Neuer Cyberschutz kombiniert Versicherung und Prävention

Für kleine und mittlere Firmen haben Axa und Gothaer jeweils ihren Cyberschutz verbessert. Die SV Sachsen setzt mit Perseus auf mehr Prävention und Notfallhilfe. Hiscox hat in ihr Bündelprodukt rund um hochwertigen Hausrat eine Zusatzkomponente eingebaut. Sowohl privat wie auch beruflich genutzte Geräte sichert Hepster ab.

Die Gothaer Allgemeine Versicherung AG hat ihre Cyberversicherung um weitere Leistungen aufgestockt und Fristen verlängert (VersicherungsJournal 20.1.2017). Neu sind beispielsweise die Kostenübernahme des Hardware-Austauschs, die Regulierung von Sachschäden an Fertigungserzeugnissen aufgrund eines Hacker-Angriffs sowie die Übernahme der Betriebsunterbrechungs-Kosten bei vorsorglicher Systemabschaltung.

Länger Zeit

Bei einer Cyber-induzierten Betriebsunterbrechung werden zudem die anfallenden Mehrkosten übernommen. Für sicherheitstechnische Dienstleistungen gibt es keine Selbstbehalte – auch, wenn sich ein Vorfall nicht bestätigt.

Empfehlen die externen Dienstleister den Unternehmen Verbesserungsmaßnahmen für ihre IT, sind auch diese versichert; unabhängig davon, ob die Firma sie auch umsetzt.

Die Rückwärtsversicherung wurde auf 24 (vorher: zwölf) Monate verlängert. Die Nachmeldefrist beträgt nun 36 Monate statt nur 24 Monate. Außerdem haftet der Versicherer bei einer Betriebsunterbrechung mit sechs Monaten nun doppelt so lange.

Inklusive Rückwirkungsschäden

Die Axa Versicherung AG hat in ihrem weiterentwickelten Cyberfirmenschutz „ByteProtect 5.0“ die Betriebsunterbrechungs-Versicherung um Rückwirkungsschäden und Ausfälle aufgrund technischer Störungen ausgeweitet (26.8.2014).

„ByteProtect 5.0“ verzichtet zudem auf die Selbstbeteiligung, wenn der Schaden innerhalb von 48 Stunden behoben werden. Darüber hinaus sind mehr Formen von Betrugsschäden versichert – beispielsweise die Manipulation von Websites oder die unberechtigte Nutzung der EDV-Anlage.

Das Angebot richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen. Für Betriebe mit bis zu zehn Millionen Euro Jahresumsatz gibt es „ByteProtect Kompakt“ mit einer Preisstaffelung. Eine erste Bedarfsermittlung kann online über Axa Risiko-Check IT gemacht werden.

Zwölf Mal verschieden

„CyberVlex“ ist ein Cyberprodukt mit zwölf verschiedenen, branchenspezifischen Bedingungswerken und Prämiensätzen für Betriebe mit bis zu 25 Millionen Euro Jahresumsatz. Zu den Zielkunden gehören Rechtsanwälte, Ärzte und Apotheken, Handelsunternehmen, das produzierende Gewerbe, Hotels und weitere.

Entwickelt wurde der Schutz vom Assekuradeur Victor Deutschland GmbH und Cyberdirekt, eine Marke der Cari GmbH. Er ist in die Vertriebskanäle von Cyberdirekt integriert, einschließlich des Maklernetzwerks, der angebundenen affiliierten Partner und des Direktvertriebes per Website.

„CyberVlex“ kombiniert die Versicherung (Haftpflicht, Eigenschaden und Betriebsunterbrechung) mit Präventionsangeboten wie Cybertraining, Web-Security-Check, dem Phishing-Simulationstest und einer 24-Stunden-Notfall-Hotline.

Der Versicherungsschutz setzt einen fortlaufenden Virenschutz, das Betreiben einer Firewall, fest definierte, abgestufte Zugriffsrechte und regelmäßige Datensicherungen auf externen Systemen voraus.

Geprüfte Sicherheit

Über eine Kooperation mit der Perseus Technologies GmbH bietet die Sparkassen-Versicherung Sachsen Allgemeine Versicherung AG kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen Präventions- und Notfallhilfeleistungen gegen die Gefahren aus dem Netz.

So sollen Videoclips und ein Wissenstest die Mitarbeiter für die Gefahren im Internet sensibilisieren. Mitarbeiter, die den Test bestehen, erhalten einen Führerschein für Cybersicherheit oder Datenschutz. Dieses Zertifikat dient Arbeitgebern als Nachweis für die nach europäischer Datenschutz-Grundverordnung geforderten organisatorischen und technischen Vorsorgemaßnahmen.

Aufbauend auf den Online-Videotrainings sollen regelmäßige Phishing-Simulationen erlerntes Wissen präsent halten und richtiges Verhalten verankern. Perseus stellt eine Plattform zur Verfügung, auf dem sich Services wie E-Mail-Scanner und aktuelle Informationen befinden.

Im Cybernotfall ist eine Notfallhilfe versichert, die rund um die Uhr die Schadenbehebung in die Wege leiten kann. Ist eine Behebung per Ferndiagnose nicht möglich, helfen IT-Forensiker aus dem bundesweiten Servicenetzwerk von Perseus vor Ort. Für die Vorfallmeldung bei der zuständigen Landesdatenschutz-Behörde beraten Rechts- und PR-Experten.

Cyberkomponente für Private

In ihrer überarbeiteten Lösung „Haus & Kunst by Hiscox“ bietet die Hiscox SA, Niederlassung für Deutschland Privatkunden den Zusatzbaustein „Private Cyber“ zur Absicherung digitaler Risiken.

Hiscox deckt mit diesem optional wählbaren Zusatzmodul private Cyberschäden bis zu einer Versicherungssumme von 100.000 Euro und unterstützt mit Soforthilfe durch Krisenexperten bei der Schadenbegrenzung und -behebung.

Versichert sind Gefahren wie der Diebstahl von Kryptowährung, Identitätsmissbrauch oder auch Cybermobbing. Die Haus- und Kunst-Versicherung kann nun auch sofort online abgeschlossen werden.

Für Smartphone, Tablet, Laptop & Co.

Die Elektronikversicherung des Insurtechs Hepster (Onlinemarke der Moinure GmbH) versichert sowohl privat wie auch beruflich genutzte Smartphones, Tablets, Laptops, Smartwatches, Kameras und weitere elektronische Geräte ab.

Der weltweite Schutz für alle handelsüblichen Marken sichert auch gebraucht gekaufte Geräte ab. Neben Schäden durch Dritte, Sturz- und Bruchschäden umfasst die Elektronikversicherung Sandschäden, Flüssigkeits- und Feuchtigkeitsschäden, Schäden durch Kurzschluss und Überspannung. Optional sind auch die Gefahren Diebstahl und Raub versicherbar.

Im Falle eines Schadens erhalten die Kunden entweder ihr repariertes Gerät zurück oder einen gleichwertigen Ersatz. Dabei bezieht sich der Versicherungsschutz in vollem Umfang auch auf das Ersatzgerät.

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