von Michael Proffe
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Neben dem Ostereiersuchen
- Die Baumarkt-Branche boomt
- Börsengang und weiteres Wachstum
- The Home Depot heute – ein lohnendes Investment
Sommerzeit ist nicht nur Cabrio-Zeit (darüber sprachen wir ja bereits letzte Woche), sondern generell die Zeit, in der man sich oft und gerne im Freien aufhält. Gerade diejenigen unter Ihnen, die im eigenen Haus wohnen, werden sich sicher in den nächsten Wochen häufig im Garten aufhalten.
Doch für die Hausbesitzer bedeutet die Freiluftsaison nicht immer nur Vergnügen. Denn jetzt ist auch die Zeit gekommen, in der am und ums Haus gewerkelt und renoviert wird. Und natürlich benötigt auch der Garten in dieser Zeit viel Pflege und Aufmerksamkeit.
Aber egal, ob Sie renovieren oder Ihre Beete neu begrünen wollen, Ihre Anlaufstelle bleibt die gleiche: Der Baumarkt. Hier findet der Hobbygärtner und der Heimwerker gleichermaßen alles, was er braucht.
Die heutigen Baumärkte sind lichtdurchflutete Konsum-Kathedralen mit breiten Gängen und riesiger Auswahl. Das war nicht immer so. Wenn ich an meinen ersten Baumarkt-Besuch in den 1980er Jahren zurückdenke, dann sehe ich vor meinem geistigen Auge stickige Werkhallen voller Staub und Sägespäne, schmucklose Hochregale und Personal in speckigen Blaumännern.
Heute herrscht Wohlfühlatmosphäre pur bei OBI, TOOM, Hornbach und Co. Und dank der Integration von Gartenabteilungen und dem Verkauf von Deko-Artikeln gelingt es den Baumärkten auch zunehmend, Frauen anzusprechen – eine Zielgruppe, die man früher dort eher selten antraf.
Aber – und das dürften Sie als regelmäßiger Leser der „Proffe News“ schon ahnen – ich erzähle Ihnen das natürlich in erster Linie, weil Sie mit diesem Trend zum Selbermachen auch Geld verdienen können. Ich habe mir aus diesem Segment daher ein interessantes Unternehmen herausgepickt, das ich Ihnen heute vorstellen möchte.
Herzliche Grüße
Ihr
Michael Proffe
Die Baumarkt-Branche boomt
Wenn man sich einmal die Entwicklung der Baumarkt-Branche in Deutschland anschaut, findet man erstaunliche Zahlen.
Wie aus einer Studie der Gesellschaft für Markt- und Betriebsanalyse GmbH hervorgeht, hat sich die Zahl der Baumärkte seit 1982 (720 Stück) bis heute annähernd auf über 2.100 verdreifacht. Allerdings war der Zenit bereits im Jahr 2001 mit über 2.600 erreicht – seitdem ging die Anzahl wieder herunter.
Also doch kein Boom? Sieht auf den ersten Blick so aus, aber entscheidend ist die Größe der Gesamtverkaufsfläche – die lag 2001 bei 11 Millionen qm. Heute sind es 13,2 Millionen – und das, obwohl es etwa 500 Baumärkte weniger gibt!
Sie sehen also: Der Boom beim Handel mit Werkzeug, Material und Grünzeug ist nach wie vor ungebrochen, trotz Pleite der Praktiker-Baumarktkette im Jahr 2014.
The Home Depot: Nicht nur sagen und zeigen, sondern auch machen!
1978 irgendwo in Los Angeles: Bernard Marcus, der ehemalige Geschäftsführer des Baumarktes Handy Dan und Arthur Blank, ehemaliger Vizepräsident Finanzen beim gleichen Unternehmen, sitzen in einem Coffeeshop und überlegen, wie es weitergehen soll. Denn beide sind soeben gefeuert worden.
Aber statt Trübsal zu blasen, legen Sie den Grundstein für eine Revolution. Sie träumen von einem Baumarkt, der viel mehr Auswahl hat als alle anderen. Aber das ist noch nicht alles: Herzstück ihres Konzepts ist das Personal, das nicht nur in der Lage sein soll, den Kunden zu zeigen, wo sie die entsprechende Ware finden, sondern die zusätzlich auch noch dem Hobby-Handwerker beibringen kann, wie es gemacht wird – egal ob schreinern, malen oder reparieren.
Mit dieser Idee gelang es Marcus und Blank schnell, Investoren zu gewinnen, die sie bei der Verwirklichung ihres Traumes unterstützten.
1979: Die ersten beiden Filialen gehen an den Start
Nur ein Jahr später eröffnen im Speckgürtel der Südstaaten-Metropole Atlanta die ersten beiden Filialen von „The Home Depot“. Und Ihre Idee vom Super-Baumarkt mit speziell geschultem Personal kam gut an.
Es dauerte dann auch nicht lange, bis man die ersten Do-it-Yourself-Kurse in den Baumärkten anbot. Eine clevere Idee, denn so vergrößerte The Home Depot seine Zielgruppe und konnte so noch mehr verkaufen.
Filiale von The Home Depot (Quelle: By Raysonho @ Open Grid Scheduler / Grid Engine – Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39983393)
Börsengang und weiteres Wachstum
1982 erfolgte der Börsengang, der über 4 Milliarden Dollar in die Kassen spülte. Jetzt war der weiteren Expansion keine Grenzen mehr gesetzt.
Nach dem sich The Home Depot zuerst in Georgia und dann im Nachbarstaat Florida ausbreitete, erfolgte nun der Großangriff auf den Rest der USA, und schon 1989 konnte die Eröffnung des 100 Geschäfts gefeiert werden. Beinahe logisch, dass als nächstes Geschäfte in den Nachbarländer Kanada (1994) und Mexiko (2002) eröffnet wurden.
The Home Depot finanziert extravagante Hobbies der Gründer
Die Gründer Bernard Marcus und Arthur Blank wurden mit The Home Depot sehr reich und können sich auch extravagante Wünsche erfüllen. Blank erwarb 2002 das Football-Profi-Team Atlanta Falcons, die Anfang des Jahres im Super Bowl, dem Finale der amerikanischen Meisterschaft standen, dort aber knapp den New England Patriots um Superstar Tom Brady unterlagen.
Bernard Marcus spendierte seiner Heimatstadt Atlanta ein Aquarium, dass bei seiner Eröffnung 2005 mit 38 Millionen Litern Fassungsvermögen das größte der Welt war.
Das Georgia Aquarium – finanziert mit den Gewinnen von The Home Depot (Quelle: Eigenes Bild)
The Home Depot heute – ein lohnendes Investment
Heute hat The Home Depot über 2.200 Filialen in den USA, Kanada, Mexiko und Puerto Rico – Tendenz steigend.
Auch die Umsatzkurve zeigt nach oben: 94,6 Milliarden Dollar waren es in 2016 und damit gut 9 % mehr als im Vorjahr. Auch der Bruttogewinn ging um fast 7 % nach oben auf 32,3 Milliarden Dollar.
Eine Expansion von The Home Depot nach Europa scheint zurzeit nicht bevorzustehen, aber die Aktie können Sie auch hier kaufen. Und die entwickelt sich – wie es sich für einen echten Trendfolger gehört – prächtig:
Home Depot Entwicklung seit 2009 wie am Schnürchen nach oben gezogen