning-Experten BigML, seine Eindrücke zusammen. Dirk Prössel, CEO des deutschen InsurTechs finanzen.de AG, ergänzt: „Es wurden viele Businessmodelle vorgestellt, die auf Kollaboration zwischen Startups und etablierten Playern setzen, statt auf konfrontative Disruption.“

 

„Die große Herausforderung für etablierte Versicherer ist dabei nicht die Technologie, sondern der Kulturwandel, den wir durch die Digitalisierung vor uns haben“, konstatiert Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group. Auch Amélie Oudea Castera, CMO und Chief Digital Officer der AXA Group, bestätigt: „Versicherer müssen sich ändern. Sie werden sich ändern, aber dieser Prozess ist nicht einfach.“ Für Duncan Anderson, Managing Director von Willis Towers Watson, sind die meisten Versicherer bisher „nur kleine Schritte gegangen. Machine Learning beispielsweise wird bisher eher eingesetzt, um bestehende Lösungen zu ergänzen, denn zu ersetzen.“

 

Junge Insurtechs wie beispielsweise BIMA, das Mikro-Versicherungen in Entwicklungsländern verkauft, haben auf der DIA gezeigt, dass die Digitalisierung auch genutzt werden kann, um neue Nischen zu erschließen. So gewinnt BIMA derzeit 500.00 neue Kunden pro Monat, von denen bisher 90 Prozent nicht versichert waren – auch weil sie mit weniger als 10 US-Dollar am Tag auskommen müssen. Andere auf der DIA vorgestellte digitale Lösungen kamen beispielsweise aus den Bereichen Advanced Analytics, Internet der Dinge, Blockchain, Wearables, Connected Home sowie E-Health. Im Zentrum vieler Anwendungen für den User steht dabei das Smartphone als dominierendes Endgerät.

 

Preisträger der DIAMOND Awards

 

Im Rahmen der DIA 2017 wurden auch insgesamt sechs Unternehmen mit den DIAMOND Awards ausgezeichnet. Gewählt wurden von den Besuchern der DIA dabei die interessantesten InsurTechs der Konferenz. Die Preisträger heißen Backbase (NL/www.backbase.com), Friss (NL/www.friss.eu), Hover (USA/www.hover.to), Ladder (USA/www.ladderlife.com), Sentiance (Belgien/www.sentiance.com) und sherpa (Malta+GB/www.justsherpa.com).

 

Insgesamt präsentierten über 50 ausgewählte InsurTechs ihre Technologien, aus Deutschland waren Convista/FaktorZehn aus Köln und die finanzen.de AG aus Berlin vertreten.

 

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Über die DIA

 

Die Digital Insurance Agenda (DIA-www.digitalinsuranceagenda.com/) ist die globale Leitkonferenz für Innovation und Digitalisierung in der Versicherungsbranche. Entscheider aus aller Welt versammeln sich dort, um die heißesten Startups, die neuesten Businessmodelle und clevere Brückenschläge zwischen den etablierten Größen der Branche und den neuen InsurTechs kennenzulernen. Die DIA ist eine Initiative von Reggy de Feniks, Roger Peverelli und Conny Dorrestijn. De Feniks und Peverelli sind Autoren der Bücher „Reinventing Financial Services“ und „Reinventing Customer Engagement“. Dorrestijn gehört zu den „Women in FinTech 2015“ und arbeitet seit über 25 Jahren in der Branche. Über 850 Teilnehmer von über 250 Firmen aus 40 Nationen machten die DIA 2017 in Amsterdam zur wichtigsten globalen Konferenz, die InsurTechs und etablierte Versicherungs- und Finanzunternehmen auf C-Level zusammenbringt. Firmen wie AEGON, Ageas, Allianz, Anbang, Arag, Aviva, AXA, Baloise, Die Mobiliar, DKV, Generali, Munich Re, Nationale Nederlanden, Swiss Re, Topdanmark, VidaCaixa und Zurich Financial Services gehörten beispielsweise zu den Teilnehmern und Referenten.

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