Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser.“ Vielen von Euch dürften diesen Satz bereist einmal gehört oder gelesen haben. Er ist bei weitem nicht so neu wie viele glauben. Tatsächlich ist er schon über 100 Jahre alt und sein Schöpfer, der Franzose Émile Coué, würde sich vermutlich im Grab umdrehen wenn er wüsste, wie viele Schwätzer ohne Hintergrundwissen seine Suggestion in die Welt posaunen ohne sich intensiv mit der Wirkung und Arbeitsweise von Autosuggestion auseinandergesetzt zu haben. Versteht mich bitte richtig: Der Satz ist ein Volltreffer und richtig eingesetzt haben Autosuggestionen – man spricht hier auch von Affirmationen – eine sehr starke Wirkung.
Das wusste auch Coué. Er war Apotheker und er war überzeugt, dass unsere Gedanken danach streben, sich zu verwirklichen. Dabei ist allerdings unser Wille bei weitem nicht so entscheidend, wie viele der heutigen Selbsthilfe-Gurus es uns suggerieren wollen. Tatsächlich kehrt diese Art der pseudo-wissenschaftlichen Glückspsychologie sich eher ins Gegenteil. Ganz praktisch bedeutet das: Wenn ich mir ständig einrede, dass es mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser geht – ich mir diesen Satz aber selbst nicht glaube, dann wird es mir nach einiger Zeit höchstwahrscheinlich sogar noch schlechter gehen. Weil ich mich selbst belüge und das auch spüre.
Über dem Willen steht nämlich immer unsere Vorstellungskraft. Das bedeutet, ich muss mir auch vorstellen können, dass es mir besser gehen kann. Ich muss mir praktisch selbst die Erlaubnis dafür geben. Egal, welche Affirmation ich mir selbst vorsage, ich muss mir immer auch vorstellen können, dass sie Realität werden kann. Sonst greift sie nicht. Glücklicherweise gibt es eine tolle Methode, mit der wir herausfinden können, ob wir uns so einen Satz glauben oder nicht. Die Methode ist ganz einfach und Ihr könnt sie sofort anwenden. Nehmt Euch eine Affirmation. Irgendeine. Und sprecht sie einmal laut aus. Zum Beispiel: „Ich bin ein guter Chef“. Und dann schweigt und wartet einfach mal ab welche Antwort Ihr Euch selbst gedanklich auf diese Aussage gebt. Diese Antwort zeigt Eure unterbewusste Haltung zu der Autosuggestion. Falls sie positiv ist: wunderbar – die Affirmation passt zu Euch. Falls die Antwort negativ ausfällt wisst Ihr, dass Ihr hier noch weiter an Euch arbeiten müsst.
Ihr könnt zum Beispiel die Suggestion umformulieren und Euch selbst sagen: „Ich kann mir vorstellen, ein guter Chef zu sein.“ Oder „Ich bin bereit alles zu lernen, was ich brauche, um ein guter Chef zu sein.“ Das Prinzip ist einfach: Die Worte der Affirmation werden bewusst ausgesprochen. Sie kommen also vom bewussten Teil Eurer Gedankenwelt. Die Antwort dagegen kommt aus Eurem Unterbewusstsein, das Ihr mit den Worten ja ansprechen wollt. Nur wenn die beiden an einem Strang ziehen wird sich die Affirmation als nützlich erweisen. Falls die beiden gegeneinander arbeiten wird Euer Unterbewusstsein immer gewinnen. Alle Macht kommt von Innen. Ich wünsche Euch viel Erfolg und Spaß beim Formulieren und beim Realisieren Eurer Affirmationen.