US-Wachstumsunternehmen mit positivem Momentum – Technologiesektor als Gewinner in der Krise

  • Corona-Krise hat langfristige digitale Trends weiter verstärkt
  • Schere zwischen „Gewinnern“ und „Verlieren“ öffnet sich weiter
  • Chancen aktiv nutzen – nicht alle Unternehmen profitieren gleichermaßen

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management hat die COVID-19-Pandemie digitale Strukturveränderungen, die bereits vor der Krise eingeleitet wurden, deutlich verstärkt und vorangetrieben. „Menschen rund um den Globus waren durch die in vielen Ländern umgesetzten Vorsichtsmaßnahmen plötzlich gezwungen, die Art und Weise, wie sie arbeiten, lernen, einkaufen und ihre Freizeit verbringen, in die digitale Welt zu verlegen“, erläutert Christian Preussner, Leiter Investment Specialists für US-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management. „So hat die Krise sehr klar gezeigt, dass Technologie und Digitalisierung heute die Basis bilden, um die Welt nicht nur zu vernetzen, sondern vielmehr am Laufen zu halten“, führt er weiter aus. Privatpersonen und Unternehmen jeder Größenordnung haben im Zuge dieser Entwicklung das Potenzial unterschiedlicher Technologien zu schätzen gelernt, was zu einer steigenden Nachfrage nach Kommunikationslösungen, E-Commerce, Cloud-Speichern und weiterer neuen Technologien führt. Davon werden Technologiewerte weiter profitieren können – auch wenn viele globale Volkswirtschaften in den nächsten Monaten eine tiefe Rezession durchlaufen werden.

Preussner betont, dass sich in dieser Zeit die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern weiter öffnen wird. Denn es gibt Sektoren wie die Tourismusbranche, die weiter von den Folgen der Krise betroffen sein werden, aber auch andere langfristige und strukturelle Trends, für die sich die aktuelle Krise als Katalysator erweisen kann. Beispielsweise rückt im Gesundheitssektor die Telemedizin in den Fokus, wenn immer mehr Bereiche online gehen. Aber auch im Bereich der Diagnose und Behandlung, Forschung & Entwicklung sowie Gesundheitsprävention und Infrastruktur werden derzeit die Kapazitäten verstärkt. Und bereits seit einiger Zeit hat sich im Bereich Biotechnologie einiges getan, sodass vielversprechende Therapien in der Pipeline sind. „Dieses positive Momentum nutzen wir beispielsweise in unserem JPMorgan Funds – US Growth Funds, der neben dem Technologiesektor auch von Positionen im Bereich Healthcare profitieren konnte“, erläutert Preussner. Da nicht alle Unternehmen gleichermaßen die sich bietenden Chancen nutzen können, wird laut dem Experten eine aktive Selektion von entscheidender Bedeutung sein.

Für die Zukunft gerüstet sein

Durch die bis heute andauernden Corona-Einschränkungsmaßnahmen stieg der Einsatz von digitalen Lösungen – und damit die Nachfrage nach neuen Technologien – rapide an. „Unternehmen wollten einerseits sicherstellen, dass Mitarbeiter im Homeoffice auf ihre Systeme zugreifen können. Gleichzeitig galt es, Kunden den Zugang zu Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen. Viele Unternehmen haben massiv in ihre digitale Infrastruktur investiert oder planen dies jetzt – nicht zuletzt, um in Zukunft ähnliche Situationen besser bewältigen zu können“, betont Preussner. Von diesem Trend der beschleunigten digitalen Transformation profitieren innovative, schnell wachsende Technologieunternehmen. Insbesondere Kommunikations- und Kollaborationssoftware, IT-Anwendungen und Cloud-Sicherheitslösungen verzeichneten einen massiven Anstieg bei der Nutzung. „Wir gehen davon aus, dass Unternehmen verschiedenster Sektoren diese Homeoffice-Lösungen beibehalten und im Laufe der Zeit weiter etablieren werden, um ihre Effizienz und Produktivität weiter zu steigern,“ unterstreicht Christian Preussner.

Traditionelle Geschäftsmodelle werden abgehängt

Weitere strukturelle Wachstumstrends sind E-Commerce, elektronische Zahlungen und OTT-Streaming (Over-the-Top-Streaming, das von Plattformen wie Netflix und Amazon Prime angeboten wird). Dass sich viele Einkäufe in Ländern, die von der Pandemie betroffen sind, auf das Internet verlagert haben, belastet allerdings den stationären Handel. „Einzelhandelsunternehmen ohne oder mit nur geringer Online-Präsenz stehen unter Druck: Der Umsatzverlust durch die Schließungen ist kaum aufzuholen, da als weitere Schutzmaßnahme weniger Kunden in den Geschäftsräumen zugelassen sind und es möglicherweise mehr Zeit als erwartet braucht, bis Verbraucher zum Vor-Corona-Einkaufsverhalten zurückkehren“, so der Experte. Steigende E-Commerce-Ausgaben beschleunigen allerdings die Einführung elektronischer und digitaler Zahlungen. Dies gilt insbesondere für Länder, in denen bisher noch ein erheblicher Teil der Transaktionen in bar erfolgte, wie in Deutschland, oder per Scheck, wie in den USA. Gleichzeitig wird „Programmatic Advertising“, also kundenspezifische Online-Werbung, noch wichtiger, da sie Unternehmen ermöglicht, interessierte Kunden in der digitalen Welt zielgerichtet anzusprechen.

