Amazons Dominanz am deutschen Online-Markt scheint nicht abzureißen. Bereits im ersten Halbjahr 2019 konnte der Online-Händler 37 Prozent des Marktes für sich einnehmen. Insgesamt kommt der US-Konzern hierzulande auf einen Umsatz von schätzungsweise 11,5 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres. Das geht aus dem neuen E-Commerce Germany Report hervor, einer gemeinsamen Analyse von Digital Kompakt, Metoda, der Universität St.Gallen und der Unternehmensberatung Etribes.
Wie aus der Untersuchung hervorgeht, ist es besonders die große Produktauswahl, durch welche Amazon bei den Kunden überzeugen kann und mit deren Vielfalt die Konkurrenten um Ebay und Zalando nicht mithalten können. Ebenfalls eine sehr hohe Kundenzufriedenheit kann der Online-Riese in den Bereichen Anmelde- und Bestellprozess sowie zuverlässiger Liefer- und Retoure-Service erreichen. Auch die hohe Verfügbarkeit von 75 Prozent an „Prime-fähigen“ Artikeln in der Amazon Buy Box und die damit verbundene schnelle Lieferung spielt für Konsumenten eine wichtige Rolle, sich beim Online-Shopping für Amazon zu entscheiden.
Nach wie vor machen auch die Verkäufer einen wichtigen Teil der Umsätze auf Amazon aus. Im ersten Halbjahr 2019 lag der durchschnittliche Seller-Anteil in der Buy Box mit 57 Prozent bei knapp über der Hälfte.
Hauptumsatztreiber für Amazon im ersten Halbjahr 2019 in Deutschland waren die Kategorien „Elektronik & Computer“ mit einem Umsatz von 2,64 Mrd. Euro sowie „Küche, Haushalt & Wohnen“ mit 2,09 Mrd. Euro. Besonders der Verkauf von elektronischen Geräten ist für den Online-Händler nach wie vor ein lukratives Geschäft. Hier konnte der US-Konzern einen Marktanteil von 14 Prozent erreichen.
Laut dem Report gibt es aber auch einen Bereich, in dem der Branchenprimus noch immer schwer zu kämpfen hat. Die Kategorie „Lebensmittel & Getränke“ konnte in den ersten sechs Monaten im Jahr 2019 nur 0,11 Milliarden Euro einnehmen und einen Marktanteil von 0,1 Prozent für sich gewinnen. Diese Zahlen zeigen aber auch, dass der Online-Lebensmitteleinkauf in Deutschland nach wie vor nur sehr zögernd angenommen wird, als dies in anderen Ländern der Fall ist.