Experten warnen vor einem neuen Lockdown – massive Insolvenzwelle befürchtet

Geschlossen-Schild in einer Filiale

Die registrierten Corona-Infektionen in Deutschland sind in den vergangenen Tagen massiv angestiegen und erreichten jüngst immer neue Rekordzahlen. Allein am Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 7.330 weitere Fälle. Je höher die Zahlen, desto weiter nähert sich Deutschland schärferen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Nun haben sich allerdings führende Wirtschaftsexperten zu Wort gemeldet, die vor einem zweiten Lockdown warnen.

„Eine zweite Infektionswelle, die nochmals so umfangreiche Restriktionen erfordern und Verwerfungen verursachen würde wie die erste, dürfte die deutsche Wirtschaft härter treffen“, zitiert Spiegel Online Marcel Fratzscher, den Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), aus einem Interview mit dem Handelsblatt. Die Rücklagen in vielen Firmen seien demnach aufgebraucht und die Schulden stark gestiegen. Aus diesem Grund würden umfangreiche Restriktionen seiner Meinung nach aktuell „eine massive Zunahme von Unternehmensinsolvenzen“ auslösen. Damit einhergehen würde auch ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen sowie eine Schwächung des Finanzsystems.

Ebenfalls auf potenzielle Folgen für die Wirtschaft verweist demnach Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Er mahnte, dass ein neuerlicher Lockdown „auf jeden Fall verhindert werden“ müsse. Seiner Meinung nach müssten die Eindämmungsmaßnahmen nun verschärft werden, um noch härtere Restriktionen in zwei Wochen verhindern zu können. Ifo-Präsident Fuest plädiert für solche Beschränkungen, die „wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben ermöglichen“, wobei hier etwa die Maskenpflicht und die vermehrte Einsatz von Tests und Schnelltests zu nennen seien.

Mit Blick auf die aktuellen Infektionszahlen weisen die Experten darauf hin, dass diese mit den Frühjahrs-Zahlen nicht ohne Weiteres vergleichbar seien. Die Dunkelziffer habe damals sehr viel höher gelegen. Aktuell werde sehr viel mehr getestet

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