Und auch über die Pandemie hinaus werden neue Technologien die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, verändern – und traditionelle Modelle mittel- bis langfristig überholen. Im Automobilbereich ist beispielsweise der Aufstieg von Hybrid- und Elektrofahrzeugen nicht mehr aufzuhalten. Auch die Fortschritte bei der Software für autonomes Fahren werden den Sektor in den kommenden Jahren erheblich transformieren. Gleichzeitig wird künstliche Intelligenz immer relevanter, mit einem potenziell breiten Anwendungsfeld in Sektoren wie beispielsweise dem Gesundheitswesen, im Bereich Medien und Unterhaltung, bei Sicherheit und Verteidigung, autonomen Maschinen bis hin zum Finanzsektor.

Chancen aktiv nutzen

Auch wenn sich Wachstumsaktien und insbesondere der Technologiesektor im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum gesamten Aktienmarkt deutlich stabiler zeigten, ist es laut Preussner angesichts der Breite und Vielfalt des US-Marktes und investierbaren Universums sinnvoll, für die Aktienauswahl einen aktiven Ansatz zu wählen. „Sicherlich werden viele Wachstumsunternehmen und vor allem der gesamte Technologiesektor weiterhin von den langfristigen Trends getragen – aber nicht alle US-Werte können gleichermaßen davon profitieren. Ein aktiver Ansatz, der darauf abzielt, langfristige Gewinner zu identifizieren, ist daher ausschlaggebend, um im Laufe der Zeit die Wertschöpfung zu maximieren“, betont der Experte.

Der JPMorgan Funds – US Technology Fund investiert beispielsweise in Unternehmen, die auf Megatrends im Bereich Technologie ausgerichtet sind, wie etwa digitale Transformation, künstliche Intelligenz, autonome Fahrzeuge und Maschinen, elektronische Zahlungen, OTT-Streaming und 5G – unabhängig von Sektor oder Marktkapitalisierung. „Wir sind der Überzeugung, dass ein langfristiger Ansatz, der sich nicht nur auf große, führende Unternehmen, sondern auch auf mittlere und kleine, innovative Unternehmen konzentriert, dazu beitragen kann, im Technologiesektor zu profitieren. Der Wandel im Technologiesektor ist konstant und schafft Investitionsmöglichkeiten in neue Akteure und innovative Geschäftsmodelle“, so Preussner.

Größter gewichteter Sektor im US Technology Fund ist derzeit der Bereich „Software“. Zuletzt wurde der Anteil an Unternehmen aufgestockt, die Lösungen für Homeoffice und Cybersicherheit anbieten. Halbleiter ist der zweitgrößte gewichtete Sektor, denn die Anbieter wachsen dank kurz-, mittel- und langfristiger Impulse und steigender Nachfrage. Kurzfristig sollten Unternehmen mit Engagement in Hyperscale-Rechenzentren von der zunehmenden Bedeutung der Cloud profitieren, während mittel- bis langfristig Unternehmen im Bereich 5G, künstlicher Intelligenz, autonomen Fahrzeugen und Industrieunternehmen substanzielles Wachstum erzielen sollten. Nicht zuletzt hält der US Technology Fund Internet-Unternehmen mit starken Wettbewerbspositionen in den Bereichen OTT-Streaming, E-Commerce, Cloud, Werbung und elektronische Zahlungen. „Mit attraktiven Wachstumstiteln, die über den Erwartungen wachsen sollten, einen neuen Markt beherrschen und definieren, oder nachhaltige wachstumsstark sind, weil sie mit einem großen Wettbewerbsvorsprung dominieren, ist der US Technology Fund für die aktuellen und zukünftigen Trends im Technologiesektor bestens gerüstet“, so Preussners Fazit.

Mit dieser Strategie hat der US Technology Funds in diesem Jahr in der Anteilklasse A (acc) USD eine Entwicklung von 17, 9 Prozent erzielt und ist im Vergleich zu anderen Technologiefonds im Top Perzentil über die Zeiträume 3 Jahre, 5 Jahre und 10 Jahre (per 31.05.2020). Auch der US Growth Fund mit seinem breiteren Fokus auf Wachstumstitel kann in diesem Jahr mit einem Plus von 11,9 Prozent überzeugen. Im Vergleich zu anderen US-Growth Fonds ist er über 1, 3 und 5 Jahre unter den besten 10 Prozent zu finden.

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